04.12.2004, 08:03
Hi,ich habe da was für uns gefunden,kann man davon auch was für den Mini gebrauchen,wie verhält sich eine Erhöung von 120 Oktan? kann man das Steuergerät dazu überreden
: Hier erst einmal der Beitrag. Gruß micromini
Chemisches Motorentuning:
Schon lange beschäftige Ich mich mit chemischen Motorentuning wodurch erheblich größere Leistungssteigerungen mit wenig Aufwand bezüglich der Motormodifikationen möglich sind. Diese Methoden sind zwar weniger üblich aber deshalb nicht unzuverlässig in der Anwendung. Anwendung finden die meisten chemischen Tuningmethoden im DRAGSTER Rennsport bzw. bei aller Art von Beschleunigungsrennen. Ein weiterer Grund für eine recht seltene Anwendung im Rennsport allgemein dürfte wohl in der für diese Tuningmethoden schwierigen Reglementierung begründet sein.
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Leistung eines Verbrennungsmotors zu erhöhen. Ziel ist es immer den Gasdurchsatz des Motors zu erhöhen. Dies kann z.B. erreicht werden durch eine Nockenwelle mit Zylinderkopfbearbeitung oder durch einen größeren Hubraum oder Turbo.
Es gilt immer ===>Viel Gasdurchsatz = mehr Leistung.
Natürlich spielt die Motorkonzeption und Optimierung auch eine entscheidente Rolle, in die aber im Nachhinein nur noch begrenzt eingegriffen werden kann.
Auch das chemische Tuning hat das Ziel den Gasdurchsatz zu erhöhen.
Der Trick besteht im allgemeinen darin den zusätzlichen Sauerstoff für die Verbrennung im Treibstoff bzw. dem Zusatzstoff selbst zu integrieren um dann im Brennraum mehr Kraftstoff verbrennen zu können. Es gibt Stoffverbindungen welche die Eigenschaft haben im Brennraum unter hoher Temperatur Sauerstoff abzuspalten und dieser dann für eine Verbrennung zur Verfügung steht. Dies geschieht durch eine chemische Aufspaltung des Moleküls solcher Stoffverbindungen.
Das elegante dieser Tuningmethoden ist aber daß die Kosten in Bezug zur Leistungssteigerung im Rahmen bleiben. Darüberhinaus sind die Modifikationen am Motor gering. Und alle Verfahren können bei allen Motoren zur Anwendung kommen, ganz gleich welcher Hubraum, Zylinderanzahl oder ob es ein Turbo oder sogar ein Diesel ist.
Unter folgenden Themen möchte ich eine kleine Übersicht über diese Verfahren geben:
Einsatz leistungssteigernder Treibstoffe (Nitromethan,Methanol...)
Wasser Alkohol Einspritzung
Wasser Alkohol Kühlung des Ladeluftkühler (LLK)
N2O Einspritzungen (Lachgaseinspritzung)
Oktanbooster (Erhöhung der Klopffestigkeit des Treibstoffes)
- Für die Richtigkeit und Schäden aus nachfolgenden Beschreibungen übernehme ich keine Haftung -
Einsatz leistungssteigender Treibstoffe :
Nitromethan
Nitromethan chemisch CH3NO2 ist eine flüssige Verbindung welche vorwiegend in hohen Konzentrationen (50%) zusammen mit Methanol verwendet wird. Kann aber auch in geringeren Mischungsverhältnissen mit Benzin benutzt werden. Die spezifische Energie ist recht hoch bei sehr níedrigen Luft/Kraftstoff Verhältnis (1,7/1) woraus eine sehr gute Kühlung des hereinströmenden Gemisches mit Erhöhung der Klopfzahl resultiert.
Für eine Anwendung in einem Straßenmotor dürfte die erhebliche Erhöhung der Klopfgrenze(ca. 7 Punkte) wohl eher interessant sein. Bei Mischungen mit Benzin von unter 2% liegt die Steigerung der Leistung bei etwa ebenfalls 2%.
Methanol:
Methanol (CH3OH) ist ein Alkohol. Die Vorteile dieses Treibstoffes liegen in seinem sehr geringen Luft/Kraftstoffverhältnis wodurch ebenfalls eine starke Kühlung der Verbrennung erfolgt. So liegt die Verbrennungstemperatur ca 30-65°C niedriger als bei BENZIN. Die RON Klopfzahl liegt mit 106 sehr hoch wodurch der Motor sehr hoch verdichtet werden kann (größer 1:13). Dies ist ein sehr wesentlicher Vorteil.
