MINI² - Die ComMINIty

Normale Version: Spurwerte R55 JCW ST XTA
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Moin

mein R55 bekommt ein ST XTA. Hatte es schonmal auf nem r57 war allerdings so doof mir die Werte nicht zu notieren. Serie ist ja Mist.
Soll schon knackig fahren und so wenig Torquesteer wie möglich haben. Fahre AD08R und ATS DTC. 
Also Sportich aber auch alltagstauglich. Sturz max 2°

Danke
Was bitte soll an Serie Mist sein? Den geringen Seriensturz an der VA kann man ja noch doof finden, aber an den Spurwerten gibt es m.E. rein gar nichts zu kritisieren, weshalb ich sie auch für ein anderes Fahrwerk übernehmen würde. Etwas Vorspur an der VA, ein wenig mehr an der HA. Das hat praktisch jedes Auto so, auch ernsthafte Sportwagen. Weil alles andere - Null- oder sogar Nachspur - keinen Sinn macht. Die Antriebseinflüsse bekommst du übrigens mit egal welcher Spureinstellung nicht in den Griff. Dagegen helfen nur eine seriennahe ET der Räder, schmale Reifen mit nachgiebigen Flanken und der Verzicht auf Motortuning.
Hui. Vielen Dank für die Lehrstunde  Heart
Wenn du ein agiles Auto möchtest dann geh bei den Spurwerten ans Minimum was Mini vorgibt - also so wenig Vorspur wie möglich.
Auch Sportwagen haben starke Vorspur weil 98% aller Fahrer die Autos nicht fahren können.

Je mehr Vorspur, so stabiler der Geradeauslauf, also das Gegenteil von Agilität.

Für den Alltag sind Sturzwerte um -2 Grad schon grenzwertig, vor allem in Verbindung mit starker Vorspur, da ist der Reifenverschleiss vorprogrammiert.
Gesamtvorspur VA 0°10 -15 min
Sturz VA -1,5°

Gesamtvorspur HA 0°20-30min
Sturz Ha -1,5°

damit sollte der Mini sauber fahren.

gruss krumm
Super. Danke dir
(03.01.2020, 06:46)spg schrieb: [ -> ]1. Je mehr Vorspur, so stabiler der Geradeauslauf, also das Gegenteil von Agilität.

2. Für den Alltag sind Sturzwerte um -2 Grad schon grenzwertig, vor allem in Verbindung mit starker Vorspur, da ist der Reifenverschleiss vorprogrammiert.

zu 1.: Da muss ich dir etwas widersprechen, das stimmt so pauschal nicht. Ordentlich Vorspur an der VA, so um die 20 Minuten, fördert ganz klar das Einlenken, das Auto wirkt agiler, direkter, u.U. sogar giftig, wenn man vorne mehr Vorspur einstellt als hinten. Generell verringert etwas Vorspur auch die Seitenwindempfindlichkeit (weil ein Windstoß mehr Last auf das abgewandte Rad bringt, das erzeugt ein Gegensteuern), aber sehr hohe Vorspurwerte an der VA verschlechtern den Geradeauslauf auf unebener Fahrbahn genauso wie hohe Nachspurwerte. Also vorsichtig mit Verallgemeinerungen.

zu 2.: Nur zur Präzisierung: Im Allgemeinen hilft etwas mehr Vorspur, den durch hohen Sturz bedingten Verschleiß etwas gleichmäßiger zu verteilen. Das ist eine seit Jahrzehnten bekannte Grundregel, an der sich nichts geändert hat.

Bei all dem darf man aber auch nicht vergessen, dass wir hier von statisch bestimmten Werten sprechen, auf dem Messstand, Lenkung in Geradeausstellung. Im Fahrbetrieb wirken allerlei Kräfte auf die Räder ein, und da sieht es ganz anders aus. So geht z.B. bei allen modernen Autos die VA unter Belastung in Nachspur über, weil das die Stabilität beim Bremsen fördert. Hinzu kommt die Kinematik der Lenkung. Mit zunehmendem Lenkeinschlag geht die Mini-VA ebenfalls in deutliche Nachspur über, Stichwort Ackermann. Weil es sich um ein Alltagsauto handelt, bei dem im Stadtverkehr die Reifen nicht radieren sollen (die kurveninneren Räder fahren einen kleinren Radius). Das ist übrigens bei Formelrennwagen (mit denen man sich ausschließlich im Grenzbereich bewegt, also mit Schlupf) genau umgekehrt. Sie erzeugen Vorspur ("Anti-Ackermann"). Warum? Weil das belastete kurvenäußere Rad mehr Schräglaufwinkel verträgt bis das Querkraftmaximum erreicht ist. Vorspur in Kurven bringt also höhere Querbeschleunigungen. Das ist eine Tatsache, jeder Renningenieur weiß das! Diese vom Lenktrapez generierte Vorspur ist weitaus größer als ein paar alberne Winkelminuten.

