22.03.2006, 22:41
Hi@all,
ich möchte nicht behaupten, dass ich den Adationsspeicher verteufelt habe, aber ich hielt ihn lange Zeit so überflüssig wie einen Carbon-Heckflügel auf nem MINI (
).
Spaß beiseite, ich habe mich neulich mal mit jemandem drüber unterhalten, der sich in der motorischen Verbrennung gut auskennt und jetzt sehe ich das doch etwas anders. Ist eigentlich ganz logisch. Was macht der AS?
Grundsätzlich gleicht er Unzulänglichkeiten der motorischen Verbrennung aus - zum Schutz des Motors und gleichzeitig zur optimalen Leistungsausbeute. Was das bedeuten soll? Ihr habt immer gedacht, der AS bremst einen nur aus?
Nun, es sieht folgendermaßen aus und damit zum Technischen. Ich erreiche meine maximale Leistung mit einem definierten Kraftstoff (z. B. ROZ98) bei einer definierten Temperatur der Ansaugluft in einem definierten Zündzeitpunkt - sprich Zündwinkel vor OT (oberer Totpunkt des Kolbens). Dieser liegt bei bauartbedingt schwankend bei z. B. 28°vOT (ist meine ich beim MCS so).
Gehe ich mal von 28°vOT als meinem opt. Zündwinkel aus. Der Kraftstoff, den ich tanke, schwankt in seiner Qualität. Dieser Einfluss kann besipielsweise dazu führen, dass aufgrund einer minderwertigen Tankfüllung beispielsweise der Motor früher anfängt zu "klopfen". Es kommt also zu keiner definierten Fremdzündung, sondern das Gemisch entzündet sich teilweise selbst und kann damit den Motor nachhaltig schädigen. Jedes dieser Ereignisse ist aus genanntem Grund unbedingt zu vermeiden.
Der Adaptionsspeicher hat nun einen Einfluss auf exakt diesen Vorgang. Wird ein (schädigendes) Klopfereignis registriert, nimmt der Adaptionsspeicher den Zündwinkel zurück, er verlegt ihn nach spät. Das Gemisch wird also später gezündet, z. B. bei 16°vOT. Dann habe ich im Vergleich zu vorher einen verzögerten Druckaufbau im Zylinder und meinen "Druckpeak" erreiche ich erst dann, wenn sich mein Kolben bereits wieder auf dem Weg nach unten befindet (nOT). Logischerweise ist der Raum für den Druckaufbau dann schon wieder größer als im Optimalpunkt (Druckspitze genau in OT) und der Druck respektive die Gaskraft wird wieder kleiner. Das führt zu weniger Drehmoment an der KW und somit zu weniger Leistung.
Der Zündwinkel wird stark zurückgenommen (nicht nur um 1...2°), um aus dem Bereich des Klopfens sicher herauszukommen und bei den darauffolgenden Zündvorgängen tastet sich der Motor wieder an den optimalen Zündzeitpunkt heran, von spät nach früh vor OT.
Fahre ich also längere Zeit bei z. B. hohen Drehzahlen, regelt der Motor sehr dicht an den Punkt maximaler Leistung heran.
Auf der anderen Seite erhöhe ich durch öfteres Löschen des Speichers klar die Wahrscheinlichkeit des Klopfens, da keine Werte vorliegen, an die sich der Adaptionsspeicher anlehnen könnte. Der Motor nutzt meinetwegen im Grundkennfeld hinterlegte Daten für den Zündzeitpunkt und fährt u. U. mitten in das Klopfen rein.
Ein Beispiel für das Löschen des Adaptionsspeichers, was mir bekannt ist, hat nach dazu geführt, dass plötzlich 20kW fehlten, die über eine mühselige (aber ich denke trotzdem lustvolle
) Fahrt über mehrere Kilometer wieder hereingeholt werden mussten (Zündzeitpunktanpassung).
Seit dem denke ich ein wenig anders über die Thematik. Sinnvollste Möglichkeit ist also, das Auto zügig zu bewegen, dann klappt's auch mit der Leistung.
Wollte ich nur mal loswerden, weil ich in letzter Zeit wieder überall las, der AS müsse doch gelöscht werden können. Von dieser Warte aus kann ich davon nur abraten.
Malamute möge mich korrigieren, falls was nicht stimmt.