Allerdings beträgt der spez.Heizwert von Methanol nur die Hälfte von normalen Benzin wodurch die doppelte Durchsatzmenge des Kraftstoffes bei gleicher Leistung resultiert. Bei getunten Straßenmotoren kommt eher eine Beimischung in Frage (ca 10-20%). Bei hoher Motorverdichtung ist eine nenneswerte Drehmomenterhöhung im mittleren Drehzalhbereich zu rechnen, welche bei diesen Mischungen so um die 5-10% betragen dürfe.Die Topleistung verbessert sich ähnlich. Durch die hohe Klopfzahl (schlechte Entflammung) muß die Zündung ca 3-5° früher eingestellt werden.
Methanol ist GIFTIG und es entsteht als Spaltprodukt Formaldehyde welches als Nervengift bekannt ist. !
Es gibt noch mehr leistungssteigernte Kraftstoffe auf die Ich aber wegen Ihrer geringen Bedeutung und der noch
problematischeren Verwendung hier nicht eingehen möchte.
Wasser Alkohol Einspritzung (WAES) :
Prinzipell wird eine solche Einspritzung NUR bei aufgeladenen Motoren eingesetzt. Sinn und Zweck ist es nämlich durch gezielte Kühlung der Ladeluft dessen Dichte zu erhöhen und den Motor somit wesentlich mehr Luft anbieten zu können. Eine Temperaturverminderung um ca 10°C der Ladeluft ergibt etwa 3% Leistungssteigerung. Daher wird auch schnell klar welche Bedeutung ein Ladeluftkühler eigentlich hat denn dieser kühlt die Luft gut um die 40-60°C ab. Und das macht tatsächlich in diesem Beispiel ca 18PS ! aus. Leider hat die Ladeluftkühlung Ihre physikalischen Grenzen, welche durch die Umgebungstemperatur und der Baugröße bedingt ist. Ist diese erreicht bringt eine weitere Ladedruckerhöhung praktisch keine Mehrleistung mehr und es kommt zu klopfender Verbrennung welche schließlich zum Motorschaden führt. Neben der Leistungssteigerung ergibt sich auch eine enorme Erhöhung der Klopfzahl der Verbrennung bei aktiver Einspritzung. Diese Tatsache macht es erst recht möglich den Ladedruck des Turbos erheblich zu erhöhen und zwar weit mehr als es ohne Wasser/Alkohol Einspriztung möglich wäre.
Warum ? Weil bei Erhöhung des Ladedrucks die Verbrennung immer mehr zum Klopfen neigt und damit Grenzen gesetzt sind, die mit einer WAES erheblich überschritten werden können ohne daß Klopfen auftritt. Somit können also ohne weiteres 1,5Bar und mehr gefahren werden mit SUPER Benzin !
Wie funktioniert nun ein Wasser Alkohol Einspritzsystem?
Die Skizze zeigt ein einfaches WAES System an einem Abgasturbomotor.
Aus einem Vorratsbehälter wird mit einer Pumpe das Wasser Alkohol Gemisch angesaugt. Die Pumpe fördert direkt in das druckseitige Sammelrohr der Ladeluft. Die Molekularzerstäuberdüse wird idealerweise nach einen vorhandenen LLK plaziert. Die Pumpe wird aber nur ab einem bestimmten Ladedruck gestartet, sonst verschluckt sich der Motor. Zur Abstimmung muß mit kleineren Düsen begonnen werden.
Der Flüssikeitsverbrauch richtet sich nach der Größe der Düse und nach dem Druck. In der Regel ist der Verbrauch so zwischen 100-250mL pro Minute. So reicht ein 4L Tank schon so um die 500KM.
Welches Mischungsverhältnis wird verwendet und was für Wasser?
Grundsätzlich sollte nur destilliertes Wasser verwendet werden um Kalkrückstände im Brennraum u.Ventilen zu vermeiden. Es kann nur Wasser oder Wasser und Methanol verwendet werden. Andere Alkohole sind weniger geeignet. Mit Wasser/Methanol ist die Leistungssteigerung am größten. Sinnvolle Mischungsverhältnisse sind 30% Methanol und 70% Wasser.
