10.12.2006, 01:12
departed“ ist ein derber, obszöner, politischer unkorrekter und tollkühner adrenalinschock, ein film, der nach einer stunde amok läuft und wie eine granate im hirn der zuschauer explodiert. nachdem scorsese zuletzt in „aviator“ sein stilisiertes augenfutter so dick auftrug, dass es zum dekorativen selbstzweck verkam, scheint er nun endlich wieder gefallen an den prallen, schmutzigen geschichten aus dem hexenkessel der großstadt gefunden zu haben.
so sind in „departed“ endlich wieder alle zutaten vereint, die einen guten scorsese-film ausmachen: exzellente darstellerleistungen, dynamische bildgestaltung – der deutsche kameramann michael ballhaus arbeitete hier bereits zum siebten mal mit scorsese zusammen – und eine mit pessimistischem furor erzählte geschichte über lüge, korruption und intrige. unter seiner oberfläche ist der film eine metapher für den gegenwärtigen zustand der amerikanischen gesellschaft. die allmacht des paten, der wie ein feudalistischer patriarch sein viertel regiert, lässt sich ohne weiteres als sarkastische projektion der kriegerischen politik eines george w. bush auslegen – erst recht, wenn costello (nicholson) wahnhaft darüber räsoniert, was „wir“ tun „in unserem land“.
"ich will nicht das produkt meiner umwelt sein. ich will, dass meine umwelt ein produkt von mir ist.“ - so beginnt dieser aussergewöhnliche, teils mächtig schockierende thriller, der in den erruptionen der gewalt mit üppigen blutfontänen mündet, dieser film entführt in eine welt, in der jeder ein wolf ist und werte wie loyalität oder freundschaft ihre bedeutung verloren haben. gewohnt bedächtig führt scorsese in die handlung ein, erzeugt aber von anfang an eine atmosphäre von ungewissheit und lauernder aggression.
eine szene bietet gar veritablen hitchcock-suspense: billy costigan (di caprio) und sein gegenspieler colin sullivan (damon) nehmen per handy erstmals kontakt miteinander auf. beide wissen oder ahnen zumindest, wer am anderen ende ist, schweigen jedoch verbissen, mit schweißtropfen auf der stirn.
mit verlaub auch sicher die beste leistung von di caprio, nach titanic, aviator oder gangs of new york aber auch nicht schwer, ein spiegelbild des grauens in seinem gesicht, der angst vor sich selbst wenn sich nicholson derartig in rage spielt das einem im kinosaal ganz schwummrig wird, besonders in der szene in der er di caprio das erste mal beschuldigt ein spitzel zu sein - anhalten bitte.
ich hoffe so sieht eine gute empfehlung aus nolle.
so sind in „departed“ endlich wieder alle zutaten vereint, die einen guten scorsese-film ausmachen: exzellente darstellerleistungen, dynamische bildgestaltung – der deutsche kameramann michael ballhaus arbeitete hier bereits zum siebten mal mit scorsese zusammen – und eine mit pessimistischem furor erzählte geschichte über lüge, korruption und intrige. unter seiner oberfläche ist der film eine metapher für den gegenwärtigen zustand der amerikanischen gesellschaft. die allmacht des paten, der wie ein feudalistischer patriarch sein viertel regiert, lässt sich ohne weiteres als sarkastische projektion der kriegerischen politik eines george w. bush auslegen – erst recht, wenn costello (nicholson) wahnhaft darüber räsoniert, was „wir“ tun „in unserem land“.
"ich will nicht das produkt meiner umwelt sein. ich will, dass meine umwelt ein produkt von mir ist.“ - so beginnt dieser aussergewöhnliche, teils mächtig schockierende thriller, der in den erruptionen der gewalt mit üppigen blutfontänen mündet, dieser film entführt in eine welt, in der jeder ein wolf ist und werte wie loyalität oder freundschaft ihre bedeutung verloren haben. gewohnt bedächtig führt scorsese in die handlung ein, erzeugt aber von anfang an eine atmosphäre von ungewissheit und lauernder aggression.
eine szene bietet gar veritablen hitchcock-suspense: billy costigan (di caprio) und sein gegenspieler colin sullivan (damon) nehmen per handy erstmals kontakt miteinander auf. beide wissen oder ahnen zumindest, wer am anderen ende ist, schweigen jedoch verbissen, mit schweißtropfen auf der stirn.
mit verlaub auch sicher die beste leistung von di caprio, nach titanic, aviator oder gangs of new york aber auch nicht schwer, ein spiegelbild des grauens in seinem gesicht, der angst vor sich selbst wenn sich nicholson derartig in rage spielt das einem im kinosaal ganz schwummrig wird, besonders in der szene in der er di caprio das erste mal beschuldigt ein spitzel zu sein - anhalten bitte.
ich hoffe so sieht eine gute empfehlung aus nolle.