MINI² - Die ComMINIty

Normale Version: Neue Krankheit nach der WM
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Postweltmeisterlicher Patient :

Deutschland hat das WM Finale verpasst, die landesweite Euphorie neigt sich dem Ende. Vorbei die Zeit der Fanfeste und Hupkonzerte. Was bleibt ist Frust - und eine heimtückische Krankheit, die die Bevölkerung noch viel Geld kosten wird.

Jetzt, da die Party vorbei ist, wird es Zeit, sich mit den Kollateralschäden dieser EM zu befassen. Z.B. die Gesundheitsreform. Sie kann gar nicht funktionieren, denn sie läßt ein neuartiges Krankheitsbild außer Acht, das unsere Volkswirtschaft noch teuer zu tehen kommen wird :
Das Post-Weltmeisterliche-Allround-Trauma, auch PWAT genannt.
Diese heimtückische Krankheit kann Kopf und Körper befallen. Legt sich PWAT auf die Seele, neigt der Patient zu stierem Blick und Einsilbigkeit. Unentwegt murmelt er "Grosso, Grosso" und "nur zwei Minuten". Er ernährt sich seit Dienstag ausschließlich von Bier.
Nur Fernsehbilder vom Halbfinale der Deutschen reißen ihn aus seiner tiefen Depression. Dann allerdings neigt er zu massivem Jähzorn. Angehörige sollten aufpassen, dass niemals Kristallaschenbecher, Äxte oder Baseballschläger in der Nähe des Fernsehers lagern, sonst ist der neue Flachbildschirm hin, sobald Spielszenen aus Dortmund gezeigt werden.
In seiner physischen Ausprägung ist PWAT noch gefährlicher. Auf Grund der plötzlich freigewordenen Zeit meinen vor allem Väter, sich umgehend fussballerisch betätigen zu müssen, um ihre Söhne zu beindrucken. Mit den Worten : "Guck mal, jetzt kommt Klaus Fischer", haben bereits dutzende Herren im fortgeschrittenen Lebensalter in öffentlichen Grünanlagen zum Fallrückzieher angesetzt. Ein Heer von Orthopäden versucht seither, Wirbel und Bandscheiben der Opfer wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Es ist vor allen die Selbstüberschätzung, die PWAT so gefährlich macht. Männer mit dem doppelten Gewicht ihrer beiden Söhne, die den eingesprungenen Doppel-Poldi versuchen und zum Übersteiger ansetzten, endeten überwiegend in der Notfallambulanz.
Merke : Nicht alles was zwie Beine hat, kann damit auch Fußball spielen.

Endlich bleibt also Zeit, die Tour de France im Fernsehen zu verfolgen.

( Quelle : Der Spiegel Online 2006 vom 07.07.06 )

Also liebe MINI Gemeinde - Konzentriert euch auf´s fahren und das schön vorsichtigPfeiff