08.12.2006, 01:46
wie versprochen ein kleiner überblick, wie sich für mich der r56 beim fahren anfühlt. langweilig! zumindest so lange man mit dem MINI nur dahinrollt. er fühlt sich nicht wie ein kleinwagen an, sondern wie eine ganze fahrzeugklasse höher. das innenraumgeräusch ist sehr niedrig, man hört den motor kaum. der mini rollt sauber dahin und schluckt elegant die vor ihm liegenden bodenwellen. selbst ein unebener fahrbahnbelag oder querfugen lassen ihn kaum erzittern. das ist fortschritt und sicherlich ein großer mehrwert für alle, die den MINI nur als "daily car" sehen, um damit unbeschwert von A nach B zu fahren. aber - frage ich - will der MINI fahrer das überhaupt? will ich als MINI fan das? nein! will ich ein auto, was nur unauffällig dahingleitet, kaufe ich mir einen mercedes-benz e-klasse.
also: time for rock'n roll
zeit, nach vielen stadt- und autobahn-kilometern den r56 endlich in seinem ureigensten revier - der landstraße - von der leine zu lassen und ich sage euch, da geht was
es sind deutlich weniger antriebseinflüsse in der lenkung zu spüren, als beim alten MINI. auch die traktion hat gewaltig zugenommen, wenn man aus engen kurven herausbeschleunigt und das, obwohl der getestete wagen noch gar keine differenzialsperre verbaut hat. das durchdrehen des kurveninneren antriebsrades muß man schon richtig herausfordern. auch das klassische frontantriebs-untersteuern ist spürbar weniger ausgeprägt, als beim vorgänger. das kurvenverhalten ist gutmütig und extrem lange neutral. übersteuern kann man nur mit einem ruckartigem vom gas gehen und gleichzeitig verstärktem einlenken provozieren. übertreibt man dieses spiel, fängt einen das DSC butterweich ab. auch das beim alten MINI häufig kritisierte schwänzelnde heck bei starken bremsmanövern aus höheren tempi in kombination mit einem leichten einlenken hat spürbar abgenommen (ohne aber komplett verschwunden zu sein).
mit der letzten aussage möchte ich den bogen zur bremsanlage spannen: 5 vollbremsungen kurz hintereinander im ABS regelbereich, ausgelöst durch einen harten pedalschlag, aus 60km/h, stecken die bremsen ohne größeren gestank und einem anzeichen von fading weg. ok, das ist weit entfernt von den testszenarien der autozeitungen und ihren 10 bremsungen aus 100km/h, aber es ist schonmal ein indiz dafür, dass BMW aus der massiven kritik an der bremsanlage seine lehre gezogen hat. neben den anscheinend gestiegenen standfestigkeit, hat sich auch das ansprechverhalten verbessert. leichte pedaldrücke werden viel stärker in eine geschwindigkeitsreduzierung umgesetzt, als beim alten MINI. dieser effekt suggeriert natürlich eine leistungsstarke bremse, obwohl das ansprechverhalten nicht direkt etwas mit der verzögerungsleistung zu tun hat. darum bewerte ich diese veränderung nicht über
zusammengefaßt ungetrübte fahrfreude ohne jegliche kritik? weitgefehlt, denn leider ist die lenkung ein großer rückschritt. nicht dass sie nicht mehr wunderbar jault und man auch blind einen MINI aus einer masse von autos heraushören konnte, nein es ist viel schlimmer. der umstieg von einer lenkung mit hervorragendener elektrohydraulischen lenkkraftunterstützung zu einer geschwindigkeitsabhängigen elektrischen lenkkraftunterstützung hat eins der größten charaktermerkmale des MINIs gekappt: die fähigkeit messerscharf in kurven einzulenken in kombination mit einer exakten rückmeldung. die lenkung des r56 ist für meinen geschmack viel zu leichtgängig und fühlt sich dadurch bei einer kleinen landstraßenhatz einfach etwas schwammig an. dass darunter die lenkpräzision leidet brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen. verstärkt wird diese fehlende zielgenauigkeit durch eine für mein popometer zu starke wankneigung des MINIs bei schnell durchfahrenen kurven. leider kann ich zu dieser aussage nicht ergänzen, ob der von mir gefahrene MINI mit oder ohne ausstattungspunkt 226 (sportliche fahrwerksabstimmung) ausgestattet ist.
alles in allem ist das fahrwerk jedoch sehr harmonisch und überzeugt geschmeidig in der stadt, knackig auf der landstraße und stoisch auf der autobahn. gegen die wankneigung kann man bestimmt bald die probaten gegenmittel auf dem zubehörmarkt finden, denn eins ist unabhängig von den fahreigenschaften klar:![[Bild: deeper.gif]](http://www.ndh.net/home/waibel/deeper.gif)
an dieser stelle ein dickes dankeschön an "barkenkönig" cooper4me, der mir mehrfach eindrucksvoll im schurwald vorführte, wie effektiv das DSC beim r56 regelt, denn zur abwechslung saß ich mal wieder auf meinem stammplatz: dem beifahrersitz
stay tuned and don't lose grip
also: time for rock'n roll


