EIFENHANDEL
Umsatzplus dank Winterpneus
Stabile Geschäftszahlen kennzeichnen die Reifenbranche hier zu Lande. Sowohl die Industrie als auch der Handel scheinen immun zu sein gegen wirtschaftliche Schwankungen, wie der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) mitteilt. Der Grund dafür: Winterreifen.
Ob Reifenhersteller oder Reifenhandel - das Geschäft mit den schwarzen Rundlingen in Deutschland hält sich trotz der Flaute in anderen Bereichen auf hohem Niveau. Allerdings gab es im vergangenen Jahr Verschiebungen innerhalb des Reifengeschäfts, denn während das so genannte Erstausrüstungsgeschäft nachließ - einfach deshalb, weil weniger Autos gebaut wurden und statt vollwertiger Ersatzräder immer öfter Notlaufreifen oder Reperatursets ausgeliefert werden -, stieg die Nachfrage im Handel nach Winterreifen.
DDP
Neue Runde: Reifenhändler hoffen auf das Geschäft mit den Winterreifen
Neben der Erstausrüstung, bei der die Pneus direkt vom Hersteller an den Automobilproduzenten geliefert werden, verkaufte der Reifenhandel im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als 45 Millionen Pkw-Reifen. Darunter waren übrigens knapp eine Million spezielle Geländewagen-Pneus, ein Marktsegment, das sich binnen fünf Jahren glatt verdoppelt hat. Während das Geschäft mit den Sommerreifen (24,8 Millionen) insgesamt jedoch leicht zurückging, kletterte der Absatz von Winterreifen auf 20,6 Millionen Exemplare. Während noch vor elf Jahren lediglich 27,6 Prozent aller Pkw in Deutschland von Sommer- auf Winterreifen umgerüstet wurden, lag diese Quote im vergangenen Jahr bereits bei 48,6 Prozent.
Für diesen Trend gibt es mehrere Gründe: Das Sicherheitsbewusstsein der Autofahrer ist gestiegen, die Winterreifen werden stetig besser und vor allem leiser und die Einsicht ist gestiegen, dass Winterpneus nicht erst bei Frost und geschlossener Schneedecke, sondern bereits bei Temperaturen unter sieben Grad Celsius mehr Traktion bieten als Sommerreifen. Dazu kam im vergangenen Winter noch die Diskussion über eine Winterreifenpflicht in Deutschland als Folge diverser Verkehrsstaus, die durch mit Sommerpneus liegen gebliebene Autos entstanden waren.
Wie der BRV mitteilt, hat sich das Kaufverhalten von Autofahrern, die neue Reifen für ihren Wagen brauchen, in den letzten Jahren spürbar verändert. "Zu Lasten der Premiumfabrikate etablieren sich mehr und mehr die Zweit- und Drittmarken", heißt es in einer Mitteilung. Im Klartext: Die Leute achten auf den Preis.Gefunden unter:
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