MINI² - Die ComMINIty

Ich war heute nichtsahnend unterwegs, fuhr in mittlerem Tempo durch eine Linkskurve mit Kompression, als es auf einmal einen Schlag hinten rechts gab.
Bin dann in langsamem Tempo heim, hier und da hat es hinten rechts geschliffen im Radkasten. Das Auto fühlte sich auch nicht mehr gerade an.

Daheim durfte ich die Misere dann live sehen:





Neben dem Punkt, dass ich krampfhaft überlege wie der restliche Bolzen da raus kommen soll (wird schließlich mit ordentlich Dampf angezogen), wundere ich mich wie es dazu kommen konnte.


Hat einer sowas schon mal gesehen oder erlebt?


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Da wird wohl sehr wahrscheinlich beim Einbau des Fahrwerks keine neue Schraube verwendet worden sein. Macht fast niemand, schreibt aber nicht nur BMW zur Vermeidung genau solcher Fälle vor. Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Schön, wenn es so einfach wäre

Das Kamel, was das Fahrwerk verbaut hat, schreibt hier. Und hat seinerzeit auch die Schrauben alle gewechselt
Spätestens da kann ich halt auch nicht nachvollziehen, wie manche Werkstätten ihre Einbaupreise hinbekommen. Allein die ganzen Schrauben & Muttern, die man bei einem Fahrwerkstausch mit wechseln muß, kosten bei BMW eine Stange Geld.

Was mir seinerzeit schon nicht so gut gefiel war, daß die Schraube meines Wissens mit Drehmoment & Winkel angezogen werden mußte. Müßte nochmal in meinen Unterlagen schauen, wirklich vertrauenswerweckend ist die Konstruktion aber so für mich nicht mehr.
Wie du sagst, ein Glück daß nicht mehr dabei passiert ist.

Radical_53 schrieb:Schön, wenn es so einfach wäre

Das Kamel, was das Fahrwerk verbaut hat, schreibt hier. Und hat seinerzeit auch die Schrauben alle gewechselt
Spätestens da kann ich halt auch nicht nachvollziehen, wie manche Werkstätten ihre Einbaupreise hinbekommen. Allein die ganzen Schrauben & Muttern, die man bei einem Fahrwerkstausch mit wechseln muß, kosten bei BMW eine Stange Geld.

Was mir seinerzeit schon nicht so gut gefiel war, daß die Schraube meines Wissens mit Drehmoment & Winkel angezogen werden mußte. Müßte nochmal in meinen Unterlagen schauen, wirklich vertrauenswerweckend ist die Konstruktion aber so für mich nicht mehr.
Wie du sagst, ein Glück daß nicht mehr dabei passiert ist.

Da man leider nie weiß, wie stark der Einbauer die Schraube mit oder ohne Drehmoment angezogen hat und dieses Bauteil auch nicht "Luftfahrt-geprüft" ist, kann leider so etwas immer wieder passieren. Du hast ja dabei noch einmal wirklich Glück gehabt.

Will sagen, so etwas kann immer wieder passieren/Kostendruck in der Herstellung/Materialfehler.......ist aber schon heftig bei so einer Schraube.

Viele bekommen einen so günstigen Einbaupreis hin, da sie eben die Schrauben usw. nicht tauschen. In der Regel passiert ja auch nichts. In der Regel...

Wurde die Schraube im belasteten Zustand angezogen?

Wenn du alles korrekt nach Anleitung mit Drehmoment angezogen hast, könnte es auch ein Materialfehler sein. Sehr selten, passiert aber.

Angezogen mit dem angegebenen Drehmoment (was ich nachschauen müsste), ob belastet oder unbelastet könnte ich aus dem Gedächtnis nicht mehr sagen.
Ich meine belastet, weil ich bei sowas auch eher ängstlich bin und mit dem größeren Drehmomentschlüssel lieber nur dann ans Auto gehe, wenn das alle Räder auf dem Boden hat.

Dann hoffe ich jetzt mal, dass die nächsten Schrauben mir mehr Glück bringen und dass der Längslenker nichts abbekommen hat.

Will mir gar nicht ausmalen wie es ist, wenn jemand die Dinger gar nicht wechselt oder einfach alles mit dem Schlagschrauber anzieht.

Hat aber auch was Gutes: ich habe Zeit & Gelegenheit, die Bremssättel in Ruhe zu lackieren *und* einen Grund, neues Werkzeug einzukaufen


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Servus!

Habe jetzt die letzten 15 Jahre mehrer Fahrwerke verbaut und das an MINIs,
die auf der Straße oder im Rennsport bewegt werden.

Dieses Fehlerbild ist mir dabei zu keiner Zeit untergekommen,

Ich gehe hier zu 99% von einem Materialfehler aus!


Interessens Frage:

Wie willst du die Schrauben korrekt (belastet) festziehen, wenn der MINI auf seinen Rädern steht?



Sascha

Ist jetzt ein wenig offtopic: Hat mir jemand einen Link zu einer Studie/Dokument eines Herstellers warum zB bei Fahrwerkseinbau Schrauben gewechselt werden müssen? Manche fahren ja 200tsd km mit demselben Fahrwerk/Dämpfern und da bricht keine Schraube. Will hier keine Diskussion lostreten, natürlich ist ein Wechsel sinnvoll. Wüsste aber gerne ob und warum eine Schraube schlechter wird mit der Zeit. Korrosion/Änderung des Gefüges/„Ermüdung“ etc. Das würde mich brennend interessieren...

nEx944 schrieb:... Wüsste aber gerne ob und warum eine Schraube schlechter wird mit der Zeit. Korrosion/Änderung des Gefüges/„Ermüdung“ etc. Das würde mich brennend interessieren...

Ohne groß "wissenschaftlich" ins Detail zu gehen und es endlos auszuführen, nur kurz:

Beim Anziehen mit einer gewissen Kraft (vorgegebenes Anzugsdrehmoment) dehnt sich die Schraube und steht damit unter einer Spannung. Da Metall ein hartes Material ist, wird beim späteren Lösen der "Ur"-Zustand nicht wieder erreicht. Ein erneutes Verwenden bedeutet dann, dass die Kraft auf ein verändertes, verhärtetes (nicht vorgesehenes) Materialgefüge wirkt, die Spannung nicht mehr identisch ist und dem "Soll" entspricht, so dass es dann bei starker Belastung zum Bruch kommen kann.

Ein ähnliches Beispiel:
Biege mal einen dünnen, geraden Draht. Schon das Rückbiegen erfolgt nicht an der gebogenen Stelle, da das Material dort verhärtet ist, sondern passiert davor oder dahinter.