06.10.2006, 10:55
Ist wohl nichts mit spiel 

Zitat:Vorwort
Das komplexe Konkurrenzplanspiel BO-Cash ist am ”Lehr- und Entwicklungszentrum für quantitative Verfahren und Unternehmensplanspiele” der Fachhochschule Bochum entstanden. Es ist konkret das Ergebnis der Diplomarbeit von Dipl.-Bw. Martin Bembenek, die von Prof. Dr. Manfred Sturm wissenschaftlich begleitet und von Dipl.-Bw. Andreas Düren zahlreichen Tests unterzogen wurde. Bei der Umsetzung des Unternehmensplanspiels BO-Cash in ein PC-Programm wurden auch die Erfahrungen berücksichtigt, die in den letzten 25 Jahren beim Einsatz von Planspielen in der Ausbildung von Betriebswirten und Wirtschaftsingenieuren im Fachbereich Wirtschaft der FH Bochum gesammelt werden konnten.
BO-Cash unterscheidet sich von anderen Unternehmensplanspielen vor allem durch ein Marktmodell, das das heutige Marktgeschehen der Wirtschaftspraxis realistisch abbildet:
Bei der Errechnung der Marktanteile wird das Marketing-Mix als interdependentes Einflussgrößensystem verstanden. Die Interdependenz von Preispolitik, Werbemaßnahmen, Vertriebsorganisation und Produktforschungspolitik wird durch die multiplikative Verknüpfung der Einzelmaßnahmen hergestellt. Der Spielleiter hat die Möglichkeit, markt- und produktspezifisch die Wirkung zu steuern, auch unter dynamischen (zeitlichen) Aspekten. Ein ausführlicher Spielleiterbericht ermöglicht es ihm, das Ergebnis der Marktanteilsberechnung detailliert nachzuvollziehen. Diese Informationen können (aber müssen nicht) an die Unternehmen (Teams) weitergegeben werden.
Die in anderen Planspielen häufig anzutreffende Situation, dass ein Team (nur) deshalb gute Ergebnisse erzielt, weil Konkurrenzunternehmen aufgrund von Planungsfehlern nicht lieferfähig sind, wird weitgehend beseitigt. In BO-Cash wird eine sich eventuell ergebende Überhangnachfrage in Auftragsbestände umgewandelt, wobei mit flexiblen Kundentreue- / Markentreuekoeffizienten (in Übereinstimmung mit der modernen Marketingtheorie und den empirischen Gegebenheiten) gearbeitet wird.
Welche Ziele werden mit einem komplexen Planspiel verfolgt:
betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermitteln bzw. vertiefen
Theoriekenntnisse in einer praxisnahen Situation anwenden
betriebswirtschaftliche Zusammenhänge erkennen, vernetztes (ganzheitliches) Denken trainieren
unternehmerisches Entscheiden üben, auch unter Zeitdruck und bei unvollständiger Information
Teamarbeit fördern
Zielkonflikte erleben
Zusammengefasst kann formuliert werden: Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen und Sozialkompetenzen sollen verbessert werden.
Warum werden die Ziele mit der aktiven Lernmethode ”Planspiel” besser (schneller) als mit anderen Lerntechniken erreicht?
Spaß am ”Spielen” motiviert zum eigenen Handeln
Identifikation des Spielers mit seiner Rolle (im Team) erhöht das Engagement
”Learning by doing”
Auswirkungen von Entscheidungen können (zeitlich) unmittelbar verfolgt werden
Fehler werden nicht bestraft, sondern sind willkommen
In der Lehr- und Lernforschung wurde festgestellt, dass man
10% von dem behält, was man nur liest
20% von dem behält, was man nur hört
30% von dem behält, was man beobachtet
50% von dem behält, was man hört und sieht
70% von dem behält, was man selbst sagt
90% von dem behält, was man selbst tut