MINI² - Die ComMINIty

Normale Version: MiniManiac goes Salzburgring April 2007
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Bevor ich hier anfange erstmal "Sorry, hat etwas gedauert...". Die letzten drei Monate waren sehr dicht besiedelt bei mir und erst jetzt wo meine Semesterferien anfangen merke ich was alles liegen geblieben ist.

Prolog

Ende Februar bin ich von Mäx Maxoon auf das Event am Salzburgring aufmerksam gemacht worden. Voller Freude erinnerte ich mich an bigagsls wunderbaren Bericht zum gleichen Event im Oktober letzten Jahres. Nach kurzer Rücksprache mit feschtag, mini paule und einigen Ängsten um unser "heiligs Blechle" beschlossen wir die Situation auszunutzen und mit Bekannten, Freunden und total verstrahlten Leuten im April auf den Salzburgring zu fahren, zu unseren ersten hoffentlich-schnellen Runden auf der Rennstrecke. Es folgte noch einiges an Konversation mit Mäx Maxoon und Peter Riedl, wir wollten ja gewappnet sein und wissen was uns erwartet. Dank ihrer beider tollen Unterstützung war dann das Organisatorische auch schnell erledigt und wir konnten uns ganz entspannt auf das Wochenende im April freuen...


14 Tage bis zum Event:


Es war soweit, das Team MiniManiac traf sich das erste mal zur Vorbesprechung und Planung was noch zu tun war. Das Team MiniManiac besteht dabei aus folgenden Personen:

feschtag -> der binärer Fahrer, Spritverbräuche unter 15l kennt er nicht, genauso keine Reifen mit mehr als 3-4mm Profiltiefe

CarterMD -> der Feinmotoriker und Perfektionist, ein "bis-ins-letzte-Detail-planer-aber-trotzdem-alles-wieder-im-letzten-Moment-über-den-Haufen-Werfer" und Bremsen-Mörder

mini paule -> der Turbo-Schrauber, schläft mit dem Drehmomentschlüssel abends in der Werkstatt ein und wacht morgens mit dem Schlagschrauber wieder auf, keine Schraube ist vor ihm sicher, kein Problem das er nicht gelöst bekommt

Geplant wurde bei beide teilnehmenden Minis das Heck leer zu räumen, sowie an CarterMDs Mini sich noch um die Fehlerhafte Kompressorübersetzung zu kümmern als auch kleinere Reparaturen auszuführen, nichts dramatisches... eigentlich.
7 Tage bis zum Event:

Samstag morgen, 09.00 Uhr. Schnell mal ein Kompressor-Pulley wechseln, das war der Plan. Altes Pulley mit dem Abzieher runterziehen, neues drauf und gut ist. Die Idee war einfach genial, die Ausführung war aber alles andere als genial einfach. Der Abzieher passt überhaupt nicht drauf, die Karosserie war teilweise im Weg... keine Chance ! Passendes Werkzeug ? Fehlanzeige. War zwar bestellt, aber noch nicht angekommen...

Voller Freude haben wir dann beschlossen das Zerlegen und Zusammenbauen als Check zu deklarieren, es hätte sich ja theoretisch eine Schraube lösen können, aber zu unserer Freude waren alle Schrauben ordnungsgemäß angezogen und fest. So konnten wir uns wenigstens um die Kleinigkeiten kümmern die noch geplant waren, also Rückbank ausbauen, einige lockere Kabel ordentlich verlegen sowie noch mal das ganze Auto ordentlich herrichten.


1 Tag bis zum Event:

Samstag morgen, 09.00 Uhr, mal wieder. Eigentlich waren wir fertig, Semi-Slicks noch schnell auf den richtigen Luftdruck gecheckt, etwas Werkzeug in Kisten gepackt, noch mal schnell alle Flüssigkeiten gecheckt und dann alles eingeladen, der Abfahrt um 14.00 Uhr stand nichts mehr im Wege... eigentlich.

