Wo Du Recht hast, dass "lauter Großbuchstaben verwenden" als Schreien angesehen wird. Die Theorie, die Du offenbar irgendwo aufgeschnappt hast, stimmt. Nur die Praxis hast Du auch hier wieder nicht drauf. Ich würde nämlich 11 von 4992 Buchstaben (ohne Leerzeichen) oder 2 von 780 Wörtern nicht als "lauter Großbuchstaben" bezeichnen.
Aber weißt Du woran man jemanden erkennt, der keine Beweise für seine Aussagen hat?
- Er zieht das Thema auf eine persönliche Ebene und greift den anderen persönlich an
- Er reklamiert Rechtschreibung, Form, Ton oder eben andere vermeintliche Angriffspunkte des Anderen, weil er eben nichts handfestes dagegen zu setzen hat
- Er stellt Leute/Institutionen, die anderer Meinung sind, als unfähig hin, ohne das belegen zu können
- Er argumentiert mit angeblichen Mitstreiter ("internationaler Konsens", "das sagen alle", "jeder weiß das" ...) - ohne aber eine handfeste, nachprüfbare Quelle zu nennen
- Er kommt mit nicht näher benannten Fachleuten als Zeugen - auch ohne diese näher zu nennen ("renomierte Institute", "diverse Untersuchungen, ...")
- Er deutet Fachwissen an, das seine Aussage belegen soll - wieder ohne Nachweise, man soll ihm einfach glauben
Im Gegensatz zu Dir habe ich Dich nicht persönlich angegriffen und werde das auch nicht tun - ich gehöre nämlich nicht zur wenig angenehmen Sorte Mensch. Aber jetzt werde ich mal eine etwas "freche" Frage stellen: Du warst also 20 Jahre in der Fahrwerksentwicklung. Und was machst Du jetzt? Pensioniert, Chef der Firma, Entlassen wegen Unfähigkeit oder ist die Firma wegen schlechter Qualität Pleite gegangen?
Ich erwarte keine Antwort, kann eh nicht nachgeprüft werden.
Übrigens kenne ich viele Leute im Ausland und habe da mal nachgefragt. Weder in den USA, in Mexico oder in diversen europäischen Ländern wird Deine Meinung geteilt. Hier in Deutschland ist es nicht nur der ADAC und Stiftung Warentest, sondern auch mehrere Autozeitschriften.
Wie sieht es eigentlich mit Michelin (der - meiner Meinung nach - renomierte Reifenhersteller) Deiner Meinung nach aus? Sind das auch "minderbegabte Möchtegernschreiberlinge"? Die haben das getestet und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
https://www.kfztech.de/kfztechnik/fahrwe...tipps2.htm. Im Gegensatz zu Dir bringe ich Belege und nicht etwa "ein renomierter Reifenhersteller hat genau meine Meinung bestätigt".
Wie man sieht, gibt es Situationen, in denen die besseren Reifen vorne einen Vorteil bieten. Das betrifft hauptsächlich die Beschleunigung bei Fronttrieblern - keine Überraschung. Wenn man beim Anfahren keine Traktion hat, ist das aber kein Problem. Kommst nicht von der Stelle, aber es passiert nichts. Bei den kritischen Situationen zeigen sich dagegen viele Vorteile, wenn die besseren Reifen hinten sind. Hier haben gute Vorderreifen nur bei "spurstabilem Bremsen auf nasser Fahrbahn" (der Bremsweg ist also etwas kürzer) und bei "Lastwechsel bei Aquaplaning" (Gas geben, wenn die Reifen kurz vorm Aufschwimmen sind, dann dreht ein Rad plötzlich durch). Beides Situationen die beherrschbar sind, denn in beiden Situationen bleibt das Auto in der Spur. Jetzt kommt sicher, dass ein kürzerer Bremsweg schon wichtig ist. Stimmt. Aber manchmal ist man eben zu schnell. Und ob der kürzere Bremsweg ausgereicht hätte, ist auch nicht sicher. Und es ist besser Frontal auf ein Hindernis aufzuschlagen, als mit der Seite. Und das durchdrehende Rad hatte ich schon öfter (reicht ja in eine wassergefüllte Spurrille zu kommen, da muss man gar nicht schnell sein) - da passiert überhaupt nichts. Würde der Motor nicht aufheulen, würde man das gar nicht merken.
In allen anderen kritischen Situationen ist der bessere Reifen eindeutig hinten anzusehen - Aquaplaning in der Kurve, Schleudern, Bremsen in der Kurve. Tja, und das sind die Situationen, in denen Du von der Straße fliegst, wenn das passiert.
Kann aber jeder für sich entscheiden, ob er lieber bei Regen lieber schnell beschleunigen will und dafür in der Kurve von der Straße fliegt oder umgekehrt.
Und warum man auf einem leeren Parkplatz bei Schnee nicht üben sollte, wie sich ein Auto verhält, kann ich nicht nachvollziehen. Aber hey, so wie Du argumentierst, ist Deine Meinung für mich keinen Pfifferling wert.