Mit welcher Leistungssteigerung ist zu rechnen?
Bei qualitativ hochwertigen Turboladern sind MAX 40% Mehrleistung drin, jedoch MIN 10% . Bei mechanischen Ladern sollte die Laderdrehzahl etwas erhöht werden um vernünftige Ergebnisse zu erzielen,
oder gleich einen größeren Lader einbauen, wenn man hohe Leistungen erreichen will.
Wasser Alkohol Kühlung des Ladeluftkühlers:
Wie bei den Wasser/Alkohol Einspritzsystemen soll auch hier eine weitere Abkühlung der Ladeluft erreicht werden. Zweckmäßig sind alle Flüssigkeiten mit niedrigen Siedepunkten. Daher bieten sich Wasser/Spiritus oder besser Wasser/Methanol an. Die fein zerstäubende Düse wird genau vor den Kühler plaziert und besprüht diesen in Fahrtrichtung, damit der feine Nebel durch den Kühler gewirbelt wird.
Als Pumpe kann eine einfache Wischwasserpumpe dienen die aus dem Orginal- oder dem Zusatzbehälter Ihr Gemisch bezieht. Über einen Schalter im Cockpit kann dann die Pumpe via Relais gestartet werden.
Besser wäre die Pumpe über einen Druckschalter, welcher von Ladedruck betätigt wird, zu aktivieren um nicht unnötig viel Flüssigkeit zu verlieren. Sinnvoll erscheint den Druckschalter auf 2/3 des max. Ladedrucks einzustellen. Das Mischungsverhältnis sollte deutlich unter 40% Alkohol liegen um Brände zu vermeiden !!!
Bei meinem G40 konnte auf dem Leistungsprüfstand mit einer solchen Spritzkühlung ein Drehmomentanstieg von 10Nm nachgewiesen werden. Bei hohen Geschwindigkeiten dürfte sich der Kühleffekt noch verbessern.
5PS und mehr PS sind sicher drin.
N2O Einspritzungen (Lachgaseinspritzung):
Die legendäre Lachgaseinspritzung ist wohl die am bekannteste chemische Tuningmethode schlechthin. Allerdings wird allzuoft zu unrecht von Motorplatzern und von nur extrem kurzzeitiger Leistungssteigerung gesprochen, wenn es um Lachgaseinspritzungen geht. Dies ist einfach falsch und haftet den N2O Systemen aus Tagen der ersten Versuche mit dieser Technik immer noch an. Inzwischen sind diese Systeme ausgereift und wurden in den USA weiterentwickelt. In Europa ist diese Technik wenig populär und es gibt nur wenige Spezialisten auf diesen Gebiet.
In zweiten Weltkrieg wurden N2O Systeme oft in Bomber- und Jagdflugzeugen eingesetzt um den Feind abzuhängen oder mit den Bombern wesentlich höher aufsteigen zu können. So konnte je nach Bedarf die Motorleistung der Flugzeugmotoren um 500PS oder mehr erhöht werden. Nach dem Krieg geriet diese Technik allerdings in Vergessenheit und wurde erst in den frühen siebziger Jahren von
einigen Rennfahrerpionieren wiederentdeckt und weiterentwickelt.
Was ist N2O eigentlich ?
N2O also Distickstoffmonoxid oder Lachgas ist ein unbrennbares und ungiftiges Gas. Es ist schwerer als Luft und riecht leicht süßlich und findet in der Industrie Anwendung als Triebgas der Nahrungsmittelindustrie und zur Halbleiterherstellung.
Das Gas wird in Druckgasbehältern gelagert und verflüssigt sich bei 60 Bar in der Druckflasche. Der Siedepunkt des Gases berträgt -89°C, also schon sehr kalt, was sich später wieder einmal als sehr hilfreich
herausstellen wird.
Was macht nun Lachgas (N2O) im Motor und warum ergibt sich eine Leistungssteigerung? Ein Lachgas Molekül besteht aus 2 Stickstoffatomen und 1 Sauerstoffatom.
Gelangt das Gas nun in den Motor passiert folgendes:
Ab ca. 550°C zerfällt das Molekül in seine Einzelbestandteile, wodurch der Sauerstoff frei wird. Dieser zusätzliche Sauerstoff ermöglicht es nun mehr Kraftstoff zu verbrennen als sonst aufgrund der Füllung möglich wäre.
