12.07.2007, 20:30
@ LBK
Du hast gerade einen Grund dafür genannt, dass die kleinen Händler kaputtgehen : 2000,- mehr für deinen Gebrauchten !
Es werden noch viel mehr Händler kaputtgehen, dank Geiz ist geil !
Wo meint ihr denn wo die 2000,- herkommen :frage:
Ich möchte mal ein wenig Aufklärungsarbeit leisten :
Innerhalb eines Neuwagenkauf gibt es zwei Geschäfte, die unabhängig von einander betrachtet werden sollten :
A) Kauf Neuwagen
B) Ankauf Gebrauchtwagen
A) Beim Neuwagenverkauf hat der Händler eine durchschnittliche Marge von 12% (MINI) und 14% (BMW). Davon muss er und der Verkäufer "leben". Das sind sozusagen seine Rahmen in denen er sich bewegen muss.
B) Für den Gebrauchtwagen gibt es nur einen richtigen Preis, nämlich den Marktpreis der durchzusetzen ist und abhängig von der wirtschaftlichen Lage ist. Den ungefähren Marktwert kann man mit ein bischen Geschick einfach über Internetbörsen und einen Durchschnittswert ermitteln. Der Marktwert den wir aufs Auto schreiben, darf nur unwesentlich höher sein als der, den ihr als Privatkunde bekommen könntet.
Jetzt kommt der Punkt, den viele Kunden nicht verstehen (wollen?) und uns bezichtigen den Kunden veräppeln zu wollen. Wir müssen aber mit diesem Auto Geld verdienen , d.h. wir müssen den Wagen checken, durchreparieren, teillackieren, aufbereiten, ins Internet setzen, Zinskosten, Verkäuferprovision berechnen und noch einen Ertrag berechnen.
Marktwert - Kosten - Ertrag = realistischer Einkaufspreis
Natürlich liegt dieser unter dem Wert den man beim Privatkauf erhalten kann, dass sollte doch klar sein.
C) Warum ist der Einkaufspreis bei Händlern unterschiedlich ?
Das kann mehrere Ursachen haben. Bei unterschiedlichen Herstellern gibt es unterschiedliche Margen. Ab und an gibt es Prämien für Inzahlungnahmen, die verrechnet werden können. Markenübergreifend ist ein Vergleich von Einkaufspreisen daher unfair.
Bei gleichem Hersteller kann es sein, dass der Neuwagenverkäufer einen normalen Nachlass auf den Neuwagen gibt, verdeckt aber einen weiteren Nachlass auf den Inzahlungnahmepreis rechnet. Die Umbuchung erfolgt intern (falls das Autohaus schon so weit denkt). Gerade bei kleineren Händlern ist es immer noch Gang und Gebe, dass ein Gebrauchtwagenpreis mit dem Daumen taxiert wird (ohne technische Abnahme) und nur das realisierte Neuwagengeschäft zählt.
Die Folge ist katastrophal: Die zu teuer eingekauften Gebrauchtwagen sind nicht marktgerecht ausgepreist und stehen und stehen und stehen...das kostet enorm viel Zinsen und Instand/Reparaturkosten und werden dann mal abgepreist und stehen....bis sie irgendwann deutlich unter Einkaufspreis verschenkt werden.
Das achso tolle Neuwagengeschäft hat dann nach einigen Monaten/Jahren eine riesige Lücke in die Erfolgsrechnung gerissen. Passiert dies regelmäßig ist die Insolvenz vorprogrammiert.
Noch ein Thema zu Schwacke, ADAC, etc. Mich haben schon Kunden angeschnauzt und gesagt, dass sie den ADAC angerufen haben, am PC eine Schwackebewertung gemacht haben und Ihr Wagen ist x,- wert.
Hallo ? Wie kann eine zentrale Stelle in Deutschland den exakten Wert für ein individuelles Auto in einem regionalen Markt ermitteln ????? Anhaltspunkt ja, aber das Amen in der Kirche ?
