Und hat es Coop geschafft? Leeeeiiiider hab' ich das Experiment kurz vor der 1.100 km-Marke abgebrochen. Es war mir einfach zu riskant, da ich gegen Ende schon längere Zeit mit einer Reichweite von 0 km unterwegs war. Trotzdem ist er noch gefahren.
Angefangen hat der heutige Versuch eher unerwartet. Von mir daheim bis nach Liezen (zur "Stammtankstelle") sind es ca. 12 km. Reichweite nach dem Starten hatte Coop laut Bordcomputer 25 km. Die Anzeige fiel jedoch rapide, sodass ich lieber in der Nähe der ortsansässigen Shell-Tankstelle herumgefahren bin. Die Anzeige ging rasch in den einstelligen Bereich und nach einem kurzen Anstieg war die Anzeige auch schon bei 0 km angelangt. Ich habe dann umgedreht und fuhr/rollte wieder in Richtung Tankstelle. Dabei erholte sich Coop und plötzlich lag die Reichweite bei mehr als 15 km. Gut, dachte ich, dann fahren wir wirklich noch nach Liezen. No risk, no fun! Durch das Beschleunigen auf der Autobahn ging die Reichweite aber wieder unter 10 km runter und ich wurde leicht nervös. Verdammt, was ist, wenn ich irgendwo auf der Autobahn ausrollen muss??? Was für eine Schmach! Ich zwängte mich dann in den Windschatten eines Klein-LKWs und fuhr konstant 90 km/h im sechsten Gang. Diese Taktik und die Tatsache, dass die Autobahn weder anstieg noch fiel, verdankten wir den Umstand, dass die Reichweite wieder auf 30 km anstieg.

Langsam sah's wieder besser aus. Auf diesem Abschnitt konnte Coop auch ganz kurz feiern!

Um den 1.100 km näher zu kommen entschied ich mich, noch etwas weiterzufahren und Liezen aus einer anderen Richtung und über die Bundesstraße anzufahren. Als ich in das Ortsgebiet von Liezen kam, lag die Reichweite noch bei 8 km und schwankte ziemlich stark. Von 0 bis 6 km war alles dabei, aber über 10 km kamen wir nicht mehr. Trotzdem war ich wieder zuversichtlich, es zu schaffen. Im Stadtverkehr konnte Coop nämlich erstaunlicherweise Kilometer gutmachen, doch dann war es soweit. Die Anzeige veränderte sich nicht mehr. 0 km. Dennoch fuhr Coop weiter. Mit einem mulmigen Gefühl machte ich mich dann zur Tankstelle auf, um Coop volllaufen zu lassen. Hierbei entstand auch das "Abschlussfoto" des Experiments:
1.092,8 gefahrene Kilometer
Überdurchschnittlich lange stillte Coop seinen Durst, aber er hat ja im wahrsten Sinne des Wortes eine lange Durststrecke hinter sich gebracht. Sein Safti hat er sich ehrlich verdient. Mir kam es so vor, als ob Coop sich diesmal seinen Dieselcocktail besonders gut und lange schmecken lies, bis endlich das Geräusch des Zapfhahns ertönte. Gespannt guckte ich auf die Anzeige, wieviel Liter Coop soeben geschluckt hat und ich staunte nicht schlecht: 51,27 l. Stimmt es also doch, was so einige hier im Forum geschrieben haben. Da geht deutlich mehr rein, als die angegebenen 50 l. Jetzt kann ich das auch bestätigen. Ich ging an die Kasse, sagte der Kassiererin die Nummer der Zapfsäule an und verlangte eine Rechnung. Bevor ich aber bezahlte, schaute sie aus dem Fenster raus, musterte Coop genau und fragte mich, wo ich denn das alles hingetankt hätte?!

Sie war total verwundert und meinte, dass viele größere Autos weniger reintanken. Dann hab' ich ihr davon erzählt, dass er eigentlich laut Hersteller eh nur einen 50 l-Tank hätte, aber dass das wohl nicht ganz stimmen kann. Ich hab' ihr auch davon erzählt, dass ich soeben 1.092 km mit einer Tankfüllung hinter mich gebracht habe, weil ich wissen wollte, wie sie wohl reagieren würde. Aber weder kam ihr eine abfällige Bemerkung über die Lippen, noch lachte sie mich aus. Sie meinte einfach nur: "WOW! RESPEKT!!!", schaute wieder raus und meinte noch, dass der MINI ganz lieb sei. In dem Moment stellte ich mir vor, dass der rote Coop um noch eine Spur roter wurde.

Ich bezahlte, verabschiedete mich und fuhr los. Als ich dann wieder auf der Autobahn unterwegs war, fiel mir ein, dass sie mir gar keine Rechnung gegeben hat. Vor lauter Stolz auf Coop hab' ich gar nicht mehr daran gedacht, auf die Rechnung zu bestehen, auch wenn ich es zu Beginn unseres Gesprächs gesagt habe. Ich bin dann halt über die Bundesstraße (ein paar Kurverl wieder) noch einmal nach Liezen zur Tankstelle gefahren und holte mir meine Rechnung.
Zitat Ich: Sie hom ma voaher ka Rechnung gebm. Kaun i jetzt trotzdem no ane kriagn?
Zitat Kassiererin: Waun Sie ma die Numma von da Zopfsäun sogn, und wia vü Sie zoit hom, jo!
Zitat Ich: Die Numma 1 und zoit hob' i € 58,40.
Zitat Kassiererin (schaute kurz raus): Ah! Da MINI wo so vü einigeht!!!!
Ich innerlich:

Und hier noch der Beweis für euch:
Fazit: Um die 1.100 km zu knacken hätte ich andere, flachere Strecken auswählen müssen. Außerdem entstand die Idee des 1.100-km-Marathons erst unterwegs. Ich hätte von Anfang an verhaltener fahren sollen, dann wäre es wohl leichter gewesen. Nächstes Jahr versuch' ich's wieder.