Hier mal für die, die es interessiert, mein Erfahrungsbericht mit dem Nüvi 350
Eins vorweg: Dies sind - abgesehen von Ersatzfahrzeugen - meine ersten Erfahrungen mit einem Navi. Gekauft zwei Wochen vor Ostern, das 350er, weil es ganz Europa draufhat und wir über Ostern eine Woche in die Toskana fuhren.
Erste Frage: wohin damit? Da die Zeit zu knapp war, um einige meiner Vorstellungen auszuprobieren, habe ich es unten links an die Windschutzscheibe gepappt. Und nach dem, was ich so erlebt habe steht fest: da bleibt es auch. Hin und wieder ist nämlich trotz der guten und genauen Ansagen ein Blick auf die Karte sehr hilfreich, und da daß meist dann der Fall ist, wenn die Lage wegen mehrerer Einmündungen unübersichtlich ist hat man m.E. keine Zeit, irgendwo Richtung Getränkehalter o.ä. zu schauen, es dauert einfach zu lang. Links unten an der Scheibe hat man immer entweder den Nüvi oder den Verkehr zumindest aus den Augenwinkeln im Blick.
Zur Bedienung. Ich hab's gemacht, wie "PC-Erfahrene" es tun: einschalten und loslegen, Bedienungsanleitungen liest man erst, wenn man nicht mehr weiter weiß. Das reichte, um problemlos Adressen oder sonstige Ziele einzugeben und sich ans Ziel führen zu lassen. Für einige Spielereien war dann doch ein Blick ins Handbuch erforderlich, das braucht man aber wirklich nur einmal, dann weiß man, wo es langgeht. Fazit: Bedienung aus meiner Sicht sehr einfach und intuitiv.
Das Wichtigste für mich beim Navi ist die Frage, komme ich dahin, wo ich hin will? Nach intensiver Benutzung in der Toskana lautet die Antwort ja. Egal ob durch Florenz oder Pisa, keine Probleme. Oder Parkplatzsuche in Volterra oder Siena: Zur Zieleingabe wechseln "nahe bei" auswählen, Ort eingeben, dann "Parken", den nächstgelegenen zur Stadtmitte auswählen und hinfahren. Hat immer geklappt.
Probleme gab es allerdings bei der Fahrt durch die Schweiz, z.B um den Vierwaldstätter See. Ein Tunnel nach dem anderen, dazwischen meist nur kurzfristig Sicht nach oben - da hat er sich schon mal verhaspelt. Aber ich vermute, das ist bei anderen, nicht mit dem Fahrzeug verbundenen Systemen nicht anders, schließlich ist das Gerät für die Positionsbestimmung nur auf die Satelliten angewiesen.
Ein Wort zur Ansage: die "normale" weibliche Stimme klingt in meinen Ohren ziemlich "abgehackt". Besser fand ich "Steffi-TTS", die auch die Straßennamen oder Richtungsanweisungen ("Rechts halten Richtung Florenz") mit ansagt. Ist sympathischer und außerdem oft hilfreich, schließlich stehen auf den Wewgweisern auch Namen. Allerdings merkte man, daß es eine deutsche Stimme war, die italienischen Namen gingen ihr nicht so über die elektronischen Lippen, dazu kommt, das die Italiener für ihre Straßen gerne mal lange Namen haben.
Zur Ablesbarkeit des Displays: Da in der Toskana Offenfahren angesagt war, konnte ich auch dieses Kriterium beurteilen. Je nach Sonneneinstrahlung war die Ablesbarkeit sehr gut bis ausreichend. Am meisten hat mich gestört, daß die Rückseiten von Drehzahlmesser und Tacho so schön reflektiert haben, wenn die Sonne von oben vorne einfiel. Zum -für diesem Fall- Glück habe ich kein Chrom-Line-Interieur, ich vermute, daß das noch stärker reflektiert.
Auch die Zusatzfunktionen sind i.O.. Immerhin können im SD-Schacht SD-Karten bis 2 GB benutzt werden und das gibt schon eine Menge z.B. MP3-Musik. Dabei kann man nach Genre, CD, Interpret oder Verzeichnis suchen und diese ganz oder einzeln abspielen lassen. Angezeigt wird dabei der ID3-Tag sowie gesamt- und Restdauer. Kommt eine Navigationsansage, wird die Musik kurz unterbrochen und nach der Ansage an gleicher Stelle weitergespielt.
Mein Fazit: Das Nüvi ist sicherlich nicht das preiswerteste Gerät, aber in Anbetracht der Zusatzfunktionen (MP3-Player, Sehenswürdigkeiten von ganz Europa, Übersetzungsfunktionen und Reiseführer [kostenpflichtig], Taschen- Währungs- und Einheitenrechner) ein empfehlenswertes Gerät, einfach in der Bedienung und sicher in der Navigation.
Zur "Ehefrauenkompabilität": Erst sagte meine Frau "Du spinnst, soviel Geld für Spielzeug", nachdem wir in der Toskana mit Hilfe des Nüvi problemlos Parkplätze fanden " Na ja, nicht schlecht", und auf der Rückfahrt sollte es in der Schweiz eine Unterkunft am See sein, ich: "sag mir einen Ort", das Nüvi befragt, gefunden "Seehotel Hecht, rufen wir doch an", sie " und die Telefonnummer?", ich "Weiß das Navi". Beim Abendessen:"Geht das auch in Australien?"
(unser nächster Urlaub).
Ach ja, vergessen: hier gibt es ja auch einen Thread "die schönsten Mini-Strecken". Dazu meine Empfehlung: In der Toskana das Navi auf "kürzeste Entfernung" einstellen und lotsen lassen - herrliche Straßen mit Kurven von Serpentine bis "surfen" ohne Ende. Einfach ein Genuß!!
Bogo