10.03.2010, 21:28
Servus und Hallo aus dem kurvigen Nachbarland im Süden,
nachdem ich jetzt fast 1 Jahr in diesem Forum unterwegs bin und ich mir schon zahlreiche Infos und Anregungen erlesen habe, zwang mich mein fast schon schlechtes Gewissen praktisch dazu, mich hier mal vorzustellen.
Ich komme aus der alten Eisenstadt Steyr, mitten im Alpenvorland (sprich kurvige Straßen und Berge immer in Sichtweite) und habe die erste Hälfte meines 2. Jahrzehnts hier auf Erden praktisch vollendet.
Für meine Mini Geschichte muss ich etwas weiter ausholen...
Domois im 1er Joa, ois de Gummiringerl nu aus Hoiz – ach Quatsch…
Mein Vater arbeitet bei BMW in Steyr, von daher war ich von Anfang an auf diese Marke getrimmt. 2002 ging ins Land, Mini kam und so auch mein Führerschein. Zu dieser Zeit hatten wir als Zweitauto immer nen Vorzugswagen (diese alle 6 Monate nen neuen Wagen Geschichte für Mitarbeiter) und da die BMW’s meines Vaters Meinung alle zu viel Leistung für einen Fahranfänger hatten, kam der Zeitpunkt als auf einmal ein knallgelber Mini One vor der Tür stand.
Wasn das? … Mini?! ... aha … der alte war ja kultig,
aber das? … naja, probiern geht ja …
Ab dann kann ich nicht genau sagen, wann das verstahlt sein genau eingetreten ist. Auf jeden Fall gab’s danach auf mein Drängen hin 6 Monate später einen roten Cooper und noch mal 6 Monate drauf ein blaues Cabrio.
Dann kam das große Warten, der Vater Staat hatte mich einberufen und ich brauchte eine eigene Dose, hatte aber kaum Geld -> Toyota Corolla E10 -> Vernunftauto das einfach nicht kaputtgehen wollte...
Nach dem Heer musste erstmal ne Arbeit + eigener Wohnung her, da sich meine Familie zwischenzeitlich getrennt hatte und ich mit dem Kurschatten meines Vaters so gar nichts anfangen konnte. Der Toyota hatte inzwischen 170000 km mit dem ersten Zahnriemen drauf und wollte immer noch nicht kaputtgehen…
April 2009 war es dann soweit. Die Wohnung war gemütlich eingerichtet, das Motorrad ruhte im Carport und ein bisschen Geld war angespart. Endlich war es soweit. Passenderweise ging der Toyota nach 200000 km über den Jordan. Juhu! ... naja ok die Sommerreifen waren komplett Slicks und ich nahm das halt als Anlass. Ein Verzweifelter klammert sich bekanntlich an jeden noch so kleinen Strohhalm.Da stand er nun endlich vor mir. Cooper S R53 in Electric Blue. Das war auch zirka der Zeitpunkt als ich mich hier im Forum anmeldete. Mitte Mai ging’s dann auf die erste große Reise zu Hitech (jetzt NK Automotive?) Pulley, Kerzen, Riemen, Software, Prekat Mod und Worksauspuff sind’s geworden.
Kaum daheim ging’s ab auf den Salzburgring.
Das erste mal auf einer Rennstrecke. Warn auch 2 andere Mini’s in grau unterwegs. Hatten, soweit ich mich zu erinnern glaube, sogar Forumssticker auf der B Säule. War ein heiden Spaß, aber vor dem nächsten mal mussten bessere Bremsen her, soviel war klar.
Im August bekam er dann seinen vorläufigen Namen. „Smokie“ wurde er getauft, vielleicht sollte man eher geräuchert sagen. Es war am Grenzübergang nach Kroatien im Stau. Alles gut, alles toll, als plötzlich innerhalb von 2 Sekunden die Wassertemperatur auf Anschlag stieg und der Ausgleichsbehälter kurz etwas Druck ablassen musste.