Dadurch kann mehr Energie frei werden und die Leistung steigt an, vorausgesetzt man bringt auch gleichzeitig mehr Kraftstoff in den Brennraum. Die verbleibenden 2 Stickstoffatome bedämpfen den Spitzendruck im Brennraum und gehen keine Reaktionen ein. Dazu kommt jetzt noch, daß Lachgas flüssig eingespritzt wird (-89°C) was zu einer zusätzlichen aktiven Abkühlung des hereinströmenden Gemisches führt. Dies ist besonders wieder bei Turbos von Vorteil. Gas und zusätzlicher Sprit werden in einer Mischdüse separat ins Saugrohr eingespritzt.
Das Gassystem darf nur ab ca. halber Nenndrehzahl aktiviert werden und dann auch nur bei Vollgas. Bei geringeren Drehzahlen reicht der Gasdurchsatz des Motors nicht aus und das Gemisch zu "schlucken".
Drehzahlaktivierungs-Schalter sind hier sicherheitshalber angebracht.
Welchen Sprit brauche Ich?
Trotz Steuererhöhung sollte man min SUPER (ROZ95) besser SUPER PLUS (ROZ98) tanken um klopfender Verbrennung vorzubeugen, vorallem bei Einspritzern ohne Klopfregelung.
Wieviel Feuer kann ich von der Lachgas Einspritzung erwarten ?
200% geht schon wird dem Motor aber tatsächlich recht schnell den Kragen abdrehn. Nein! Hier muß einfach sinnvoll getunt werden und das heißt bei Serienmaschinen bis max. 20-40% mehr. Viel besser wirkt sich allerdings das um den gleichen Prozentsatz gesteigerte Drehmoment aus
und läßt die Drehmomentkurve nach Gasaktivierung nach oben "knallen".
Bleibt man in diesen Rahmen und der Motor ist "Gesund", auch bei vielen Kilometern (> 100.000 KM) , dann hält der Motor dauerhaft dieser Mehrbelastung stand. Außerdem kann man das System ja auch abschalten und mit Serienleistung fahren. Sprich man bestimmt selbst wann der Motor belastet wird und wann nicht. Unter diesen Voraussetzungen ist der Motor VOLLGASFEST (Ja echt heeee volle Pulle Alder), was ich schon mehrfach selbst praktiziert habe aber aus Vernunft eher vermeide.
Somit sind für Serienmotoren Leistungssteigerungen von 20% sinnvoll und ohne Probleme möglich. Wird mehr gesteigert werden die unmodifizierten Motoren auf Dauer zu stark belastet, weshalb diese Grenze schon eingehalten werden sollte.
Wie lange hält die Flasche ?
Wenn man die Bierflaschen runterext sind sie schnell leer, aber dann ist auch die Wirkung doller gell ! Prinzipiell fährt man ja nicht ständig Vollgas (nur dann kommt Gas), somit hält eine Flaschenfüllung schon so um die
4 Wochen oder vielleicht auch mal nur 2 Wochen. Hängt schon stark vom Fahrstil ab.
Kann ich den N2O Tuningkit selbst einbauen und abstimmen ?
Aus eigener Erfahrung rate ich von einem Eigeneinbau ab da hierzu viele Dinge berücksichtigt werden müssen. Auch zum abstimmen der Bedüsung gehört eine Portion Erfahrung und Messtechnik die man eben allgemein nicht zur Verfügung hat.
Wer bietet Lachgas Tuning an ?
In Deutschland sind mir einige Leute bekannt die ein N20 Tuning anbieten, allerdings weiß ich nichts über dessen Kompetenz.
Verweisen kann ich selbst nur auf meinen Tuner in der Schweiz dessen Link sich auf meiner Linkliste befindet. Eine Kontaktaufnahme mit Ihm ist auch über mich möglich.Einfach eine Mail an mich schicken.
Oktanbooster:
Diese Kraftstoffadditive dienen ausschließlich dem Zweck die Oktanzahl des Kraftstoffes zu erhöhen. Bei Motoren mit Klopfregelung und vollelektronischer Zündung kann dies in sofern ausgenutzt werden,
weil die Zündung damit voll auf "Früh" gestellt wird. Dies ist Voraussetztung für optimle Leistung des Motors. Vorallem bei hochverdichteten Motoren oder getunten Turbos kann noch minimal Leistung durch einen Oktanbooster mobilisiert werden.


