Tiefergelegte MINI´s
Untersteuern mindern durch einen Stabi ?
Untersteuern bei tiefergelegten MINIs:
Ursache:
Durch die Tieferlegung kommt es zu einer massiven Sturzveränderung an der Hinterachse. Meistens kommt es zu Sturzwerten von mehr als 2 Grad. Dadurch stützt sich die Hinterachse viel zu stark ab, das Auto lenkt unwillig ein. Untersteuern und Reifenverschleiß nehmen dadurch massiv zu.
Einstellen ?:
Der Sturz läßt sich bei MINI´s ab R50/53 ab Faceclift/ R55/R56/R57 usw. am dann vorhanden Excenter zwar im gewissen Umfang reduzieren. Leider reicht der Verstellbereich in den meisten Fällen nicht aus...
Stabi: Wer nun glaubt das ein stärker hinter Stabi die Lösung ist um das Untersteurn zu mindern geht nur den zweitbesten Weg:
Allgemeine Meinung: Ein Stabi minimiert das Wanken in der Kurve, stimmt, ist aber ein Nebeneffekt nicht seine eigentliche Aufgabe.
a) Vorteil: Ein stärkerer hinterer Stabi wirkt diagonal auf die Vorderachse und vermindert das Untersteuern. Reifenverschleiß etc.
b) Nachteil: Auf der Geraden baut er bei kleinen einseitigen Unebenheiten eine Nebenfederrate auf und vermurkst ggf. die Fahrwerksabstimmung.
Fazit: Hier werden vermeintliche Vorteile mit deutlichen Nachteilen bezahlt. Deshalb:
Besser:
Grundsätzlich ist es bei einem Frontriebler sinnvoll vorne mehr Sturz zu Fahren als hinten. Also zunächst:
Reduzierung des Sturzes an der Hinterachse:
a) Reduzierung des Struzes durch Excenter: Die Verstellmöglichkeit reicht meistens nicht aus. Der mögliche Verstell-bereich links und rechts ist meistens unterschiedlich. Da die Sturzwerte links und rechts gleich sein sollten, richten sich die eintellbaren Werte immer nach dem möglichen Sturz auf der Seite mit dem geringeren Einstellbereich.
b) Wenn der Verstellbereich nicht ausreicht: Montage verstellbarer Querlenker mit TÜV (gibts nur bei KW). Damit ist der Verstellbereich in jedem Fall ausreichend.
Sollte das nicht ausreichen um das Fahrzeug wie gewünscht abzustimmen kann man dann immer noch zu einem
dickeren Stabi greifen ..
Ergebnis: Je nach gewünschten Fahrverhalten läßt sich das Untersteuern in Verbindung mit einer geeigneten Einstellung der Achsgeometrie (Vermessung, Werte sind vom einzelnen Fahrzeug abhängig) deutlich reduzieren. Oder ein Übersteuerndes Fahrverhalten einstellen. Ein Stabi macht dann u. Umständen keinen Sinn mehr, Nebenfederraten auf der Geraden werden vermieden.
Also: Zunächst Sturz hinten und in Abhängigkeit die Achsgeometriewerte korrigeren bevor ihr mit einem Stabi rumbastelt.
Aber Vorsicht: Ein untersteuerndes Auto ist bei zu schneller Kurvenfahrt für Ungeübte viel besser zu kontrolieren
als eins das übersteuert. Deswegen werden die Autos werksseitig auf ein untersteuerndes Fahrverhalten abgestimmt.
Wer sein Fahrzeug auf übersteuern trimmt sollte, technisch wissen was er tut und im Zweifel auch fahrerisch beherrschen ...