Warum schon wieder "eigentlich" ? Weil es da zwei Problemchen gab an CarterMDs Mini, die uns so richtige Kopfschmerzen bereitet haben. Was war passiert ? Im Laufe der letzten Woche muss sich ein Marder am Mini vergangen haben, aber nicht das er die Zündkabel für "besonders lecker" bewertet hätte, nein, er fand die Manschette der rechten Antriebswelle für äußerst delikat ! Resultat: Schmierfett überall um die Manschette herum, im Radhaus, beim Riemen, am Lenkgestänge... einfach überall. Eine neue Manschette hatten wir natürlich, wie sollte es auch anderster sein, gerade nicht auf Lager. Also schnell ins Lager gegangen, ne Tube Gelenkfett rausgepackt und die Manschette erstmal wieder aufgefüllt. Die Risse in der Manschette mit nem guten Isoband eingewickelt und nach 20-30 Lagen Isoband war das ganze dann auch wieder vorerst mal dicht. Zur Sicherheit das Fett und das Isoband eingepackt, man weiß ja nie was sonst noch kommen mag. Zweites Problem: das Auto nagelte bei niedriger Drehzahl lauter wie ein Diesel. Ein nicht wirklich angenehmes Geräusch, metallisch, schlagend und erst bei Drehzahlen um die 4000u/min wurde es richtig ruhig. Fehlerspeicher sagte auch nix. Erster Gedanke, doch bitte nicht ein Kopfschaden. Eine Stunde später stand die Diagnose dann fest, doch kein Kopfschaden wie zuvor befürchtet. Der hydraulische Kettenspanner war Schuld, anscheinend war er defekt und wenn der Motor nicht unter Last stand ist die Kette nicht gespannt und macht diese Geräusche. Der Angstschweiß wurde weniger, doch da kam feschtag rein und tippt auf die Uhr... es war bereits 15.00 Uhr, und das Auto war noch nicht mal beladen. Also schnell alles zusammengebaut, Auto von der Hebebühne runtergefahren und eingeladen. Nach einer weiteren Stunde, den freundlichen Kommentaren von mini paule über den ersten Mini Cooper S mit Diesel-Sound und feschtags kooperativer Mitarbeit mit nutzlosen Kommentaren waren wir fertig zur Abfahrt. Lieber zu spät als gar nicht bzw. mit Motorschaden auf der Strecke, trotzdem das mulmige Gefühl blieb erstmals.

Ankunft Salzburgring am Hotel, es war 23.30 Uhr. Ford prefect war so freundlich die Schlüssel für uns abzuholen und wartete am Eingang auf uns. Die anderen waren bereits da wo sie hingehören, im Bett. Wir fuhren noch schnell zum Ring rüber, die Materialien in die gemietete Box abladen und sich mal schnell eine Übersicht über das Terrain verschaffen welches uns morgen erwarten würde. Danach entschlossen wir uns noch schnell eine Kleinigkeit zu trinken, dann gesellten wir uns ebenfalls auf unsere Zimmer.
Sonntag, jetzt geht's los:

Um 06:30 Uhr klingelt der Wecker. Nach nicht mehr als vier Stunden Schlaf quälten wir uns aus den Betten und ins Bad. Am Frühstückstisch trafen wir dann bereits Mäx Maxoon und ford prefect und während wir noch zügig die letzten Brötchen in den schon etwas flauen Magen legten brachen die beiden auf gen Ring. Wir folgten mit kurzer Verspätung.

08:00 Uhr, wir sind auf dem Salzburgring in der Boxengasse, schlossen die Box auf und bestaunten das schon fleißige Treiben der anderen. Noch schnell die Nennungspapiere abgeholt und dann die Autos vorbereitet. Unser Turbo-Schrauber mini paule hatte ja bereits Erfahrung und wechselte fleißig an CarterMDs Mini auf die Semi-Slicks und klebte danach an beide Minis die Startnummern und Transponder für die Zeitnahme. Währenddessen fing die allgemeine Fahrerbesprechung an, etwas Streckenkunde, der Zeitplan wurde an alle ausgehändigt und noch einige organisatorische Sachen jedem verständlich gemacht. Die Planung sah zwei freie Fahrzeiten zum Kennenlernen der Strecke vor, dann ein Qualifing sowie zwei Rennen mit einmal zwölf und einmal sechs runden vor. Kurz darauf fand in einer anderen Box die Mini-interne Fahrerbesprechung statt. Thomas Souschek, Fahrer des GULF-Minis, gab noch einmal einen Ausblick über die Strecke, erklärte worauf geachtet werden müsse und wie man sich auf der Rennstrecke am besten verhält damit es nicht zu ernsthaften Problemen kommen kann. Danach gab es von Peter Riedl noch eine kurze Ansprache, etwas technische Infos zu Reifendrücken sowie den Hinweis sauber zu fahren. Danach konnte es los gehen...
30 Minuten bis zum ersten Training:

