[kleinerSchelm]

Moin moin ,

hier nochmal ein interessanter Bericht von jpr, der beim Servercrash leider verlorenging. Er hat ihn hier gesucht und hier isser wieder



Erfahrungen mit dem Mini Cooper S Automatik

0. Daten

Zuerst einmal stichpunktartig die allgemeinen technischen Daten inkl. der Sonderausstattungen, die das Fahrgefühl beeinflussen:

• Mini Cooper S R56
  
• Baujahr (BJ) 11/2007, Modelljahr (MJ) 2008
  
• 128 kW (175 PS) bei 5.500 U/min
  
• 240 Nm bei 1.600–5.000 U/min
  
• (260 Nm bei 1.700–4.500 U/min mit Overboost)

• Beschleunigung 0–100 km/h : 7,3 s
  
• Höchstgeschwindigkeit : 220 km/h
  
• Verbrauch (insgesamt) : 6,9 l/100 km

• Sonderaustattungen:
  • Automatic Getriebe (6-Gang Stufenautomatic mit Steptronic Modus und Schaltwippen am Lenkrad)
    
  • Multifunktion für Lenkrad inkl. Geschwindigkeitsregelung
    
  • Dynamische Stabilitäts Control (DSC III) inkl. Automatische Stabilitäts-Control + Traktion (ASC+T) und Berganfahrhilfe
    
  • Sportliche Fahrwerksabstimmung (sportliche Dämpferkennlinie)
    
  • Sportbutton
    
  • 195/55R16 Anzio light Felge mit 195er Dunlop SP ROF Winterreifen

1. erste Eindrücke

Ausschlaggebender Punkt für die Entscheidung ein Fahrzeug mit Automatikgetriebe zu kaufen war in erster Line sich stressfrei im Stadtverkehr (Großraum Köln/Düsseldorf) bewegen zu können. Meine Freundin hatte nicht selten Probleme mit meinen früheren Schaltwagen, da sie nicht oft damit fuhr. Seit wir aber den Mini haben ist das anders .

Bisher haben meine bessere Hälfte und ich zusammen mehr als 3000 km mit unserem Cooper S zurückgelegt. Bisher sind wir 70% auf BAB, 15% Landstrassen und 15% im Stadtverkehr unterwegs gewesen. Dabei wurden viele der Autobahnkilometer in der Einfahrphase an einem Stück absolviert. Während des Fahrens stand der Wahlhebel meist auf D (ca. 90%). Einige Male habe ich auch den manuellen Modus getestet aber der Verkehr auf der Autobahn verlangte kein häufiges Schalten.
Auf den langen BAB Fahrten kam bei mir also häufig der Tempomat am Lenkrad zum Einsatz. In Verbindung mit der Automatik, kann man (bei nicht allzu dichtem Verkehr) prima die Geschwindigkeit steuern. Wenn man doch mal etwas mehr beschleunigen möchte, schaltet die Automatik kurz runter und man hat genügend Antrieb. Das macht wirklich sehr viel Spaß und man braucht die Füße fast nicht mehr.

Im Stadtverkehr oder auf (hier häufig auf 80 km/h begrenzten) Landstrassen ist es auch sehr angenehm mit der Automatik (D) zu fahren. Man schwimmt gemütlich mit und fährt dazu noch sehr ökonomisch, da die Automatik im Normalmodus relativ früh schaltet.
In der Stadt ist es als Fahrer und Beifahrer auch sehr angenehm, wenn man nicht so häufig schalten muss bzw. nicht ungewollt jedes Anfahren mit einem Kopfnicken befürwortet, weil der Fahrer das Einkuppeln nicht ganz so gut beherrscht Das Anfahren im Modus D ist sehr geschmeidig, wenn man etwas Gefühl für das Gaspedal bekommen hat. Das Bremsen geht mit dem (rechten) Gasfuss auch sehr gut – mit dem linken Fuß, der früher gekuppelt hat, geht das bei mir leider (noch) gar nicht. Da lege ich jedes Mal eine Vollbremsung hin. Es ist schon unglaublich, wie viel Gefühl man sich im Gas-/Bremsfuß antrainiert hat.
Das Beschleunigen durch die ersten drei/vier Gänge ist auch hervorragend. Je nach dem wie stark man das Gaspedal tritt, schaltet die Automatik (D) früher oder später. Hier ist aber etwas Übung nötig, um die Automatik nicht unnötig runter schalten zu lassen, wenn man beschleunigen möchte. Aber das klappt eigentlich sehr gut, da auch bei niedrigen Drehzahlen viel Drehmoment vom Turbo zur Verfügung steht und nicht geschaltet werden muss.

