MiniS@HH schrieb:Sorry, hätte gern gewusst was das Ausrückslager genau tut!?
Ganz einfach:
Die Kupplung liegt zwischen dem Schwungrad des Motors (welches mit der Kurbelwelle verschraubt ist) und der Getriebeeingangswelle, die ins Getriebe geht. Auf dieser Getriebeeinganswelle liegen innerhalb des Getriebes die Zahnräder, von denen immer ein Paar, je nach eingelegtem Gang, die Kraft an die Räder überträgt.
Stell Dir nun Folgendes vor: Dein Motor befindet sich z. B. im Leerlauf (dreht also mit rund 600rpm) und Du hast keinen Gang eingelegt und stehst auch nicht auf der Kupplung. Dann dreht die gesamte Kupplung samt Getriebeeingangswelle auch mit der Motordrehzahl, aber im Getriebe ist kein Zahnradpaar "aktiv", es wird also keine Kraft an die Räder übertragen (die Zahnradpaare drehen aber trotzdem alle mit).
Um einen Gang einzulegen, dürfen die Räder im Getriebe aber nicht mehr drehen, sonst kommen die uns allen bekannten, unangenehmen Geräusche zu Stande. Also trittst Du die Kupplung. Dann wird über ein Hebelgestänge und einen Ausrücker die Kupplung aufgedrückt. Und da liegt der Knackpunkt. Das Hebelgestänge und der Ausrücker stehen fest, aber die Kupplung, die Du aufdrücken musst, dreht sich. Also brauchst Du dazwischen ein Kugellager, welches die Betätigungskraft vom stehenden auf das drehende Teil übertragt - das macht das Ausrücklager.
Während Du die Kupplung trittst, ist das Lager "unter Last", da es ja die Kupplung aufdrücken muss. Gehst Du von der Kupplung herunter, "taumelt" das Lager lastfrei mit. Wenn es nun Spiel hat oder anderweitig Schaden genommen hat, kann es zu dem bekannten Rasseln kommen.
Immer, wenn die Kupplung getreten ist, wird das Lager belastet. Je kleiner die Zeit ist, in der es so belastet wird, desto größer ist seine Lebensdauer. Deshalb sollte man, an der Ampel zum Beispiel, erst dann die Kupplung treten, wenn man losfahren will. Anderenfalls "plagt" man das Ausrücklager während der gesamten Zeit, die die Kupplung getreten ist.
Hoffe, ich konnte zur Klärung beitragen.
Gruß
Olli