12.12.2006, 01:07
so, drei nächte sind jetzt vergangen, seit dem ich den r56 wieder abgegeben habe. ehrlich gesagt, war speziell die vergangene nacht ein wenig unruhig, denn ich sah mich in der pflicht, ein ordentliches fazit zu schreiben. hinzu kam, dass mir sehr viele gedanken zu dem r56 durch den kopf gingen, vor allen dingen auf der fahrt in meiner wanne nach münchen und zurück. sozusagen eine vergleichsfahrt auf 400km im mix von stadtverkehr, landstraße und autobahn.
noch viel überraschender, als der wochenendtrip war dabei das gefühl bei dem direkten umstieg von einem r56 in einen r52 (was ja doch nichts anderes ist, als ein r50/53 ohne dach ): die gürtellinie des r56 ist wirklich deutlich höher, da fühlt man sich im alten MINI nach einem ritt im r56 wie auf dem präsentierteller, da gibt der neue MINI einem deutlich stärker das gefühl von geborgenheit. neben dem gefühl, dass das getriebe sich im r56 noch einen tick weicher schalten läßt, die sitzposition meinen 196cm deutlich besser behagt und die bremse spontaner anspricht, als die roten jcw stopper ist da noch was: "was bist du denn für ein süßer kleiner zentraltacho?" das ist wirklich der erste gedanke, wenn man im alten MINI nach dem umstieg wieder auf die geschwindigkeitsanzeige schaut. der (neudeutsch) center-speedo im neuen MINI ist nicht größer, nein, er ist riesig! eine unterschied, wie von der kinderpizza zur familien-maxi-super-duper-grande-speciale pizza. wieder so ein punkt, wo ich sage... überstylt!
doch wie hat sich nun durch meine fünftägige probefahrt meine einstellung zu einem auto geändert, dass ich auf grund seines namens eigentlich nicht schlecht finden kann, aber in vielen punkten von den ersten pressebildern enttäuscht worden war?
tja, ich komme nicht umhin zu sagen: der neue New MINI ist ein tolles auto und hat während der gefahrenen 500 kilometer viel freude bereitet. es wirkt erwachsener & wertiger. es ist mit der derzeitigen top-motorisierung schon sauschnell und besitzt weiterhin die MINI tugenden tolles handling und knackiges fahrwerk, trotz komfortablerer auslegung. dazu verbraucht der r56 cooper s deutlich weniger als sein vorgänger und ist dabei kaum teurer in der anschaffung. es sind jetzt ausstattungsoptionen (ledervarianten, bi-xenon, keyless-go, etc.) bestellbar, von denen die besitzer des vorgängers nur träumen konnten. es wirkt einfach alles BMWiger und das ist als solches nicht schlecht, schließlich gehört der mutterkonzern zu recht zu einem der premium hersteller schlechthin.
doch auf dem weg zu mehr qualität und wertigkeit hat der MINI auch einiges an charakter verloren (und ich meine damit kein miserables r50 getriebe der ersten serie und auch kein nerviges geklappere im innenraum). mit dem r56 ist der MINI ein wenig belanglos geworden. würde man im innenraum nicht auf den mittig platzierten tacho schauen, könnte man meinen, man sitze in einer kreuzung aus bmw und japanischem kleinwagen. da ist kein heiseres knurren, wie bei den alten saugmotoren und kein unverwechselbares singen, wie bei den kompressormotoren. die servolenkung pfeifft nicht mehr und an den downtubes im innenraum stoßen sich sitzriesen, wie ich, die knie nicht mehr. mit dem verlust solcher charakteristischen details und auch einer automobilen extravagnz, wie den scheinwerfern in der motorhaube hat der MINI ein wenig seine seele verloren. gleichzeitig wird er damit aber auch einem breiteren publikum zugänglicher und benötigt nicht mehr eine gewisse kompromißbereitschaft, um ihn zu fahren. diese breitere masse braucht die BMW Group aber in der zwischenzeit auch! denn während der alte neue MINI noch eine hybrid entwicklung von BMW & Rover war, ist der neue neue MINI eine reine BMW entwicklung. und war man beim New MINI MKI noch vom erfolg überrascht und ein wenig gefangen in dem sumpf der hohen produktionskosten, so ist der New MINI MKII auf kostenoptimierung gebürstet (allein die motorenproduktion soll angeblich um die 1.000,- € pro stück günstiger sein) und zum erfolg verdammt. auch wenn am alten MINI nicht viel verdient werden konnte, so brachte er volumen und ließ auch den mutterkonzern in der gesamtbetrachtung der letzten 5 jahre noch einen kick besser dastehen, obwohl er von den händlern - auf grund der geringen margen - teilweise doch sehr stiefmüterlich behandelt wurde (und z.t. noch wird).