Es ist ziemlich witzig wenn es aus der Haube raucht und die Beifahrerin mit den kreischenden Worten „Ahh der brennt, ahh!!“ raus springt. Tjoa, Motor aus, Haube auf, stand auch schon der erste Schaulustige da. „Aber nich mit kaltem Wasser auffüllen Junge, hörst du“ … 
wie ich diese Leute hasse. Alles heiß und der Kühlungslüfter rührt sich keinen Millimeter. Dreck! Nach der Grenze war alles frei und kein Stau mehr, aber erst mal 10 Min warten, abkühlen lassen. Der 1/8 Liter den er verschnaubte viel nicht weiter auf, immer noch alles im grünen Bereich. Wir standen praktisch direkt vor dem Schranken zwischen 2 Bahnen und nach einem kurzen, wild gestikulierenden Gespräch mit den Beamten sperrten sie kurzfristig ab und ließen uns durch. Freie Fahrt, Temperatur passt, puh Glück gehabt. Auf der Rückfahrt wurde es danach noch mal witzig. Mittagssonne, 35°C und Stau in Sicht. Also was tun? Viel Möglichkeiten gab’s ja nicht, also Fenster runter, Klima aus, Heizung auf Max (das kommt nach 28°) und volles Rohr aufgedreht in der Hoffnung es würde reichen. Was soll ich sagen, es reichte auch, aber wir waren danach gefühlte 5 kg leichter.
Das erstaunliche am Mini, ich kann ihm nicht lange böse sein. Darum gab’s zuhause dann auch den GP Kühler spendiert, weil er sich trotz vollgeladener Wanne und 150 auf der Bahn Kroatien und Zurück mit unter 9 Litern begnügte.
Die Monate strichen nur so vorbei, der Herbst ging ins Land und die Sommer wurden zu Winterfelgen degradiert. Alles Planung für die neue Bremse. Keine Fehler, keine Probleme alles ging glatt, es war fast schon langweilig. Aber Smokie warf sich für mich wieder in Action. An einem grauen Mittwoch Morgen im Oktober stemmte er sich tapfer während eines Überholvorgangs gegen ein Reh, dass sich zuvor schon als Ziel das gerade überholte Auto aussuchte.
Schabend und kratzend kamen wir zum Stillstand.
Ich ahnte schlimmes. Aussteigen, nachschauen… ich kämpfte mit mir… wenigstens rinnt nichts aus, sagte ich mir immer wieder.
Traurig stand er da, blutüberströmt und einen starken Kotgeruch verbreitend.
Als Nichtraucher hat man in so einer Situation immer den Nachteil, dass man sich nicht mal eben eine anzünden kann um den Puls wieder runter zu bekommen um auf andere Gedanken zu kommen. Aber hier griff der Mini Charme ein und so kam es, dass der unverletzte von mir heldenhaft beschützte Polo ebenfalls stehen blieb. Daraus erhob sich eine beeindruckend hübsche Fahrerin, die mich sofort auf andere Gedanken brachte und mit mir gemeinsam auf die Rennleitung wartete. Das Kitz hats hingegen wirklich schlimm erwischt. Eigentlich wollte ich die Überreste in den Straßengraben verfrachten damit nicht noch mehr dreinfahren, aber das erwies sich als beinahe unmöglich. (Kennt ihr Gulasch?)
Wir haben sogar nach der Reparatur und Waschanlage beim Spur kontrollieren noch die Fellreste aus der Hinterradaufhängung rausgezogen.
So kam ich zu meiner Aerofront und da sich die Bremsen schon ankündigten, gab’s noch ein Works Upgrade mit Stahlflexleitungen dazu.
Tja das war Sie. Die Geschichte von Smokie und mir. Zurzeit ist grad etwas Flaute, aber ich warte schon gespannt auf das nächste „Abenteuer“.
Vielleicht etwas lang geworden für ne Vorstellung, aber es gab auch viel aufzuholen. Jetzt mach ich mir erst mal ein Blondes auf. War wirklich entspannend die Geschichte wieder aufarbeiten zu können und Leuten mitzuteilen, die so was verstehen. Anderswo ernte ich nur verstörte Blicke für solche Emotionen. Auf den Blauen und das es nie langweilig wird mit ihm!
