22.03.2007, 13:15
Ist der D. unser D! ?
Post Coital Posting [31]
Kreppband um den Hals, Pflegelotion im Haar, Schere im Nacken. Die Zeit bringt ja nicht nur den Vorteil mit sich, dass sie Dinge vergessen lässt, nein, sie bringt Menschen auch dazu, Frieden mit gewissen Berufsgruppen zu schließen. Wie zum Beispiel den Frisören.
Inzwischen kann ich höflich antworten, wenn ich nach getaner Arbeit gefragt werde, ob mir die Frisur gefällt. (Natürlich gefällt sie mir nicht. Gibt es einen Menschen auf der Welt, den oder die "Volumen für den Ansatz", "Magic Spray" oder "ein bisserl Glanz" wirklich schöner aussehen lassen als vorher?)
Ich kann lächelnd von meinem Platz weggehen, während der Lehrling den Haufen voller 5cm Haare wegkehrt, obwohl nur 3cm ausgemacht waren. Und ich freu mich auf den Augenblick, wenn ich mein Haupthaar zu Hause selber noch mal wasche und so föne, wie ich das will. Ja, die Frisöre und ich, wir sind Freunde geworden.
Verlieben werde ich mich allerdings nie in sie.
So wie das D. immer tut. Er schwärmt von "seiner" Frisörin in den höchsten Tönen. Außerdem ist er verknallt in die Kellnerin in seinem Stammbeisl, und er trinkt seinen Kaffee immer nur beim Bäcker soundso, weil die Verkäuferin dort so nett lächelt.
D. hat eindeutig ein Faible für Frauen im Dienstleistungsgewerbe (und ich meine das jetzt Semmerl-Milch&Biershampoo-harmlos). Er verliebt sich immer in Frauen, die sich um ihn kümmern.
Ich hingegen arbeite daran, Frieden zu schließen mit all den Frisörinnen, Verkäuferinnen und Krankenschwestern, die sich im Laufe meines Lebens um mich gekümmert haben. Und während ich mich am Heimweg wieder einmal darüber ärgere, dass die junge, hübsche Verkäuferin die Milch in meinem Heißgetränk (mit der Becheraufschrift "Nimm mich mit! Ich bin heiß!") nicht aufgewärmt hat und sich deshalb die Flankerl an meinen Gaumen schmiegen, frage ich mich:
Kann es sein, dass es eigentlich immer um ganz was anderes geht als um Haare oder Frühstückskipferl?
http://fm4.orf.at/gollackner/217592

Post Coital Posting [31]
Kreppband um den Hals, Pflegelotion im Haar, Schere im Nacken. Die Zeit bringt ja nicht nur den Vorteil mit sich, dass sie Dinge vergessen lässt, nein, sie bringt Menschen auch dazu, Frieden mit gewissen Berufsgruppen zu schließen. Wie zum Beispiel den Frisören.
Inzwischen kann ich höflich antworten, wenn ich nach getaner Arbeit gefragt werde, ob mir die Frisur gefällt. (Natürlich gefällt sie mir nicht. Gibt es einen Menschen auf der Welt, den oder die "Volumen für den Ansatz", "Magic Spray" oder "ein bisserl Glanz" wirklich schöner aussehen lassen als vorher?)
Ich kann lächelnd von meinem Platz weggehen, während der Lehrling den Haufen voller 5cm Haare wegkehrt, obwohl nur 3cm ausgemacht waren. Und ich freu mich auf den Augenblick, wenn ich mein Haupthaar zu Hause selber noch mal wasche und so föne, wie ich das will. Ja, die Frisöre und ich, wir sind Freunde geworden.
Verlieben werde ich mich allerdings nie in sie.
So wie das D. immer tut. Er schwärmt von "seiner" Frisörin in den höchsten Tönen. Außerdem ist er verknallt in die Kellnerin in seinem Stammbeisl, und er trinkt seinen Kaffee immer nur beim Bäcker soundso, weil die Verkäuferin dort so nett lächelt.
D. hat eindeutig ein Faible für Frauen im Dienstleistungsgewerbe (und ich meine das jetzt Semmerl-Milch&Biershampoo-harmlos). Er verliebt sich immer in Frauen, die sich um ihn kümmern.
Ich hingegen arbeite daran, Frieden zu schließen mit all den Frisörinnen, Verkäuferinnen und Krankenschwestern, die sich im Laufe meines Lebens um mich gekümmert haben. Und während ich mich am Heimweg wieder einmal darüber ärgere, dass die junge, hübsche Verkäuferin die Milch in meinem Heißgetränk (mit der Becheraufschrift "Nimm mich mit! Ich bin heiß!") nicht aufgewärmt hat und sich deshalb die Flankerl an meinen Gaumen schmiegen, frage ich mich:
Kann es sein, dass es eigentlich immer um ganz was anderes geht als um Haare oder Frühstückskipferl?
http://fm4.orf.at/gollackner/217592