22.02.2009, 18:44
denni_mcs schrieb:... Der Anbau an einen Motor mit Luftmengen- oder Luftmassenmesser kann problematisch sein, da die Luft, die ins Freie statt in den Ansaugtrakt gelangt, bereits vom Motorsteuergerät erfasst wurde und die Kraftstoffmenge zur richtigen Gemischbildung darauf angepasst wird. Als Folge der fehlenden Luft kommt es zu einer Überfettung des Gemisches, die Motorleistung sinkt, der Motor kann stottern, die Lambdasonde und der Katalysator können durch in den Auspuff gelangendes Benzin, welches sich entzündet, zerstört werden.Wikipedia hat nicht immer Recht.
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Bedenkt aber, das das Abblasen ins freie der Grund dafür war, warum die Piloten in der Rallye-WM anno Tobak immer auf dem Gas stehen mussten...
Die ins freie geblasene Luftmenge ist diejenige die nicht mehr benötigt wird, weil die Drosselklappe mittlerweile geschlossen wurde.
Das Schließen der Drosselklappe wird über den Drosselklappensensor registriert und die Einspritzmenge entsprechend reduziert bzw. bei einer Schubabschaltung wie sie heute üblich ist, sogar auf Null gesetzt.
Eine Überfettung mit all seinen möglichen Konsequenzen ist somit ausgeschlossen.
Das geschlossene System wird vor allem zur Schalldämpfung verwendet.
Rein technisch ist das offene System besser weil es den Gegendruck praktisch auf Null reduziert, was nicht der Fall ist wenn man die Luft in den Ansaugtrakt pustet. (Dort ist ja bereits Luft in einem beschränkten Gehäusevolumen und die zusätzliche Luft führt zu einem Überdruck)
Die frühen Turbos wurden deshalb immer unter Last bewegt, weil sie gar kein Blow-Off Ventil hatten - weder ein offenes noch ein geschlossenes.