Mit verstrahlten Grüßen
Chris
edit: Irgendwie wollt ich die Bilder so zu den passenden Textstellen setzen und net am Ende, aber naja zumindest in der richtigen Reihenfolge sind sie ja
nachdem ich jetzt fast 1 Jahr in diesem Forum unterwegs bin und ich mir schon zahlreiche Infos und Anregungen erlesen habe, zwang mich mein fast schon schlechtes Gewissen praktisch dazu, mich hier mal vorzustellen.
Ich komme aus der alten Eisenstadt Steyr, mitten im Alpenvorland (sprich kurvige Straßen und Berge immer in Sichtweite) und habe die erste Hälfte meines 2. Jahrzehnts hier auf Erden praktisch vollendet.
Für meine Mini Geschichte muss ich etwas weiter ausholen...
Domois im 1er Joa, ois de Gummiringerl nu aus Hoiz – ach Quatsch…
Mein Vater arbeitet bei BMW in Steyr, von daher war ich von Anfang an auf diese Marke getrimmt. 2002 ging ins Land, Mini kam und so auch mein Führerschein. Zu dieser Zeit hatten wir als Zweitauto immer nen Vorzugswagen (diese alle 6 Monate nen neuen Wagen Geschichte für Mitarbeiter) und da die BMW’s meines Vaters Meinung alle zu viel Leistung für einen Fahranfänger hatten, kam der Zeitpunkt als auf einmal ein knallgelber Mini One vor der Tür stand.
Wasn das? … Mini?! ... aha … der alte war ja kultig,
aber das? … naja, probiern geht ja …Ab dann kann ich nicht genau sagen, wann das verstahlt sein genau eingetreten ist. Auf jeden Fall gab’s danach auf mein Drängen hin 6 Monate später einen roten Cooper und noch mal 6 Monate drauf ein blaues Cabrio.
Dann kam das große Warten, der Vater Staat hatte mich einberufen und ich brauchte eine eigene Dose, hatte aber kaum Geld -> Toyota Corolla E10 -> Vernunftauto das einfach nicht kaputtgehen wollte...
Nach dem Heer musste erstmal ne Arbeit + eigener Wohnung her, da sich meine Familie zwischenzeitlich getrennt hatte und ich mit dem Kurschatten meines Vaters so gar nichts anfangen konnte. Der Toyota hatte inzwischen 170000 km mit dem ersten Zahnriemen drauf und wollte immer noch nicht kaputtgehen…
April 2009 war es dann soweit. Die Wohnung war gemütlich eingerichtet, das Motorrad ruhte im Carport und ein bisschen Geld war angespart. Endlich war es soweit. Passenderweise ging der Toyota nach 200000 km über den Jordan. Juhu! ... naja ok die Sommerreifen waren komplett Slicks und ich nahm das halt als Anlass. Ein Verzweifelter klammert sich bekanntlich an jeden noch so kleinen Strohhalm.Da stand er nun endlich vor mir. Cooper S R53 in Electric Blue. Das war auch zirka der Zeitpunkt als ich mich hier im Forum anmeldete. Mitte Mai ging’s dann auf die erste große Reise zu Hitech (jetzt NK Automotive?) Pulley, Kerzen, Riemen, Software, Prekat Mod und Worksauspuff sind’s geworden.
Kaum daheim ging’s ab auf den Salzburgring.
Das erste mal auf einer Rennstrecke. Warn auch 2 andere Mini’s in grau unterwegs. Hatten, soweit ich mich zu erinnern glaube, sogar Forumssticker auf der B Säule. War ein heiden Spaß, aber vor dem nächsten mal mussten bessere Bremsen her, soviel war klar. Im August bekam er dann seinen vorläufigen Namen. „Smokie“ wurde er getauft, vielleicht sollte man eher geräuchert sagen. Es war am Grenzübergang nach Kroatien im Stau. Alles gut, alles toll, als plötzlich innerhalb von 2 Sekunden die Wassertemperatur auf Anschlag stieg und der Ausgleichsbehälter kurz etwas Druck ablassen musste.