es sind deutlich weniger antriebseinflüsse in der lenkung zu spüren, als beim alten MINI. auch die traktion hat gewaltig zugenommen, wenn man aus engen kurven herausbeschleunigt und das, obwohl der getestete wagen noch gar keine differenzialsperre verbaut hat. das durchdrehen des kurveninneren antriebsrades muß man schon richtig herausfordern. auch das klassische frontantriebs-untersteuern ist spürbar weniger ausgeprägt, als beim vorgänger. das kurvenverhalten ist gutmütig und extrem lange neutral. übersteuern kann man nur mit einem ruckartigem vom gas gehen und gleichzeitig verstärktem einlenken provozieren. übertreibt man dieses spiel, fängt einen das DSC butterweich ab. auch das beim alten MINI häufig kritisierte schwänzelnde heck bei starken bremsmanövern aus höheren tempi in kombination mit einem leichten einlenken hat spürbar abgenommen (ohne aber komplett verschwunden zu sein).
mit der letzten aussage möchte ich den bogen zur bremsanlage spannen: 5 vollbremsungen kurz hintereinander im ABS regelbereich, ausgelöst durch einen harten pedalschlag, aus 60km/h, stecken die bremsen ohne größeren gestank und einem anzeichen von fading weg. ok, das ist weit entfernt von den testszenarien der autozeitungen und ihren 10 bremsungen aus 100km/h, aber es ist schonmal ein indiz dafür, dass BMW aus der massiven kritik an der bremsanlage seine lehre gezogen hat. neben den anscheinend gestiegenen standfestigkeit, hat sich auch das ansprechverhalten verbessert. leichte pedaldrücke werden viel stärker in eine geschwindigkeitsreduzierung umgesetzt, als beim alten MINI. dieser effekt suggeriert natürlich eine leistungsstarke bremse, obwohl das ansprechverhalten nicht direkt etwas mit der verzögerungsleistung zu tun hat. darum bewerte ich diese veränderung nicht über

zusammengefaßt ungetrübte fahrfreude ohne jegliche kritik? weitgefehlt, denn leider ist die lenkung ein großer rückschritt. nicht dass sie nicht mehr wunderbar jault und man auch blind einen MINI aus einer masse von autos heraushören konnte, nein es ist viel schlimmer. der umstieg von einer lenkung mit hervorragendener elektrohydraulischen lenkkraftunterstützung zu einer geschwindigkeitsabhängigen elektrischen lenkkraftunterstützung hat eins der größten charaktermerkmale des MINIs gekappt: die fähigkeit messerscharf in kurven einzulenken in kombination mit einer exakten rückmeldung. die lenkung des r56 ist für meinen geschmack viel zu leichtgängig und fühlt sich dadurch bei einer kleinen landstraßenhatz einfach etwas schwammig an. dass darunter die lenkpräzision leidet brauche ich sicherlich nicht zu erwähnen. verstärkt wird diese fehlende zielgenauigkeit durch eine für mein popometer zu starke wankneigung des MINIs bei schnell durchfahrenen kurven. leider kann ich zu dieser aussage nicht ergänzen, ob der von mir gefahrene MINI mit oder ohne ausstattungspunkt 226 (sportliche fahrwerksabstimmung) ausgestattet ist.
alles in allem ist das fahrwerk jedoch sehr harmonisch und überzeugt geschmeidig in der stadt, knackig auf der landstraße und stoisch auf der autobahn. gegen die wankneigung kann man bestimmt bald die probaten gegenmittel auf dem zubehörmarkt finden, denn eins ist unabhängig von den fahreigenschaften klar:
![[Bild: deeper.gif]](http://www.ndh.net/home/waibel/deeper.gif)
an dieser stelle ein dickes dankeschön an "barkenkönig" cooper4me, der mir mehrfach eindrucksvoll im schurwald vorführte, wie effektiv das DSC beim r56 regelt, denn zur abwechslung saß ich mal wieder auf meinem stammplatz: dem beifahrersitz

stay tuned and don't lose grip