Gruß
Olli
ich möchte nicht behaupten, dass ich den Adationsspeicher verteufelt habe, aber ich hielt ihn lange Zeit so überflüssig wie einen Carbon-Heckflügel auf nem MINI (

Spaß beiseite, ich habe mich neulich mal mit jemandem drüber unterhalten, der sich in der motorischen Verbrennung gut auskennt und jetzt sehe ich das doch etwas anders. Ist eigentlich ganz logisch. Was macht der AS?
Grundsätzlich gleicht er Unzulänglichkeiten der motorischen Verbrennung aus - zum Schutz des Motors und gleichzeitig zur optimalen Leistungsausbeute. Was das bedeuten soll? Ihr habt immer gedacht, der AS bremst einen nur aus?
Nun, es sieht folgendermaßen aus und damit zum Technischen. Ich erreiche meine maximale Leistung mit einem definierten Kraftstoff (z. B. ROZ98) bei einer definierten Temperatur der Ansaugluft in einem definierten Zündzeitpunkt - sprich Zündwinkel vor OT (oberer Totpunkt des Kolbens). Dieser liegt bei bauartbedingt schwankend bei z. B. 28°vOT (ist meine ich beim MCS so).
Gehe ich mal von 28°vOT als meinem opt. Zündwinkel aus. Der Kraftstoff, den ich tanke, schwankt in seiner Qualität. Dieser Einfluss kann besipielsweise dazu führen, dass aufgrund einer minderwertigen Tankfüllung beispielsweise der Motor früher anfängt zu "klopfen". Es kommt also zu keiner definierten Fremdzündung, sondern das Gemisch entzündet sich teilweise selbst und kann damit den Motor nachhaltig schädigen. Jedes dieser Ereignisse ist aus genanntem Grund unbedingt zu vermeiden.
Der Adaptionsspeicher hat nun einen Einfluss auf exakt diesen Vorgang. Wird ein (schädigendes) Klopfereignis registriert, nimmt der Adaptionsspeicher den Zündwinkel zurück, er verlegt ihn nach spät. Das Gemisch wird also später gezündet, z. B. bei 16°vOT. Dann habe ich im Vergleich zu vorher einen verzögerten Druckaufbau im Zylinder und meinen "Druckpeak" erreiche ich erst dann, wenn sich mein Kolben bereits wieder auf dem Weg nach unten befindet (nOT). Logischerweise ist der Raum für den Druckaufbau dann schon wieder größer als im Optimalpunkt (Druckspitze genau in OT) und der Druck respektive die Gaskraft wird wieder kleiner. Das führt zu weniger Drehmoment an der KW und somit zu weniger Leistung.
Der Zündwinkel wird stark zurückgenommen (nicht nur um 1...2°), um aus dem Bereich des Klopfens sicher herauszukommen und bei den darauffolgenden Zündvorgängen tastet sich der Motor wieder an den optimalen Zündzeitpunkt heran, von spät nach früh vor OT.
Fahre ich also längere Zeit bei z. B. hohen Drehzahlen, regelt der Motor sehr dicht an den Punkt maximaler Leistung heran.
Auf der anderen Seite erhöhe ich durch öfteres Löschen des Speichers klar die Wahrscheinlichkeit des Klopfens, da keine Werte vorliegen, an die sich der Adaptionsspeicher anlehnen könnte. Der Motor nutzt meinetwegen im Grundkennfeld hinterlegte Daten für den Zündzeitpunkt und fährt u. U. mitten in das Klopfen rein.
Ein Beispiel für das Löschen des Adaptionsspeichers, was mir bekannt ist, hat nach dazu geführt, dass plötzlich 20kW fehlten, die über eine mühselige (aber ich denke trotzdem lustvolle

Seit dem denke ich ein wenig anders über die Thematik. Sinnvollste Möglichkeit ist also, das Auto zügig zu bewegen, dann klappt's auch mit der Leistung.
Wollte ich nur mal loswerden, weil ich in letzter Zeit wieder überall las, der AS müsse doch gelöscht werden können. Von dieser Warte aus kann ich davon nur abraten.
Malamute möge mich korrigieren, falls was nicht stimmt.

Gruß
Olli