14.06.2009, 22:31
Der Jens schrieb:Die bei H&R häufig vorkommende "progressive" Wicklung hat meist nichts mit dem Federverhalten zu tun, sondern dient lediglich dazu die ungespannte Länge der H&R Feder auf das Niveau der Serienfeder zu bringen.
Die ersten beiden Windungen (eventuell auch die ersten 3) liegen dann bei Belastung durch das Fahrzeuggewicht bereits aufeinander auf und nehmen an dem Federvorgang gar nicht mehr teil. Das heißt also die Progression ist beim normalen, statischen Zustand des Wagens bereits aufgebraucht, während der Fahrt ist die Feder nicht mehr progressiv.
Ob es sich bei Deiner hinteren Feder auch so verhält, kannst Du überprüfen indem Du Dir die Feder anschaust wenn der Wagen ganz normal auf seinen Rädern steht.
Wenn die ersten Windungen dann bereits aufliegen, handelt es sich nicht um eine echte Progression, sondern nur um eine Vergrößerung der Vorspannung.
Einen technischen Vorteil bringt diese Auslegung der Feder übrigens nicht - eher im Gegenteil.
Vermutlich macht H&R das, weil sie bei der Auslegung der Feder noch kein reales Auto zum Abnehmen der Maße zur Verfügung haben, sondern nur die Serienfeder. Und da sie dann nicht wissen können wieviel Vorspannung die Serienfeder hat, gehen sie auf Nummer Sicher und machen die Tieferlegungsfeder genauso lang wie die Serienfeder.
Das würde auch erklären warum H&R immer so enorm früh Tieferlegungsfedern für neue Autos anbietet.
Zur Ergänzung:
KW verwendet bei den GW-Fahrwerken an der VA auch progressive Federn. Dabei gehen die ersten 2,5 Windungen auf Block. Die dritte hat dann wenige Millimeter zur vierten, d.h. eine gewisse Progression ist auch im Fahrbetrieb noch vorhanden.
Einen größeren Einfluss auf Fahrverhalten und Komfort haben meiner Ansicht nach die deutlich höheren Dämpferraten der Gewindefahrwerke.
Gruß Mark