15.06.2015, 08:38
Du musst dich zuerst mal in die Lage des Herstellers versetzen, am besten mal in den VW Konzern. Was da in den letzten 25Jahren an Ölstandards auf den Kunden losgelassen wurde ist echt hart. Die haben grundsätzlich, noch vor der DPF und SCR Zeit immer für Diesel und Otto zwei Standards gehabt, alle Ölsorten die du kaufen konntest, waren aber schlussendlich immer für beide. Es gab in den 90ern auch mal "single use" Öle, doch die hat es aufgrund der doppelten Lagerhaltung nicht lange gegeben. Heute gibt es 504 und 507 00, mit das beste "normal" und dual Use Öl was du kaufen kannst und du auch in deinen Mini oder BMW kippen kannst, denn alle Anforderungen von LL04 und LL01 werden erfüllt.
Wo wir gerade dabei sind, bitte beachte den feinen Unterschied Anforderung erfüllt und Freigabe erteilt. Freigaben lassen sich die Hersteller teuer bezahlen und es müssen wahnsinnige (aber berechtigte) Tests gefahren werden um eine Freigabe zu erhalten. Nur weil ein Öl keine Freigabe hat, heisst es nicht, das es schadhaft ist. Als indikator dazu sei gesagt, dass die Ölhersteller in Ihren Datenblätter z.B. auch schreiben "empfohlen bei: BMW...", dies heisst es ist verwendbar, es gibt keine Freigabe. Für die Kleinkarierten: DIeser Hinweis lässt in Deutschland (in der EU) eine zivilrechtliche Klage mit guter Aussicht auf Erfolg zu, falls die Verwendung eines solchen Öls zu einem Schaden geführten haben sollte! Das wird kein Ölhersteller drauf schreiben, wenn er sich nicht sicher ist. Und glaubt mir, Shell, Total, BP, Q8 und wie sie nicht alle heissen haben gute Rechtsabteilungen die das vorher prüfen.
zurück zum LL04: Ja, LL04 ist für Abgasnachbehandlungssysteme optimiert im SAPS Wert (Asche,Phospor,Schwefel). FÜr die Verbrennung an sich und den Motor ist das vollkommen unerheblich. Interessant ist das für die Lebensdauer des Kats bzw DPF. Fast, denn um den SAPS Wert einzuschränken, muß das Öl modifiziert werden, was wiederum eine etwas andere Formulierung des Öls heisst, da sich wie weiter oben schon geschrieben verschiedene Elemete gegenseitig beeinflussen. Doch warum gibt es jetzt diese anders formulierten Öle? Weil die DPF einerseits empfindlicher sind als (alte) Katalysatoren, andererseits die Grenzwerte der aktuellen Abgasgesetzgebung keinen allzugroßen verschleiss vom KAT/DPF mehr zulassen ohne das bei der nächsten HU alles getauscht werden muß.
Um es vorweg zu nehmen, es geht hier nicht um Tage oder Wochen oder Monate, es geht um Jahre die der DPF/KAT weniger (über)lebt - es ist immer noch ein Verschleissteil. Nur kann man dem Normal-Autofahrer nicht zumuten diesen alle 3-4Jahre standardmäßig auszutauschen.
Wie weiter oben schon geschrieben, der Autobauer sollte es einigermaßen gut hinbekommen ein bis zwei Öle für alle zu haben. Das macht nicht nur ihm das Leben in der Werkstatt einfacher, von Fehlbefüllungen mal ganz abgesehen. Daher ist das LL04 abwärtskompatibel zum LL01, aber eben nicht umgekehrt.
Um nochmal auf Mineralöl und Vollsynthetiköl zu kommen, das ist so ein typisches DIng im KFZ Bereich. In keiner anderen Industrie wird diese Begrifflichkeit marketingtechnisch so verwendet. Es kommt dabei ganz auf den EInsatzfall an, was man für ein Grundöl benötigt für den Anwendungsfall. Wie schon geschrieben, synthetische Öle haben einen sehr flachen Verlauf des Viskositätsindex im vergleich zu einbereichs oder mehrbereichs Mineralölen. Interessant ist hier z.B. der FZG Test, der nach einigen Stunden belastung den Verschleiss wieder gibt. Dummerweise gibt es den FZG Wert aber meist nur für Industrie oder Hydrauliköle. Ein Öl das nach x-Stunden einen rapiden Abfall des VI Index hat, wurde entsprechend mit einem einfachen Grundöl hoch "gepimpt" und die Molekülketten die für die Eigenschaften verantwortlich sind wurden weitestgehend "kleingemetzelt".
Wie ein Ölhersteller jetzt sein Öl in die Freigabeprüfung schickt, bleibt ihm überlassen. Wenn er die Übersteht, ist es in erster Linie für den Motor egal wie es zusammengesetzt ist. Und ganz ehrlich, 99% Aller Autofahrer interessiert es nicht, 0,9% sind Stammtischparoler und der Rest gehört eher zu den Anwendern die sich mit den Ölen im schlimmsten Fall bis runter "auf Molekülebene" beschäftigen. Und neben all diesen Technisch-chemisch-physikalischen Details darf man nicht "das Große Ganze" der (Auto-)Mobilindustrie vergessen, es gibt Verflechtungen, verschiedene Hersteller, verschiedene Regionen, das ServiceLife für OEM und freie Werkstattkunden - alle wollen was von dem Kuchen abhaben und bieten entsprechend viele Dinge an.