Es war noch etwas Zeit die Konkurrenz zu bestaunen. Dabei traf man auf bereits bekannte als auch auf neue Fahrzeuge. Wir bekamen bereits jetzt etwas weiche Knie als wir sahen mit welchen Fahrzeugen wir uns gleich auf der Strecke tummeln mussten.
Keine schlechte Konkurrenz, weniger Gewicht, viel mehr Leistung... das konnte ja heiter werden. Aber auch die Mini-Konkurrenz war nicht gerade niedermotorisiert.
1. & 2. Training:

Los ging's, die Autos rollten zum ersten Training. Motorenlärm, hektisches Treiben, es war klassisch... geordnetes Chaos, man kam sich etwas vor wie beim 24h-Rennen in der Boxengasse.

Die ersten zwei Runden fuhr Thomas Souschek mit seinem GULF-Mini vorab und litt uns an. Aber bereits in der zweiten Runde gab er mächtig Stoff und nahezu das ganze Feld fiel weit ab. Wir bemerkten, dass Renntempo eine ganz andere Ebene ist und eigentlich keiner bisher so etwas gemacht hat. Nach den ersten paar Runden kämpfte jeder mit seinen eigenen Problem(ch)en, feschtag mit seinem Fahrwerk und den Reifen die so gar nicht wollten wie er, CarterMD weniger mit dem Auto aber mit der Frage "wieso überholt der mich da jetzt einfach rechts und wieso ist der schneller obwohl weniger Leistung" sowie der Frage warum seine Bremse bereits nach zwei Runden eine andere Vorstellung vom Verzögern hat als er.
Nach ca. zehn Runden war das erste Training vorbei, wir fuhren in die Box und stellen die Autos ab. Noch immer total voller Adrenalin gepumpt stiegen wir aus und atmen erstmal tief aus... außer feschtag ! Der kommt erst gar nicht zum ausatmen, Peter Riedl stand vor ihm und zieht ihm die Ohren lang, was er denn glaube wie man auf der Rennstrecke fahre. "Eine Hand am Lenkrad, den Ellenbogen auf der Tüverkleidung gemütlich angelehnt !" Uuuuupss.......

Danach durfte feschtag weiteratmen, der Rost war runter... jetzt gab Peter Riedl uns Tipps zum Fahrwerk, Reifendruck und zur Strecke die wir ja jetzt schon etwas besser kannten. Wertvolle Hinweise welche wir sofort in die Realität versuchten umzusetzen und im zweiten Training alles besser zu machen. Wir gewannen an Vertrauen in die Technik, lernten was es heißt Ideallinie zu fahren und CarterMD war auch langsam weniger überrascht wenn wieder mal ein Cup-Porsche einfach schnell rechts überholt. Nach dem zweiten Training hieß es erstmal kurze Pause bis zum Qualifing. Man nutzte die Chance mit den Leuten etwas zu reden und den anderen Gruppen beim Fahren zuzuschauen.
Qualifing:

Jetzt ging's um die Wurst, es stand eine knappe halbe Stunde bereit um die besten Zeit in den Asphalt zu brennen. Man merkte bereits das taktisch Gefahren wird, die ersten standen bereits einige Zeit vor der Boxenausfahrt an der Linie und warteten um eine freie Strecke vor sich zu haben. Wir beschlossen uns einfach irgendwo einzufädeln, da wir wohl eher mit uns und der Strecke zu kämpfen hatten als mit dem Problem eine freie Linie fahren zu können.