Leider konnte ich den Cooper S noch nicht auf geeigneten (kurvigen und bergigen) Landstrassen fahren, da sich eine solche Tour noch nicht angeboten hat. Entweder waren die Strassen viel zu gerade, zu stark befahren oder die Witterungsverhältnisse haben ein flinkes Fahren verhindert. Aber das wird sich im Frühjahr/Sommer hoffentlich ändern . Ich hoffe, dann kann ich den manuellen Modus und insbesondere die Schaltwippen am Lenkrad noch häufiger einsetzten

Der Sportmodus (Sportbutton) ist auf jeden Fall eine feine Sache: Die Automatik hält die Drehzahlen in einem etwas höheren Bereich und das Ansprechverhalten wirkt direkter. Hinzukommt noch das straffere Lenkgefühl. Aber ich habe den Sportmodus (und wie gesagt auch den manuellen Modus) noch nicht ausgiebig testen können, da die Einfahrzeit ja gerade erst vorbei ist und Verkehrslage im Winter "sportliches" Fahren nicht immer zuläst.

Ich habe die ersten Eindrücke auch mal in Stichpunkte formuliert:

Positive Eindrücke der Automatik:

• Sehr gutes Anfahrverhalten an Ampeln und auch am Berg (Tiefgarage).
  
• Mitschwimmen im Stadtverkehr und auf begrenzten Autobahnabschnitten im Modus D ist sehr souverän möglich.
  
• Das Zusammenspiel der Geschwindigkeitsregelung (Tempomat) und der Automatik im Modus D ist hervorragend.
  
• Sehr gutes Ansprechverhalten bei geringen Drehzahlen.
  
• Berüchtigtes „Turboloch“ nicht oder nur sehr gering ausgeprägt (aber hier fehlt mir der Vergleich zu anderen ähnlich motorisierten Turbomodellen).
  
• Angenehme und kurze Schaltvorgänge, die man auch im Modus D mit dem Gaspedal steuern kann.
  
• Kaum Zugkraftunterbrechung bei Schaltvorgängen und definitiv kein Kopfnicken
  
• Frühes und vor allem passendes Hochschalten im Modus D (ohne Sportmodus). Das spart Sprit und ermöglicht ein entspanntes Fahren.
  
• Tolles Fahrgefühl im manuellen Modus (M+/-) besonders in Verbindung mit dem Sportmodus (Sportbutton) und den Schaltwippen am Lenkrad.
  
• Moderater Durchschnittsverbrauch bei aktuell ca. 9 l/100 km (eher etwas weniger).

Es gibt aber leider auch ein paar Punkte, die nicht ganz so positiv sind.

Weniger positive Eindrücke (nicht negativ):

• Die Drehmomentsteigerung durch den Overboost Effekt ist nach meinem Empfinden nicht sehr stark ausgeprägt (im Vergleich zu Vollgas ohne Overboost). - Overboost vs. Kickdown, siehe Anmerkungen unten
  
  
• Das Ansprechverhalten bei höheren Drehzahlen ist wohl nicht so gut wie bei geringeren Drehzahlen und
  
• die Elastizität auf der Autobahn bei höheren Drehzahlen und Geschwindigkeiten (ab ca. 130 km/h) könnte besser sein.

Fazit der ersten Eindrücke:

Das Automatikgetriebe im neuen Cooper S macht auf jeden Fall sehr viel Spaß! Für unsere Ansprüche ist es genau das Richtige, denn Komfort und Sportlichkeit sind sehr gut ausgeprägt und harmonieren hervorragend.
Bei den weniger positiven Punkten kann ich nicht sagen, ob die gefühlten Effekte durch das Automatikgetriebe hervorgerufen bzw. verstärkt werden oder nicht. Hier fehlt mir der Vergleich zum Cooper S mit Schaltgetriebe.

Das sind also meine ersten Eindrücke des Automatikgetriebes im Cooper S. Wenn wir noch ein paar Kilometer mehr auf dem Tacho haben und ein paar Touren gemacht haben, schreibe ich sicher noch mal ein paar Zeilen. Als nächstes ist erstmal ein Prüfstandsbesuch geplant, um genauere Leistungsdaten zu bekommen. Im Frühjahr kommen dann neue Felgen und wenn es das Budget erlaubt wird noch das JCW Kit I montiert. Aber das ist auch davon abhängig wie der Prüfstandsbericht ausfällt und was ich dazu hier im Forum noch darüber in Erfahrung bringen kann. So richtig gut gefällt mir das Euro/PS Verhältnis noch nicht … aber es kommt ja nicht nur auf die PS an

Falls ihr Fragen, Anmerkungen oder Anregungen habt, immer her damit.



Beste Grüße,

jpr