fasse ich abschließend alle diese punkte zusammen, gehe ich - trotz miserablem sound und zum teil playmobileseken designelementen - davon aus, dass der r56 seinen weg machen wird, denn es greift beim prinzip der MINI design-evolution der gleiche erfolgsfaktor, wie beim porsche 911 (auf den der chefdesigner gert hildebrand so gerne bei seiner designphilosphie verweist): der 56 wird von einem ungeschulten auge sofort als MINI erkannt und der kennerblick gewöhnt sich mit zunehmeden auftreten des neuen MINI im straßenbild an sein neues aussehen. und ähnlich, wie beim 911 prophezeihe ich dem r56 eine große karriere. zetern nicht alle eingefleischten 11er freaks bei jedem modellwechsel bitterlich, dass der neueste 911 angeblich seinen charakter verloren hat, zu weich gespült ist, usw.? und was ist? bisher war noch kein 911er weniger erfolgreich, als sein vorgänger. beim MINI wird's nicht anders werden. wir werden es erleben!
bleibt also zum schluß für mich - in der hoffnung, dass diesen thread noch mehr bmwgroup.com mitarbeiter lesen, als in den letzten tagen - nur noch drei sehr subjektive wünsche zu formulieren:
1. der 56 braucht sound (hört euch mal einen audi S3, smart forfour brabus oder golf V gti an - das sind alles vierzylinder turbomotoren, die gut klingen)
2. für den r56 muß ab werk oder über jcw ein gutes fahrwerk angeboten werden, dass den wagen vor allen dingen optisch tiefer bringt.
3. bitte macht was mit den seitenkiemen. das ist optisch das einzige element, mit dem ich auch in 3 jahren nicht zurechtkommen werde!
noch viel überraschender, als der wochenendtrip war dabei das gefühl bei dem direkten umstieg von einem r56 in einen r52 (was ja doch nichts anderes ist, als ein r50/53 ohne dach ): die gürtellinie des r56 ist wirklich deutlich höher, da fühlt man sich im alten MINI nach einem ritt im r56 wie auf dem präsentierteller, da gibt der neue MINI einem deutlich stärker das gefühl von geborgenheit. neben dem gefühl, dass das getriebe sich im r56 noch einen tick weicher schalten läßt, die sitzposition meinen 196cm deutlich besser behagt und die bremse spontaner anspricht, als die roten jcw stopper ist da noch was: "was bist du denn für ein süßer kleiner zentraltacho?" das ist wirklich der erste gedanke, wenn man im alten MINI nach dem umstieg wieder auf die geschwindigkeitsanzeige schaut. der (neudeutsch) center-speedo im neuen MINI ist nicht größer, nein, er ist riesig! eine unterschied, wie von der kinderpizza zur familien-maxi-super-duper-grande-speciale pizza. wieder so ein punkt, wo ich sage... überstylt!
doch wie hat sich nun durch meine fünftägige probefahrt meine einstellung zu einem auto geändert, dass ich auf grund seines namens eigentlich nicht schlecht finden kann, aber in vielen punkten von den ersten pressebildern enttäuscht worden war?