Zu unserer Überraschung fädelten wir uns dabei gar nicht mal so schlecht in die Startaufstellung ein, welche wie folgt aussieht für die Minis:

1 - Souschek, Thomas
2 - Rottenfußer, Benno
3 - Rada, Marc (Mäx Maxoon)
4 - Ortner, Christian (sinzin)
5 - Martini, Stephan
6 - Steudner, Sascha (feschtag)
7 - Glöckler, Heiko (CarterMD)
8 - Harmer, Georg
9 - Ahrendt, Alex (ford prefect)

Nach dem erfolgreich bestrittenen Qualifing war ermal Mittagspause angesagt. Pizza für alle hieß es und einige weiteren Freunde aus dem Forum sowie teilweise auch Family traf ein. Das Wetter hatte sich zum besten entwickelt, strahlender Sonnenschein, ca. 23°C, keine einzige Wolke am Himmel... perfektes "Kompressor-Wetter".

Leider gab es im Training auch einen ersten Ausfall durch technischen Defekt. Benno Rottenfußer in seinem gelben RMS-Mini platzte ein Wasserschlauch seines Wasserladeluftkühlers wegen zu hoher Temperatur. Innerhalb von Sekunden war das Wasser auf der Strecke verteilt und der Mini war nicht mehr weiter fahrbereit. Er musste das Qualifing leider abbrechen und fuhr im Rennen dann ohne Zeitwertung mit.
1. & 2. Rennen:

Erneute Aufbruchsstimmung. Startaufstellung einnehmen hieß es jetzt. Die Minis starteten dabei in einer separaten Gruppe auf der Gegengeraden um etwas Vorsprung zu haben vor den Porsche und anderen starken Autos. Der start war fliegend mit Pace Car um Schäden vorzubeugen und nach einiger Verwirrung wo es jetzt eigentlich los geht und wann man Überholen darf war jeder mittendrin und kämpft sich durch das Gewimmel durch.

Überraschender Weise schlugen sich die Minis dabei tapfer durchs Feld. Kaum ein E30-BMW hat eine Chance, die meisten wurden überholt oder auf Abstand gehalten. Genauso erging es den meisten der Golf-Fraktion. Bemerkenswert dabei war wie die Riedl-Minis lossprinteten und nach nur kurzer Zeit einen deutlichen Abstand zwischen sich und die restlichen Minis brachten. Auch ein JCW-GP fuhr mit und legt ordentliche Zeiten vor, eindeutig ein Modell der mit der Leistung mehr nach oben streute. Leider blieb er nicht vor dem Kiesbett verschont und pflügte es in der S-Schikane mal kurzerhand einfach um.

Beeindrucken war weiterhin mit welcher Leichtigkeit die Cup-Porsche oder andere hochmotorisierte Fahrzeuge an uns vorbeizogen. Doch auch sie mussten erkennen, dass wenn ein Mini die Ideallinie dicht macht kein wirklicher Weg vorbei ist. Ein Cup-Porsche erkannte dies jedoch etwas zu spät als er sich an einem kleinen Mini in der Kurve zu schaffen machte und landete prompt auch in den Leitplanken.
Siegerehrung & Ende:

Das Renne war zu Ende, die Autos wurden wieder verpackt und alle Materialien eingeladen. Die Siegerehrung folgte, wobei reichlich Pokale verteilt wurden und jeder stolz auf seine Leistung sein durfte. Besonders erwähnen möchte ich, dass unter all den Cooper S sich ein tapferer gechipter One befand, welcher sich konstant und konsequent mit seiner Rundenzeit verbesserte und kaum aufhalten lies. Mit einem Cooper S ausgestattet wäre der Fahrer definitiv eine ernstzunehmende Konkurrenz die das Feld nochmals deutlich aufgemischt hätte !

Anbei die persönlichen Bestzeiten inkl. Fahrzeugkonfiguration:

1 1:41,726 Souschek, Thomas (MCS Riedl-Motorsport)
2 1:42,128 Rottenfußer, Benno (RMS-Tuning)
3 1:43,567 Rada, Marc (MCS Riedl-Motorsport)
4 1:46,140 Ortner, Christian (MCS Lampka-Motorsport)
5 1:49,436 Glöckler, Heiko (JCW MiniManiac)
6 1:49,932 Martini, Stephan (JCW-GP)
7 1:50,673 Steudner, Sascha (JCW MiniManiac)
8 1:51,065 Harmer, Georg (JCW-S)
9 1:57,440 Ahrend, Alex (One - MTH)
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