So ich hoffe wieder ein wenig mehr Einsicht in unser Alltagsgeschäft gebracht zu haben
Du hast gerade einen Grund dafür genannt, dass die kleinen Händler kaputtgehen : 2000,- mehr für deinen Gebrauchten !
Es werden noch viel mehr Händler kaputtgehen, dank Geiz ist geil !
Wo meint ihr denn wo die 2000,- herkommen :frage:
Ich möchte mal ein wenig Aufklärungsarbeit leisten :
Innerhalb eines Neuwagenkauf gibt es zwei Geschäfte, die unabhängig von einander betrachtet werden sollten :
A) Kauf Neuwagen
B) Ankauf Gebrauchtwagen
A) Beim Neuwagenverkauf hat der Händler eine durchschnittliche Marge von 12% (MINI) und 14% (BMW). Davon muss er und der Verkäufer "leben". Das sind sozusagen seine Rahmen in denen er sich bewegen muss.
B) Für den Gebrauchtwagen gibt es nur einen richtigen Preis, nämlich den Marktpreis der durchzusetzen ist und abhängig von der wirtschaftlichen Lage ist. Den ungefähren Marktwert kann man mit ein bischen Geschick einfach über Internetbörsen und einen Durchschnittswert ermitteln. Der Marktwert den wir aufs Auto schreiben, darf nur unwesentlich höher sein als der, den ihr als Privatkunde bekommen könntet.
Jetzt kommt der Punkt, den viele Kunden nicht verstehen (wollen?) und uns bezichtigen den Kunden veräppeln zu wollen. Wir müssen aber mit diesem Auto Geld verdienen , d.h. wir müssen den Wagen checken, durchreparieren, teillackieren, aufbereiten, ins Internet setzen, Zinskosten, Verkäuferprovision berechnen und noch einen Ertrag berechnen.
Marktwert - Kosten - Ertrag = realistischer Einkaufspreis
Natürlich liegt dieser unter dem Wert den man beim Privatkauf erhalten kann, dass sollte doch klar sein.
C) Warum ist der Einkaufspreis bei Händlern unterschiedlich ?
Das kann mehrere Ursachen haben. Bei unterschiedlichen Herstellern gibt es unterschiedliche Margen. Ab und an gibt es Prämien für Inzahlungnahmen, die verrechnet werden können. Markenübergreifend ist ein Vergleich von Einkaufspreisen daher unfair.
Bei gleichem Hersteller kann es sein, dass der Neuwagenverkäufer einen normalen Nachlass auf den Neuwagen gibt, verdeckt aber einen weiteren Nachlass auf den Inzahlungnahmepreis rechnet. Die Umbuchung erfolgt intern (falls das Autohaus schon so weit denkt). Gerade bei kleineren Händlern ist es immer noch Gang und Gebe, dass ein Gebrauchtwagenpreis mit dem Daumen taxiert wird (ohne technische Abnahme) und nur das realisierte Neuwagengeschäft zählt.
Die Folge ist katastrophal: Die zu teuer eingekauften Gebrauchtwagen sind nicht marktgerecht ausgepreist und stehen und stehen und stehen...das kostet enorm viel Zinsen und Instand/Reparaturkosten und werden dann mal abgepreist und stehen....bis sie irgendwann deutlich unter Einkaufspreis verschenkt werden.
Das achso tolle Neuwagengeschäft hat dann nach einigen Monaten/Jahren eine riesige Lücke in die Erfolgsrechnung gerissen. Passiert dies regelmäßig ist die Insolvenz vorprogrammiert.
Noch ein Thema zu Schwacke, ADAC, etc. Mich haben schon Kunden angeschnauzt und gesagt, dass sie den ADAC angerufen haben, am PC eine Schwackebewertung gemacht haben und Ihr Wagen ist x,- wert.
Hallo ? Wie kann eine zentrale Stelle in Deutschland den exakten Wert für ein individuelles Auto in einem regionalen Markt ermitteln ????? Anhaltspunkt ja, aber das Amen in der Kirche ?
So ich hoffe wieder ein wenig mehr Einsicht in unser Alltagsgeschäft gebracht zu haben