12.06.2007, 07:30
![[Bild: 1181115521490l.jpg]](http://www.ksta.de/ks/images/mdsBild/1181115521490l.jpg)
Aus Kölner Stadtanzeiger (http://www.ksta.de)
Auf der A 57 und der A 3 stoppten Beamte gestern Nachmittag die ersten „Modball“-Raser.
Der Platz rund um die Kölnarena gleicht am Montagnachmittag einem riesigen Parkplatz. Sportlich aufgemachte Fahrzeuge aller Marken, BMW, Audi, Alfa Romeo, Mini, stehen nebeneinander. Die Schlange reicht beinahe um die gesamte Halle herum. Dahinter und davor halten Streifenwagen der Polizei. Die Beamten nehmen die Personalien der insgesamt 143 Fahrer auf. Die meist jugendlichen Engländer und Schotten sind Teilnehmer eines illegalen Autorennens quer durch Europa. 5000 Kilometer lang ist die Strecke der „Modball“-Rallye. Doch in Köln war, einen Tag nach dem Tour-Start am Sonntag in London, schon wieder Schluss.
„Jeder Fahrer muss für die Ordnungswidrigkeit gemäß § 29 der Straßenverkehrsordnung 176 Euro bezahlen. Anschließend eskortieren wir alle Fahrzeuge mit Streifenwagen bis zur Grenze. Dort übernehmen die Kollegen. Sie bringen alle Teilnehmer zu einer Fähre in Calais, die der Veranstalter kurzfristig buchen konnte, und dann geht es zurück nach England“, so Polizeisprecher Bernd Kalkum. Bereits am Nachmittag war Beamten der Autobahnpolizei der ungewöhnliche Tross auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Köln aufgefallen, weil alle Fahrzeuge mit Startnummern beklebt waren und mit hoher Geschwindigkeit über die A 57 und die A 3 rasten. Den Beamten gelang es, einige der Rennwagen auf der Autobahn aus dem Verkehr zu ziehen. Die übrigen „Modball“-Teilnehmer wurden dann an der Kölnarena festgesetzt. Den Platz hatten die Veranstalter der Rallye als Treffpunkt ausgewählt.
Im „Henkelmännchen“ hatten sich die Fahrer bereits für den Abend gestärkt. Bis zwei Uhr morgens wollten sie in einer Nobel-Disco auf den Ringen feiern und anschließend ihre bereits gebuchten Hotels ansteuern. Umgerechnet 500 Euro hatten die „Rennfahrer“ für diesen Trip, der sie von Köln nach Prag, Wien, Mailand und Lyon zurück nach London führen sollte, bezahlt. „Wir sind schon durch England, Frankreich, Belgien und Holland gefahren. Nirgendwo gab es bisher Probleme“, sagt einer der Teilnehmer. Die Polizei beruft sich bei ihrer Entscheidung auf einen Beschluss der Innenministerkonferenz. Bernd Kalkum: „Dort ist entschieden worden, solche Veranstaltungen in Deutschland generell zu unterbinden. Die Minister haben sich auch auf Kriterien geeinigt, wann eine solche Fahrt als illegales Rennen einzustufen ist.“ Dazu gehört unter anderem die Tatsache, dass alle Fahrzeuge nummeriert sind, die Fahrer das gleiche Ziel haben und dieses auf der gleichen Strecke erreichen wollen.
Am Abend machte sich die Kolonne vom Parkplatz P5 an der „Kölnarena 2“ auf in Richtung Grenze. Die Nummern hatten die Fahrer vorher von ihren Wagen entfernen müssen. Die Polizei prüft derzeit noch, ob sie die Kosten für den Einsatz dem Veranstalter in England in Rechnung stellen kann.
![[Bild: sigpic4160.gif]](https://www.mini2.info/images/custom/signaturepics/sigpic4160.gif)