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Mercedes Kompressor - cremi - 17.01.2005

düsseldorfer schrieb:Dan gibbet safftige 285 Pferdchen und 310 Nm....
Sperrdiffential dann aber auf jeden Fall. Wie sagte da mal jemand in breitestem Badisch: "alles über 270 PS ist Unsinn, die Leistung kriegst du gar nicht auf die Straße!" Zwinkern

Flo


Mercedes Kompressor - Olli - 17.01.2005

Mahlzeit,

das Problem mit dem im MCS verbauten Block ist der kleine Hubraum. Da der Motor aufgeladen ist, bietet sich natürlich in erster Linie eine Leistungssteigerung über den Kompressor an, Softwareänderung inbegriffen.

BMW muss die Motoren aber so auslegen, daß zwischen Leistung UND Kosten auch andere Verkaufsargumente wie beispielsweise Kraftstoffverbrauch oder die Erfüllung von Abgasgrenzwerten (natürlich Pflicht) eingehalten werden.

Zugegebenermaßen spielte beim MCS das Beschleunigungsvermögen eine große Rolle. Zur Zeit der werksinternen Präsentation des MCS (Sommer 2001) war ich bei BMW tätig und hab es im FIZ mitverfolgt. Die Präsenation umfasste Referenzfahrzeuge wie nen 1,8T 150PS Beetle, nen 1,8T 180 PS TT und noch zwei weitere Kisten (vergessen...). Auf jeden Fall hatte der MCS bis 100 km/h die Nase vorn. Beim TT nicht zuletzt aufgrund des hohen Gewichts.

Wie dem auch sei, mich stört in erster Linie der kleine Hubraum. Trotz Aufladung benötigt der Motor Drehzahl, um sein Leistungspotential umzusetzen. Beim Sauger kann man immer folgendermaßen rechnen: Faustformel: Hubraum in Litern x100 liefert recht genau das erreichbare
Drehmoment.

Durch Aufdadung ist hier eine beschauliche Steigerung möglich, natürlich immer im Hinblick auf den Hubraum. Ergo: Aus nem (sehr) kleinen Hubraum erzielt man eine recht ordentliche Leistung durch Aufladung, aus nem ordentlichen Hubraum erzielt man eine saumäßige Leistung durch Aufladung!

Eine für mich daraus resultierende Idee wäre, sofern möglich durch Bohrung, Zylinderabstand und KW samt Lagerung, eine Hubraumvergrößerung. Der MCS-Block besteht im Vergleich zum One/Cooper aus Grauguß, ist also festigkeitstechnisch vermutlich recht gut aufgestellt.

Bei einer Hubraumerweiterung um 200 bzw. 400ccm auf 1,8 bzw. 2 Liter würde sicher richtig was gehen. Möglichkeiten gäbe es ja wahrscheinlich, Bohrung vergrößern, bzw. kürze Pleuel einsetzen.

Gruß

Olli


Mercedes Kompressor - Olli - 17.01.2005

Im Übrigen nochmal zur Standfestigkeit:

HKT (http://www.hkt-7.de) verbaut in ihren Lotus Super Seven die 1,8L R4 Turbo aus dem Audi-Regal. Die gehen bis ca. 310PS, darüber machen die Motoren nach eigenen Angaben vermehrt die Grätsche.

Wenn der Chrysler Motor im MINI ähnliches Verhalten hat, was die Festigkeit/Belastbarkeit angeht, sind 270PS aus 1,6L eventuell doch erreichbar. Dass man damit dann keine 200.000km schafft, sollte aber klar sein. Zumindest dann nicht, wenn man die Leistung abruft.

Denn das "Kollektiv" ist die bestimmende Größe. Da lässt sich auch nicht drum herumreden.

Gruß

Olli


Mercedes Kompressor - düsseldorfer - 17.01.2005

Sehr guter Ansatz mit der Hubraumerweiterung. Die Frage wird sein, geht das bei diesem Motor. Besteht genügend Abstand zwischen den Zylinderwänden. Wer weiß hier genaueres oder hat einen Anbieter?