Chemisches Motorentuning:
Schon lange beschäftige Ich mich mit chemischen Motorentuning wodurch erheblich größere Leistungssteigerungen mit wenig Aufwand bezüglich der Motormodifikationen möglich sind. Diese Methoden sind zwar weniger üblich aber deshalb nicht unzuverlässig in der Anwendung. Anwendung finden die meisten chemischen Tuningmethoden im DRAGSTER Rennsport bzw. bei aller Art von Beschleunigungsrennen. Ein weiterer Grund für eine recht seltene Anwendung im Rennsport allgemein dürfte wohl in der für diese Tuningmethoden schwierigen Reglementierung begründet sein.
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Leistung eines Verbrennungsmotors zu erhöhen. Ziel ist es immer den Gasdurchsatz des Motors zu erhöhen. Dies kann z.B. erreicht werden durch eine Nockenwelle mit Zylinderkopfbearbeitung oder durch einen größeren Hubraum oder Turbo.
Es gilt immer ===>Viel Gasdurchsatz = mehr Leistung.
Natürlich spielt die Motorkonzeption und Optimierung auch eine entscheidente Rolle, in die aber im Nachhinein nur noch begrenzt eingegriffen werden kann.
Auch das chemische Tuning hat das Ziel den Gasdurchsatz zu erhöhen.
Der Trick besteht im allgemeinen darin den zusätzlichen Sauerstoff für die Verbrennung im Treibstoff bzw. dem Zusatzstoff selbst zu integrieren um dann im Brennraum mehr Kraftstoff verbrennen zu können. Es gibt Stoffverbindungen welche die Eigenschaft haben im Brennraum unter hoher Temperatur Sauerstoff abzuspalten und dieser dann für eine Verbrennung zur Verfügung steht. Dies geschieht durch eine chemische Aufspaltung des Moleküls solcher Stoffverbindungen.
Das elegante dieser Tuningmethoden ist aber daß die Kosten in Bezug zur Leistungssteigerung im Rahmen bleiben. Darüberhinaus sind die Modifikationen am Motor gering. Und alle Verfahren können bei allen Motoren zur Anwendung kommen, ganz gleich welcher Hubraum, Zylinderanzahl oder ob es ein Turbo oder sogar ein Diesel ist.
Unter folgenden Themen möchte ich eine kleine Übersicht über diese Verfahren geben:
Einsatz leistungssteigernder Treibstoffe (Nitromethan,Methanol...)
Wasser Alkohol Einspritzung
Wasser Alkohol Kühlung des Ladeluftkühler (LLK)
N2O Einspritzungen (Lachgaseinspritzung)
Oktanbooster (Erhöhung der Klopffestigkeit des Treibstoffes)
- Für die Richtigkeit und Schäden aus nachfolgenden Beschreibungen übernehme ich keine Haftung -
Einsatz leistungssteigender Treibstoffe :
Nitromethan
Nitromethan chemisch CH3NO2 ist eine flüssige Verbindung welche vorwiegend in hohen Konzentrationen (50%) zusammen mit Methanol verwendet wird. Kann aber auch in geringeren Mischungsverhältnissen mit Benzin benutzt werden. Die spezifische Energie ist recht hoch bei sehr níedrigen Luft/Kraftstoff Verhältnis (1,7/1) woraus eine sehr gute Kühlung des hereinströmenden Gemisches mit Erhöhung der Klopfzahl resultiert.
Für eine Anwendung in einem Straßenmotor dürfte die erhebliche Erhöhung der Klopfgrenze(ca. 7 Punkte) wohl eher interessant sein. Bei Mischungen mit Benzin von unter 2% liegt die Steigerung der Leistung bei etwa ebenfalls 2%.
Methanol:
Methanol (CH3OH) ist ein Alkohol. Die Vorteile dieses Treibstoffes liegen in seinem sehr geringen Luft/Kraftstoffverhältnis wodurch ebenfalls eine starke Kühlung der Verbrennung erfolgt. So liegt die Verbrennungstemperatur ca 30-65°C niedriger als bei BENZIN. Die RON Klopfzahl liegt mit 106 sehr hoch wodurch der Motor sehr hoch verdichtet werden kann (größer 1:13). Dies ist ein sehr wesentlicher Vorteil.