Die Vorschläge von Krumm sind goldrichtig. Damit fährt die Mühle agil und sicher.
Sehr viel schöne Theorie aus Wolfgang Weber's Buch "Fahrdynamik in Perfektion" zitiert, inwiefern dies auf den Mini zutrifft sei dahingestellt da wie den genauen Aufbau nicht kennen.

Dr. Krumm's Werte entsprechen ziemlich genau den Standardwerten für den Mini mit Serienbereifung.
Damit ist er nicht sonderlich agil, sondern sehr untersteuernd ausgelegt damit auch Oma Brötchen holen gehen kann.

Ausserdem habt ihr alle vergessen zu fragen welche Reifen und Felgengrössen gefahren werden, das beeinflusst nämlich die ganze Achs-Geometrie und Kinematik, sämtliche Rollzentren etc.

Leider postet TouchS nichts mehr hier, er hatte als Einziger eine richtige Ahnung von dieser Materie, da er beruflich damit zu tun hatte.
(03.01.2020, 18:11)spg schrieb: [ -> ]1. Sehr viel schöne Theorie aus Wolfgang Weber's Buch "Fahrdynamik in Perfektion" zitiert, inwiefern dies auf den Mini zutrifft sei dahingestellt da wie den genauen Aufbau nicht kennen.

2. Dr. Krumm's Werte entsprechen ziemlich genau den Standardwerten für den Mini mit Serienbereifung.
Damit ist er nicht sonderlich agil, sondern sehr untersteuernd ausgelegt damit auch Oma Brötchen holen gehen kann.

3. Ausserdem habt ihr alle vergessen zu fragen welche Reifen und Felgengrössen gefahren werden, das beeinflusst nämlich die ganze Achs-Geometrie und Kinematik, sämtliche Rollzentren etc.

4. Leider postet TouchS nichts mehr hier, er hatte als Einziger eine richtige Ahnung von dieser Materie, da er beruflich damit zu tun hatte.

Schade, dass du angesäuert reagierst. Ich hatte es schon befürchtet. Warum ist es so schwer auf der Sachebene zu bleiben?

zu 1.:  Ich brauche Herrn Weber nicht zu zitieren, da mir die Materie in Theorie und Praxis seit zweieinhalb Jahrzehnten geläufig ist. In seinem Buch stimmt zwar leider auch nicht alles, aber in den allermeisten Punkten liegt er schon richtig, und zwar insbesondere was Fahrwerksgeometrie und Kinematik angeht. Der Mini unterliegt auch derselben Physik wie jedes Auto. Exotische Kinematiken hat es in der Automobilgeschichte durchaus gegeben, aber diese Zeiten sind lange vorbei. Vieles hatte sich nicht bewährt. Heute ist das grundsätzliche Verständnis für ein funktionierendes Fahrwerk bei allen Herstellern Gemeingut, was sicher auch daran liegt, dass es an den Hochschulen gelehrt wird. Ich hab das hinter mir, du auch?

zu 2.:  Krumm hat rundum identische Sturzwerte genannt. Das sollen d.E. ernsthaft Sturzwerte für Oma zum Brötchenholen sein? Wir reden hier von Straßenbetrieb, denn der TE sagte nichts von Rundstrecke.

zu 3.:  Er hatte immerhin vom AD08R gesprochen, und da ist das Format 205/45 R17 zumindest wahrscheinlich, und übrigens auch gar nicht entscheidend. Wie die Räderwahl die Lage der beiden Rollzentren beeinflussen soll, das müsstest du bitte mal erklären. Ich bin gespannt.

zu 4.: Schön, dass du allen anderen die Kompetenz absprichst. Womit wir wieder bei meiner ersten Zeile wären. Wer etwas sagt, das mir nicht gefällt, den erklär ich zum Blödmann . . . . So schafft man eine konstruktive Dialogkultur!