16.02.2010, 11:31
Guinevere schrieb:Huhu Ihr`s da !
Wann geht es wieder on the Road ?





Am 21. Februar geht es heiß her auf Sylt. An diesem Tag feiern die Friesen das traditionelle Biikebrennen. Weithin leuchtet in der Abenddämmerung der Feuerschein großer Holzstapel. Die Biiken (Sylter Friesisch: „Feuerzeichen“) sind eine uralte Tradition und ein Stück lebendiges Brauchtum, dessen Bedeutung sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals gewandelt hat.
Mit Pauken und Trompeten setzen sich die Fackelzüge zu den Biikeplätzen der Insel in Bewegung. Fast jeder der zwölf Sylter Orte hat ein eigenes Biikefeuer. Nächtelang bewachen Jugendliche die großen Stapel aus aufgeschichteten Tannenbäumen und Holzbalken, um sicher zu gehen, dass diese nicht etwa von der Inseljugend aus den Nachbardörfern vorzeitig angezündet werden. Nun aber darf sie brennen, die Biike. Hunderte warten gespannt auf den Aufruf „Tjen di Biiki ön!“ (Zündet die Biike an). Ein Tusch, dann fliegt die erste Fackel ins Geäst, Dutzende folgen. Bald steht die Biike in hellen Flammen und verströmt wohlige Wärme. Das Prasseln des Feuers wird zeitweilig von den Lautsprechern übertönt, aus denen die Festreden auf hochdeutsch und friesisch tönen und gemeinsam wird das Lied "Üüs Söl'ring Lön" ("Unser Sylter Land") angestimmt. Vielerorts schenken die Feuerwehrleute Punsch und andere wärmende Getränke aus. Etwa eine Stunde später naht der entscheidende Moment: Die Tonne, die inmitten der Flammen auf einem Pfahl thront, stürzt in die Flammen: Jetzt ist der Winter vertrieben! Und wenn die Biiken langsam verglimmen, sitzt man gemütlich zusammen: Kaum eine heimische Küche, kaum ein Restaurant, das an diesem Abend nicht das traditionelle Biike-Gericht auftischt: Deftiger Grünkohl mit reichlich Fleisch, Wurst und Bratkartoffeln.