tja, ich komme nicht umhin zu sagen: der neue New MINI ist ein tolles auto und hat während der gefahrenen 500 kilometer viel freude bereitet. es wirkt erwachsener & wertiger. es ist mit der derzeitigen top-motorisierung schon sauschnell und besitzt weiterhin die MINI tugenden tolles handling und knackiges fahrwerk, trotz komfortablerer auslegung. dazu verbraucht der r56 cooper s deutlich weniger als sein vorgänger und ist dabei kaum teurer in der anschaffung. es sind jetzt ausstattungsoptionen (ledervarianten, bi-xenon, keyless-go, etc.) bestellbar, von denen die besitzer des vorgängers nur träumen konnten. es wirkt einfach alles BMWiger und das ist als solches nicht schlecht, schließlich gehört der mutterkonzern zu recht zu einem der premium hersteller schlechthin.
doch auf dem weg zu mehr qualität und wertigkeit hat der MINI auch einiges an charakter verloren (und ich meine damit kein miserables r50 getriebe der ersten serie und auch kein nerviges geklappere im innenraum). mit dem r56 ist der MINI ein wenig belanglos geworden. würde man im innenraum nicht auf den mittig platzierten tacho schauen, könnte man meinen, man sitze in einer kreuzung aus bmw und japanischem kleinwagen. da ist kein heiseres knurren, wie bei den alten saugmotoren und kein unverwechselbares singen, wie bei den kompressormotoren. die servolenkung pfeifft nicht mehr und an den downtubes im innenraum stoßen sich sitzriesen, wie ich, die knie nicht mehr. mit dem verlust solcher charakteristischen details und auch einer automobilen extravagnz, wie den scheinwerfern in der motorhaube hat der MINI ein wenig seine seele verloren. gleichzeitig wird er damit aber auch einem breiteren publikum zugänglicher und benötigt nicht mehr eine gewisse kompromißbereitschaft, um ihn zu fahren. diese breitere masse braucht die BMW Group aber in der zwischenzeit auch! denn während der alte neue MINI noch eine hybrid entwicklung von BMW & Rover war, ist der neue neue MINI eine reine BMW entwicklung. und war man beim New MINI MKI noch vom erfolg überrascht und ein wenig gefangen in dem sumpf der hohen produktionskosten, so ist der New MINI MKII auf kostenoptimierung gebürstet (allein die motorenproduktion soll angeblich um die 1.000,- € pro stück günstiger sein) und zum erfolg verdammt. auch wenn am alten MINI nicht viel verdient werden konnte, so brachte er volumen und ließ auch den mutterkonzern in der gesamtbetrachtung der letzten 5 jahre noch einen kick besser dastehen, obwohl er von den händlern - auf grund der geringen margen - teilweise doch sehr stiefmüterlich behandelt wurde (und z.t. noch wird).
fasse ich abschließend alle diese punkte zusammen, gehe ich - trotz miserablem sound und zum teil playmobileseken designelementen - davon aus, dass der r56 seinen weg machen wird, denn es greift beim prinzip der MINI design-evolution der gleiche erfolgsfaktor, wie beim porsche 911 (auf den der chefdesigner gert hildebrand so gerne bei seiner designphilosphie verweist): der 56 wird von einem ungeschulten auge sofort als MINI erkannt und der kennerblick gewöhnt sich mit zunehmeden auftreten des neuen MINI im straßenbild an sein neues aussehen. und ähnlich, wie beim 911 prophezeihe ich dem r56 eine große karriere. zetern nicht alle eingefleischten 11er freaks bei jedem modellwechsel bitterlich, dass der neueste 911 angeblich seinen charakter verloren hat, zu weich gespült ist, usw.? und was ist? bisher war noch kein 911er weniger erfolgreich, als sein vorgänger. beim MINI wird's nicht anders werden. wir werden es erleben!
bleibt also zum schluß für mich - in der hoffnung, dass diesen thread noch mehr bmwgroup.com mitarbeiter lesen, als in den letzten tagen - nur noch drei sehr subjektive wünsche zu formulieren:
1. der 56 braucht sound (hört euch mal einen audi S3, smart forfour brabus oder golf V gti an - das sind alles vierzylinder turbomotoren, die gut klingen)
2. für den r56 muß ab werk oder über jcw ein gutes fahrwerk angeboten werden, dass den wagen vor allen dingen optisch tiefer bringt.
3. bitte macht was mit den seitenkiemen. das ist optisch das einzige element, mit dem ich auch in 3 jahren nicht zurechtkommen werde!