[conejita]

Wir starteten unseren 1,2 km langen Fußmarsch auf der Hauptstraße , welche mit einer eigenartigen Markierung auf sich aufmerksam machte. Das ist für Autos, klar. Aber ist dann das ein Fahrradweg und sind diese ebenerdigen Betonplatten der Gehsteig? Einfach direkt auf der Straße? Ohne Niveauunterschied?     Schon wurden wir von einem Mofa hupender Weise von seiner Spur verdrängt. Nach einem lebensrettenden Sprung zur Seite – gar nicht mal in eine Pfütze, das Glück war uns hold - marschierten wir weiter bis wir in der bereits einsetzenden Abenddämmerung den von einer eindrucksvollen Atmosphäre umgebenen „Temple of Love“ erreichten.    

Welcher aber gleich wieder in der Belanglosigkeit verschwand, denn dann sah ich IHN!     Er stand direkt vor dem Eingang, als ob er schon sehnsüchtig auf mich gewartet hätte. Mein SNOOPER. Mein SNOOPER WORKS! Völlig aufgedreht bis zum Begrenzer, wusste ich nicht was ich zuerst bestaunen sollte: Die strahlend weißen Felgen, die UNION JACK Spiegelkappen, das glänzende Hyper Blue … Endlich hatten wir uns gefunden. Ich konnte es kaum erwarten ihn zu starten, den Auspuff blubbern zu lassen und mit ihm gemeinsam die Heimreise anzutreten. Doch nach einer guten halben Stunde musste ich mich wieder von ihm verabschieden. Vorerst. Wir mussten uns ja schließlich noch um unser Sorgenkind kümmern. Also ging’s die 1,2 km wieder zurück bis zur Autobahnabfahrt , wobei wir uns seelisch schon darauf einstellten, mit Gepäck (und Schobi!) bis zum Hotel zu laufen. Aber der Ford hatte Mitleid mit uns und ließ sich zumindest mit sanfter Gewalt dazu bewegen, uns bis zu unserem Nachtquartier zu bringen. Am Parkplatz war er nur durch brutales Abwürgen zum Stehen zu bringen und in die Parklücke mussten wir ihn schieben.
Müde aber glücklich schafften wir unser Gepäck (inklusive Schobi!) aufs Zimmer, wo uns der Hunger aber nicht lange verweilen ließ. Auf der Suche nach einem passenden Lokal zog es mich instinktiv wieder in Richtung SNOOPER WORKS und 2 km später standen wir wieder vor ihm. Da bemerkte ich zum ersten Mal am gegenüberliegenden Straßenrand … ihr erinnert euch?

Pension in Lochristi,... Zwei günstige Möglichkeiten eröffneten sich uns. Die Beschreibung der Einen - „Direkt im Zentrum gegenüber der Kirche“ ... entschieden wir uns für diese zentrale Variante.

- dass die „dezentrale“ Hotelalternative genau gegenüber vom Händler gewesen wäre!

Aber auch, dass 50 Meter weiter eine Filiale von Pizza Hut uns blendete, zu der wir uns dann auch gleich wie die Motten zum Licht bewegten. Nachdem uns ein Tisch für EINE Person mit zwei Sesseln zugewiesen wurde, bestellten wir nach einem kurzen Studium der Speisekarte unsere Pizzen im Normalformat. „Normal“ war angeblich für eine Person (Preislich ~€ 9,-), dann gab es noch „Medium“ für 1-2 und „Large“ für 2-3 Personen, welche dann schon rund € 17,- kosteten. Wir waren schon gespannt, um welche Zutaten es sich bei „Kruidig rundvlees“ oder „zure room“ nun wirklich handelte. Nach 10 Minuten sahen wir die Kellnerin mit zwei runden Holzbrettern in der Hand, auf welchen zwei MINI-Pizzen lagen. Wir dachten uns noch: Da gibt’s sooo kleine Größen auch noch? Doch sie ging nicht an uns vorbei, sondern steuerte direkt auf uns zu und stellte die Bretter auf unserem Tisch ab.     Els Gesicht war ein Bild für Götter: es war eine Mischung aus Verzweiflung, Enttäuschung und ungläubigem Entsetzen. Und ich glaube, er hätte sich am liebsten gleich noch eine bestellt. (Und der Dietaaaa hat bei der Riesen-Pizza in Liezen gemotzt – ich möchte gar nicht wissen, was er zu diesem „Pizzchen“ gesagt hätte. )

Hungrig aber immer noch überglücklich stapften wir wieder ins Hotel zurück. Natürlich nicht ohne dem SNOOPER WORKS eine gute Nacht zu wünschen

Nach einem ausgiebigen Frühstück und einem kurzen Besuch bei unserem gestrandeten weißen Wal – er wollte noch immer nicht - ging es die uns bereits bestens bekannte Hauptstraße mit ihren Sehenswürdigkeiten         wieder 2 km stadtauswärts zum MINI Händler um meinem allerbesten Freund in Belgien (Marc dem Verkäufer) endlich MEINE Autoschlüssel zu entreißen. Nun konnte ich meinen SNOOPER WORKS auch von Innen begutachten    
Ich startete den Motor, und mir lief es gleich kalt den Rücken runter. OK, es war bewölkt und es hatte auch nur 8°C - was die Einheimischen nicht daran hinderte mit kurzen Shorts auf der Straße zu schlendern - doch es war nicht das Wetter, welches diese Reaktion auslöste, sondern dieses vertraute, wundervolle, stimmungshebende Blöbbern! …was ist? Ist ein Belgier! Die reden immer so komisch! Unseren heimatlichen Dialekt bring ich ihm schon noch bei! Ich streichelte ihm dankender Weise für diese wundervolle Begrüßung sanft übers Lenkrad.