03.07.2012, 15:05
iamone schrieb:Ich habe nicht mal irgendwelche Sicherheits- oder Verkehrsstrukturierungsabsichten durch Tempolimits gemeint, sondern nur, dass man sich auch an Regeln und Vorschriften halten kann, egal ob sie sinnvoll oder wie so oft sinnlos sind.
Ich finde, es ist die Pflicht gerade eines mündigen D- oder A-Bürgers, über Sinn und Unsinn von Gesetzen nachzudenken.
iamone schrieb:Ich persönlich kann ja eh nichts ändern und selbst wenn alle Autofahrer die Geschwindigkeit kollektiv übertreten bleibts dabei.
Etwas ändern zu können wäre natürlich der erstrebenswerte Idealfall. Nehmen wir mal an, es ist, wie Du sagst, nicht möglich. Dann gibt es als Mittelweg zwischen ändern und sich dranhalten immer noch "nicht ändern und nicht dranhalten". Der Effekt ist, bis auf die Fälle, in denen es blitzt, der gleiche: Man ist nicht betroffen, kann das, was man für richtig hält und verantworten kann (ja, meiner Einschätzung nach ist Eigenverantwortung sehr wichtig), machen. Nur, wenn es blitzt, ist der Plan nicht aufgegangen. Wenn dies aber nur selten vorkommt, ist der Unterschied zwischen "etwas ändern können" und "nix ändern können, dafür aber auch nicht dran halten müssen" sehr gering, und das ist das Positive an einer geringen Blitzerdichte oder niedrigen Bußen.
Im Prinzip ist es vergleichbar mit: Fußgänger geht bei Rot über die Ampel. Ist verboten, kann böse Folgen haben (nicht nur für ihn, sondern auch für den Autofahrer, der intuitiv ausweichen will, vor den Baum oder Ampelmast fährt und dabei sich selber oder andere Wartende tot fährt), wird aber in den wenigsten Fällen geahndet. Ein hervorragendes Beispiel für ein Gesetz, das sicher nicht zu den sinnvollsten zählt, dessen Sinnlosigkeit durch die geringe "Ahndungsdichte" aber ehrheblich erträglicher gemacht wird.