Allerdings beträgt der spez.Heizwert von Methanol nur die Hälfte von normalen Benzin wodurch die doppelte Durchsatzmenge des Kraftstoffes bei gleicher Leistung resultiert. Bei getunten Straßenmotoren kommt eher eine Beimischung in Frage (ca 10-20%). Bei hoher Motorverdichtung ist eine nenneswerte Drehmomenterhöhung im mittleren Drehzalhbereich zu rechnen, welche bei diesen Mischungen so um die 5-10% betragen dürfe.Die Topleistung verbessert sich ähnlich. Durch die hohe Klopfzahl (schlechte Entflammung) muß die Zündung ca 3-5° früher eingestellt werden.
Methanol ist GIFTIG und es entsteht als Spaltprodukt Formaldehyde welches als Nervengift bekannt ist. !
Es gibt noch mehr leistungssteigernte Kraftstoffe auf die Ich aber wegen Ihrer geringen Bedeutung und der noch
problematischeren Verwendung hier nicht eingehen möchte.
Wasser Alkohol Einspritzung (WAES) :
Prinzipell wird eine solche Einspritzung NUR bei aufgeladenen Motoren eingesetzt. Sinn und Zweck ist es nämlich durch gezielte Kühlung der Ladeluft dessen Dichte zu erhöhen und den Motor somit wesentlich mehr Luft anbieten zu können. Eine Temperaturverminderung um ca 10°C der Ladeluft ergibt etwa 3% Leistungssteigerung. Daher wird auch schnell klar welche Bedeutung ein Ladeluftkühler eigentlich hat denn dieser kühlt die Luft gut um die 40-60°C ab. Und das macht tatsächlich in diesem Beispiel ca 18PS ! aus. Leider hat die Ladeluftkühlung Ihre physikalischen Grenzen, welche durch die Umgebungstemperatur und der Baugröße bedingt ist. Ist diese erreicht bringt eine weitere Ladedruckerhöhung praktisch keine Mehrleistung mehr und es kommt zu klopfender Verbrennung welche schließlich zum Motorschaden führt. Neben der Leistungssteigerung ergibt sich auch eine enorme Erhöhung der Klopfzahl der Verbrennung bei aktiver Einspritzung. Diese Tatsache macht es erst recht möglich den Ladedruck des Turbos erheblich zu erhöhen und zwar weit mehr als es ohne Wasser/Alkohol Einspriztung möglich wäre.
Warum ? Weil bei Erhöhung des Ladedrucks die Verbrennung immer mehr zum Klopfen neigt und damit Grenzen gesetzt sind, die mit einer WAES erheblich überschritten werden können ohne daß Klopfen auftritt. Somit können also ohne weiteres 1,5Bar und mehr gefahren werden mit SUPER Benzin !
Wie funktioniert nun ein Wasser Alkohol Einspritzsystem?
Die Skizze zeigt ein einfaches WAES System an einem Abgasturbomotor.
Aus einem Vorratsbehälter wird mit einer Pumpe das Wasser Alkohol Gemisch angesaugt. Die Pumpe fördert direkt in das druckseitige Sammelrohr der Ladeluft. Die Molekularzerstäuberdüse wird idealerweise nach einen vorhandenen LLK plaziert. Die Pumpe wird aber nur ab einem bestimmten Ladedruck gestartet, sonst verschluckt sich der Motor. Zur Abstimmung muß mit kleineren Düsen begonnen werden.
Der Flüssikeitsverbrauch richtet sich nach der Größe der Düse und nach dem Druck. In der Regel ist der Verbrauch so zwischen 100-250mL pro Minute. So reicht ein 4L Tank schon so um die 500KM.
Welches Mischungsverhältnis wird verwendet und was für Wasser?
Grundsätzlich sollte nur destilliertes Wasser verwendet werden um Kalkrückstände im Brennraum u.Ventilen zu vermeiden. Es kann nur Wasser oder Wasser und Methanol verwendet werden. Andere Alkohole sind weniger geeignet. Mit Wasser/Methanol ist die Leistungssteigerung am größten. Sinnvolle Mischungsverhältnisse sind 30% Methanol und 70% Wasser.
Mit welcher Leistungssteigerung ist zu rechnen?