Es ist ziemlich witzig wenn es aus der Haube raucht und die Beifahrerin mit den kreischenden Worten „Ahh der brennt, ahh!!“ raus springt. Tjoa, Motor aus, Haube auf, stand auch schon der erste Schaulustige da. „Aber nich mit kaltem Wasser auffüllen Junge, hörst du“ … wie ich diese Leute hasse. Alles heiß und der Kühlungslüfter rührt sich keinen Millimeter. Dreck! Nach der Grenze war alles frei und kein Stau mehr, aber erst mal 10 Min warten, abkühlen lassen. Der 1/8 Liter den er verschnaubte viel nicht weiter auf, immer noch alles im grünen Bereich. Wir standen praktisch direkt vor dem Schranken zwischen 2 Bahnen und nach einem kurzen, wild gestikulierenden Gespräch mit den Beamten sperrten sie kurzfristig ab und ließen uns durch. Freie Fahrt, Temperatur passt, puh Glück gehabt. Auf der Rückfahrt wurde es danach noch mal witzig. Mittagssonne, 35°C und Stau in Sicht. Also was tun? Viel Möglichkeiten gab’s ja nicht, also Fenster runter, Klima aus, Heizung auf Max (das kommt nach 28°) und volles Rohr aufgedreht in der Hoffnung es würde reichen. Was soll ich sagen, es reichte auch, aber wir waren danach gefühlte 5 kg leichter.Das erstaunliche am Mini, ich kann ihm nicht lange böse sein. Darum gab’s zuhause dann auch den GP Kühler spendiert, weil er sich trotz vollgeladener Wanne und 150 auf der Bahn Kroatien und Zurück mit unter 9 Litern begnügte.
Die Monate strichen nur so vorbei, der Herbst ging ins Land und die Sommer wurden zu Winterfelgen degradiert. Alles Planung für die neue Bremse. Keine Fehler, keine Probleme alles ging glatt, es war fast schon langweilig. Aber Smokie warf sich für mich wieder in Action. An einem grauen Mittwoch Morgen im Oktober stemmte er sich tapfer während eines Überholvorgangs gegen ein Reh, dass sich zuvor schon als Ziel das gerade überholte Auto aussuchte.
Schabend und kratzend kamen wir zum Stillstand.
Ich ahnte schlimmes. Aussteigen, nachschauen… ich kämpfte mit mir… wenigstens rinnt nichts aus, sagte ich mir immer wieder.Traurig stand er da, blutüberströmt und einen starken Kotgeruch verbreitend.
Als Nichtraucher hat man in so einer Situation immer den Nachteil, dass man sich nicht mal eben eine anzünden kann um den Puls wieder runter zu bekommen um auf andere Gedanken zu kommen. Aber hier griff der Mini Charme ein und so kam es, dass der unverletzte von mir heldenhaft beschützte Polo ebenfalls stehen blieb. Daraus erhob sich eine beeindruckend hübsche Fahrerin, die mich sofort auf andere Gedanken brachte und mit mir gemeinsam auf die Rennleitung wartete. Das Kitz hats hingegen wirklich schlimm erwischt. Eigentlich wollte ich die Überreste in den Straßengraben verfrachten damit nicht noch mehr dreinfahren, aber das erwies sich als beinahe unmöglich. (Kennt ihr Gulasch?)
Wir haben sogar nach der Reparatur und Waschanlage beim Spur kontrollieren noch die Fellreste aus der Hinterradaufhängung rausgezogen.So kam ich zu meiner Aerofront und da sich die Bremsen schon ankündigten, gab’s noch ein Works Upgrade mit Stahlflexleitungen dazu.
Tja das war Sie. Die Geschichte von Smokie und mir. Zurzeit ist grad etwas Flaute, aber ich warte schon gespannt auf das nächste „Abenteuer“.
Vielleicht etwas lang geworden für ne Vorstellung, aber es gab auch viel aufzuholen. Jetzt mach ich mir erst mal ein Blondes auf. War wirklich entspannend die Geschichte wieder aufarbeiten zu können und Leuten mitzuteilen, die so was verstehen. Anderswo ernte ich nur verstörte Blicke für solche Emotionen. Auf den Blauen und das es nie langweilig wird mit ihm!
Mit verstrahlten Grüßen
Chris
edit: Irgendwie wollt ich die Bilder so zu den passenden Textstellen setzen und net am Ende, aber naja zumindest in der richtigen Reihenfolge sind sie ja
Fahr ne Fazer 
hinaus nach Steyr! Schau ruhig mal bei uns vorbei. chubv hat ja schon den Link gepostet.