So, mal wieder viel Text, viel angerissen für die eigentliche Aussage, daß das LL01 NICHT das bessere Öl zum LL04 ist. Wenn du ein wirklich besseres willst, kauf dir ein 504 00 bzw 507 00
Wo wir gerade dabei sind, bitte beachte den feinen Unterschied Anforderung erfüllt und Freigabe erteilt. Freigaben lassen sich die Hersteller teuer bezahlen und es müssen wahnsinnige (aber berechtigte) Tests gefahren werden um eine Freigabe zu erhalten. Nur weil ein Öl keine Freigabe hat, heisst es nicht, das es schadhaft ist. Als indikator dazu sei gesagt, dass die Ölhersteller in Ihren Datenblätter z.B. auch schreiben "empfohlen bei: BMW...", dies heisst es ist verwendbar, es gibt keine Freigabe. Für die Kleinkarierten: DIeser Hinweis lässt in Deutschland (in der EU) eine zivilrechtliche Klage mit guter Aussicht auf Erfolg zu, falls die Verwendung eines solchen Öls zu einem Schaden geführten haben sollte! Das wird kein Ölhersteller drauf schreiben, wenn er sich nicht sicher ist. Und glaubt mir, Shell, Total, BP, Q8 und wie sie nicht alle heissen haben gute Rechtsabteilungen die das vorher prüfen.
zurück zum LL04: Ja, LL04 ist für Abgasnachbehandlungssysteme optimiert im SAPS Wert (Asche,Phospor,Schwefel). FÜr die Verbrennung an sich und den Motor ist das vollkommen unerheblich. Interessant ist das für die Lebensdauer des Kats bzw DPF. Fast, denn um den SAPS Wert einzuschränken, muß das Öl modifiziert werden, was wiederum eine etwas andere Formulierung des Öls heisst, da sich wie weiter oben schon geschrieben verschiedene Elemete gegenseitig beeinflussen. Doch warum gibt es jetzt diese anders formulierten Öle? Weil die DPF einerseits empfindlicher sind als (alte) Katalysatoren, andererseits die Grenzwerte der aktuellen Abgasgesetzgebung keinen allzugroßen verschleiss vom KAT/DPF mehr zulassen ohne das bei der nächsten HU alles getauscht werden muß.
Um es vorweg zu nehmen, es geht hier nicht um Tage oder Wochen oder Monate, es geht um Jahre die der DPF/KAT weniger (über)lebt - es ist immer noch ein Verschleissteil. Nur kann man dem Normal-Autofahrer nicht zumuten diesen alle 3-4Jahre standardmäßig auszutauschen.
Wie weiter oben schon geschrieben, der Autobauer sollte es einigermaßen gut hinbekommen ein bis zwei Öle für alle zu haben. Das macht nicht nur ihm das Leben in der Werkstatt einfacher, von Fehlbefüllungen mal ganz abgesehen. Daher ist das LL04 abwärtskompatibel zum LL01, aber eben nicht umgekehrt.
Um nochmal auf Mineralöl und Vollsynthetiköl zu kommen, das ist so ein typisches DIng im KFZ Bereich. In keiner anderen Industrie wird diese Begrifflichkeit marketingtechnisch so verwendet. Es kommt dabei ganz auf den EInsatzfall an, was man für ein Grundöl benötigt für den Anwendungsfall. Wie schon geschrieben, synthetische Öle haben einen sehr flachen Verlauf des Viskositätsindex im vergleich zu einbereichs oder mehrbereichs Mineralölen. Interessant ist hier z.B. der FZG Test, der nach einigen Stunden belastung den Verschleiss wieder gibt. Dummerweise gibt es den FZG Wert aber meist nur für Industrie oder Hydrauliköle. Ein Öl das nach x-Stunden einen rapiden Abfall des VI Index hat, wurde entsprechend mit einem einfachen Grundöl hoch "gepimpt" und die Molekülketten die für die Eigenschaften verantwortlich sind wurden weitestgehend "kleingemetzelt".
Wie ein Ölhersteller jetzt sein Öl in die Freigabeprüfung schickt, bleibt ihm überlassen. Wenn er die Übersteht, ist es in erster Linie für den Motor egal wie es zusammengesetzt ist. Und ganz ehrlich, 99% Aller Autofahrer interessiert es nicht, 0,9% sind Stammtischparoler und der Rest gehört eher zu den Anwendern die sich mit den Ölen im schlimmsten Fall bis runter "auf Molekülebene" beschäftigen. Und neben all diesen Technisch-chemisch-physikalischen Details darf man nicht "das Große Ganze" der (Auto-)Mobilindustrie vergessen, es gibt Verflechtungen, verschiedene Hersteller, verschiedene Regionen, das ServiceLife für OEM und freie Werkstattkunden - alle wollen was von dem Kuchen abhaben und bieten entsprechend viele Dinge an.
So, mal wieder viel Text, viel angerissen für die eigentliche Aussage, daß das LL01 NICHT das bessere Öl zum LL04 ist. Wenn du ein wirklich besseres willst, kauf dir ein 504 00 bzw 507 00