Bei qualitativ hochwertigen Turboladern sind MAX 40% Mehrleistung drin, jedoch MIN 10% . Bei mechanischen Ladern sollte die Laderdrehzahl etwas erhöht werden um vernünftige Ergebnisse zu erzielen,
oder gleich einen größeren Lader einbauen, wenn man hohe Leistungen erreichen will.
Wasser Alkohol Kühlung des Ladeluftkühlers:
Wie bei den Wasser/Alkohol Einspritzsystemen soll auch hier eine weitere Abkühlung der Ladeluft erreicht werden. Zweckmäßig sind alle Flüssigkeiten mit niedrigen Siedepunkten. Daher bieten sich Wasser/Spiritus oder besser Wasser/Methanol an. Die fein zerstäubende Düse wird genau vor den Kühler plaziert und besprüht diesen in Fahrtrichtung, damit der feine Nebel durch den Kühler gewirbelt wird.
Als Pumpe kann eine einfache Wischwasserpumpe dienen die aus dem Orginal- oder dem Zusatzbehälter Ihr Gemisch bezieht. Über einen Schalter im Cockpit kann dann die Pumpe via Relais gestartet werden.
Besser wäre die Pumpe über einen Druckschalter, welcher von Ladedruck betätigt wird, zu aktivieren um nicht unnötig viel Flüssigkeit zu verlieren. Sinnvoll erscheint den Druckschalter auf 2/3 des max. Ladedrucks einzustellen. Das Mischungsverhältnis sollte deutlich unter 40% Alkohol liegen um Brände zu vermeiden !!!
Bei meinem G40 konnte auf dem Leistungsprüfstand mit einer solchen Spritzkühlung ein Drehmomentanstieg von 10Nm nachgewiesen werden. Bei hohen Geschwindigkeiten dürfte sich der Kühleffekt noch verbessern.
5PS und mehr PS sind sicher drin.
N2O Einspritzungen (Lachgaseinspritzung):
Die legendäre Lachgaseinspritzung ist wohl die am bekannteste chemische Tuningmethode schlechthin. Allerdings wird allzuoft zu unrecht von Motorplatzern und von nur extrem kurzzeitiger Leistungssteigerung gesprochen, wenn es um Lachgaseinspritzungen geht. Dies ist einfach falsch und haftet den N2O Systemen aus Tagen der ersten Versuche mit dieser Technik immer noch an. Inzwischen sind diese Systeme ausgereift und wurden in den USA weiterentwickelt. In Europa ist diese Technik wenig populär und es gibt nur wenige Spezialisten auf diesen Gebiet.
In zweiten Weltkrieg wurden N2O Systeme oft in Bomber- und Jagdflugzeugen eingesetzt um den Feind abzuhängen oder mit den Bombern wesentlich höher aufsteigen zu können. So konnte je nach Bedarf die Motorleistung der Flugzeugmotoren um 500PS oder mehr erhöht werden. Nach dem Krieg geriet diese Technik allerdings in Vergessenheit und wurde erst in den frühen siebziger Jahren von
einigen Rennfahrerpionieren wiederentdeckt und weiterentwickelt.
Was ist N2O eigentlich ?
N2O also Distickstoffmonoxid oder Lachgas ist ein unbrennbares und ungiftiges Gas. Es ist schwerer als Luft und riecht leicht süßlich und findet in der Industrie Anwendung als Triebgas der Nahrungsmittelindustrie und zur Halbleiterherstellung.
Das Gas wird in Druckgasbehältern gelagert und verflüssigt sich bei 60 Bar in der Druckflasche. Der Siedepunkt des Gases berträgt -89°C, also schon sehr kalt, was sich später wieder einmal als sehr hilfreich
herausstellen wird.
Was macht nun Lachgas (N2O) im Motor und warum ergibt sich eine Leistungssteigerung? Ein Lachgas Molekül besteht aus 2 Stickstoffatomen und 1 Sauerstoffatom.
Gelangt das Gas nun in den Motor passiert folgendes:
Ab ca. 550°C zerfällt das Molekül in seine Einzelbestandteile, wodurch der Sauerstoff frei wird. Dieser zusätzliche Sauerstoff ermöglicht es nun mehr Kraftstoff zu verbrennen als sonst aufgrund der Füllung möglich wäre.