Mercedes Kompressor - cremi - 17.01.2005

ich meine mal gelesen zu haben, daß es wegen zu geringer Wandstärken nicht gehen würde, kann mich aber auch täuschen.

Flo


Mercedes Kompressor - hainmar - 17.01.2005

Eine Hubraumerweiterung durch eine größere Bohrung würde zwar die mögliche Maximalleistung anheben, bei gleichbleibender Maximalleistung die hohe spezifische Literleistung senken, jedoch keineswegs die Lebensdauer verlängern. Es sind immer noch die gleichen Lager drinnen, welche schlussendlich den Dienst quittieren. Einzig und allein kann eine größere Bohrung einen etwas geringeren Druck zwischen Kolben und Zylinderwand bewirken, da die Auflagefläche mit dem Zylinderdurchmesser wächst.
Grundsätzlich kann man nur alleine von der Literleistung nicht auf eine maximale Lebensdauer des Motors schliessen. Ein kleinerer Hubraum sagt nichts über die Festigkeit restlichen Elemente des Motors aus.


Mercedes Kompressor - Olli - 18.01.2005

hainmar schrieb:Eine Hubraumerweiterung durch eine größere Bohrung würde zwar die mögliche Maximalleistung anheben, bei gleichbleibender Maximalleistung die hohe spezifische Literleistung senken, jedoch keineswegs die Lebensdauer verlängern. Es sind immer noch die gleichen Lager drinnen, welche schlussendlich den Dienst quittieren. Einzig und allein kann eine größere Bohrung einen etwas geringeren Druck zwischen Kolben und Zylinderwand bewirken, da die Auflagefläche mit dem Zylinderdurchmesser wächst.

Damit war und bin ich vollkommen einverstanden. Bei identischem Mitteldruck kommt es im Bereich des oberen Kurbelgehäuses zu keinen höheren Belastungen.

Die Grundlager und alle weiteren, nachgeschalteten Komponenten (Kurbelwelle, ZMS, Kupplung, Getriebe, ...) müssen das höhere Drehmoment natürlich übertragen können.

hainmar schrieb:Grundsätzlich kann man nur alleine von der Literleistung nicht auf eine maximale Lebensdauer des Motors schliessen. Ein kleinerer Hubraum sagt nichts über die Festigkeit restlichen Elemente des Motors aus.

Bedingt einverstanden - ja. Bei einer Modifikation sollten natürlich alle Bauteile der neuen Belastung angepasst werden, damit die Beanspruchung gleich bleibt.

Ich meinte nur folgendes: Wenn Du zwei konzeptionell baugleiche Motoren mit unterschiedlichem Hubraum und gleicher Leistung gegenüberstellst, ist der Motor mit kleinerem Hubraum stärker beansprucht, um die Leistung zu erreichen. Sei es, daß er höher dreht oder vorverdichtet ist, denn er hat immer einen Drehmomentnachteil als Sauger. Oder täusche ich mich da?

Gruß

Olli


Mercedes Kompressor - hainmar - 18.01.2005

Zitat: Ich meinte nur folgendes: Wenn Du zwei konzeptionell baugleiche Motoren mit unterschiedlichem Hubraum und gleicher Leistung gegenüberstellst, ist der Motor mit kleinerem Hubraum stärker beansprucht, um die Leistung zu erreichen. Sei es, daß er höher dreht oder vorverdichtet ist, denn er hat immer einen Drehmomentnachteil als Sauger. Oder täusche ich mich da?
Da stimme ich dir natürlich zu. Es ist aber grundsätzlich kein Problem, alle Motorkomponenten bei einem kleinerem Hubraum so anzupassen, dass die Lebensdauer gleich bleibt. Die Rahmenbedingungen wie Kosten, Gewicht und Abmessungen setzen dem Ganzen aber ihre Grenzen. Nicht umsonst baut man Motoren mit kleinem Hubraum. Wenn bei einer 1,6 Liter Maschine dann ein gleich grosser Brocken wie bei einem 3 Liter Aggregat rauskommet, dann hat das ganze keinen Sinn. Dann kann man gleich beim großen Hubraum bleiben.