Dadurch kann mehr Energie frei werden und die Leistung steigt an, vorausgesetzt man bringt auch gleichzeitig mehr Kraftstoff in den Brennraum. Die verbleibenden 2 Stickstoffatome bedämpfen den Spitzendruck im Brennraum und gehen keine Reaktionen ein. Dazu kommt jetzt noch, daß Lachgas flüssig eingespritzt wird (-89°C) was zu einer zusätzlichen aktiven Abkühlung des hereinströmenden Gemisches führt. Dies ist besonders wieder bei Turbos von Vorteil. Gas und zusätzlicher Sprit werden in einer Mischdüse separat ins Saugrohr eingespritzt.
Das Gassystem darf nur ab ca. halber Nenndrehzahl aktiviert werden und dann auch nur bei Vollgas. Bei geringeren Drehzahlen reicht der Gasdurchsatz des Motors nicht aus und das Gemisch zu "schlucken".
Drehzahlaktivierungs-Schalter sind hier sicherheitshalber angebracht.
Welchen Sprit brauche Ich?
Trotz Steuererhöhung sollte man min SUPER (ROZ95) besser SUPER PLUS (ROZ98) tanken um klopfender Verbrennung vorzubeugen, vorallem bei Einspritzern ohne Klopfregelung.
Wieviel Feuer kann ich von der Lachgas Einspritzung erwarten ?
200% geht schon wird dem Motor aber tatsächlich recht schnell den Kragen abdrehn. Nein! Hier muß einfach sinnvoll getunt werden und das heißt bei Serienmaschinen bis max. 20-40% mehr. Viel besser wirkt sich allerdings das um den gleichen Prozentsatz gesteigerte Drehmoment aus
und läßt die Drehmomentkurve nach Gasaktivierung nach oben "knallen".
Bleibt man in diesen Rahmen und der Motor ist "Gesund", auch bei vielen Kilometern (> 100.000 KM) , dann hält der Motor dauerhaft dieser Mehrbelastung stand. Außerdem kann man das System ja auch abschalten und mit Serienleistung fahren. Sprich man bestimmt selbst wann der Motor belastet wird und wann nicht. Unter diesen Voraussetzungen ist der Motor VOLLGASFEST (Ja echt heeee volle Pulle Alder), was ich schon mehrfach selbst praktiziert habe aber aus Vernunft eher vermeide.
Somit sind für Serienmotoren Leistungssteigerungen von 20% sinnvoll und ohne Probleme möglich. Wird mehr gesteigert werden die unmodifizierten Motoren auf Dauer zu stark belastet, weshalb diese Grenze schon eingehalten werden sollte.
Wie lange hält die Flasche ?
Wenn man die Bierflaschen runterext sind sie schnell leer, aber dann ist auch die Wirkung doller gell ! Prinzipiell fährt man ja nicht ständig Vollgas (nur dann kommt Gas), somit hält eine Flaschenfüllung schon so um die
4 Wochen oder vielleicht auch mal nur 2 Wochen. Hängt schon stark vom Fahrstil ab.
Kann ich den N2O Tuningkit selbst einbauen und abstimmen ?
Aus eigener Erfahrung rate ich von einem Eigeneinbau ab da hierzu viele Dinge berücksichtigt werden müssen. Auch zum abstimmen der Bedüsung gehört eine Portion Erfahrung und Messtechnik die man eben allgemein nicht zur Verfügung hat.
Wer bietet Lachgas Tuning an ?
In Deutschland sind mir einige Leute bekannt die ein N20 Tuning anbieten, allerdings weiß ich nichts über dessen Kompetenz.
Verweisen kann ich selbst nur auf meinen Tuner in der Schweiz dessen Link sich auf meiner Linkliste befindet. Eine Kontaktaufnahme mit Ihm ist auch über mich möglich.Einfach eine Mail an mich schicken.
Oktanbooster:
Diese Kraftstoffadditive dienen ausschließlich dem Zweck die Oktanzahl des Kraftstoffes zu erhöhen. Bei Motoren mit Klopfregelung und vollelektronischer Zündung kann dies in sofern ausgenutzt werden,
weil die Zündung damit voll auf "Früh" gestellt wird. Dies ist Voraussetztung für optimle Leistung des Motors. Vorallem bei hochverdichteten Motoren oder getunten Turbos kann noch minimal Leistung durch einen Oktanbooster mobilisiert werden.