[Leekay]

Hallo Leute,

ich fahre einen Spicy One D (Diesel mit Chiptuning von Schäfer)
und habe seit ein paar Monaten massive Probleme.
Beim Beschleunigen auf der Autobahn beim Überholen hatte ich plötzlich totalen Leistungsabfall, kein Zug mehr auf dem Gas, Kühlertemperaturanzeige katapultierte sich ins Nirgendwo.
Nach ausrollen und abkühlen normalisierte er sich dann wieder und man konnte weiterfahren.
Nachdem dass dann ein paar Tage später wieder auftrat auf dem Beschleunigungsstreifen und beim Überholen, habe ich ihn von der Autobahn abschleppen lassen zur Werkstatt.
Verdacht auf defekten Kopf-Dichtungsring.
Motor ausgebaut, Dichtung erneuert.
Etwa 2 Monate Ruhe gehabt.
Jetzt das gleiche Spiel beim Überholen, süffisanterweise nun schon zum 3. Mal liegengeblieben an der gleichen Stelle auf der Autobahn.
Werkstatt ratlos, nichts gefunden.
Gestern haben sie ihn auf die rennstrecke gebracht,
heute die niederschmetternde Vermutung:
Defekter Kopf im besten Fall, Motorschaden / Riss im Motor im schlimmsten Fall.
Der Motor baut wohl zuviel Druck auf, sagt die Werkstatt.

Kann das am Chip liegen?
Das Chiptuning ist im Auftrag von BMW von Schäfer-Tuning ausgeführt worden, der Wagen wurde neu so von BMW gekauft.
Baujahr 2004, Laufleistung 150.000km,
Langstreckenfahrzeug, regelmässige Wartung,
geht morgens nach ca. 10km auf die Autobahn, dann erst ca. 15km 120km/h, dann gerne schnell gefahren für 30km etwa, dann wieder 120km/h für ca. 20km und dann gleichmässiger Vorstadtverkehr mit ca. 70km/h für etwa 15km.
Somit für einen Diesel wohl optimal gefahren, denke ich.

Wenn es tatsächlich ein Haarriss im Motor oder im Kopf sein sollte, muss BMW dann agieren? Garantie oder Haftung oder so was?
Wagen ist während der Garantie immer bei BMW gewartet worden, danach bei erfahrener freier Werkstatt.
Nur Original-Teile verbaut.

Wie kann so etwas passieren?
Fahre ich den Wagen falsch oder sind BMW-Dieselmotoren einfach nicht so robust, wie mir jetzt jemand erzählte?

[newbee]

naja bmw-dieselmotoren genießen auch einen sehr guten ruf...doch du fährst ja auch keinen bmw-dieselmotor sondern wenn ich das richtig in erinnerung habe einen toyota...ich würde deshalb versuchen mal in diese richtung zu ermitteln und schauen ob es dort ebenfalls ähnliche probleme in verbindung mit tuning gab...vll. bist du aber auch einfach nur ein pechvogel, der eben genau den einen schlechten block von 10000 erwischt hat...weil bislang gelten eigentlich alle motoren der ersten generation als sehr robust und du bist zumindest für mich der erste diesel von dem ich über solche probleme lese...

ich wünsche dir viel erfolg und kopf hoch

[freestylesouffleur]

Also wenn Du echt wie beschrieben jeden Tag deine 90km auf oben beschriebene Weise abspulst, dann liegt es nicht an deinem Fahrprofil. Das ist eher ein traumhaftes Fahrprofil...

• Hat deine Werkstatt eigentlich mal den Fehlerspeicher des Motorsteuergeräts ausgewertet. Da müsste nach so einem Liegenbleiber mit Überhitzung schon was drin stehen...
  
• Hast Du vor dem Problem einen erhöhten Verbrauch feststellen können?
  
• Und in welcher Reihenfolge passiert es: erst schnellt die Kühlmitteltemperatur hoch und dann kommt der Leistungsabfall, oder anders herum?

PS: Ich frage, weil der Leistungsverlust auch auf das Motorsteuergerät zurück gehen kann. Vielleich hat das zum Komponentenschutz die Einspritzmengen zurück genommen. Dann müsste im Fehlerspeicher aber auch der Grund drin stehen...

[Leekay]

Mmh, gute Frage, da muss ich die Werkstatt mal fragen.

Nein, überhöhten Verbrauch hatte er nicht.

Es kommt erst der Leistungsabfall, und in der Überraschungssekunde starre ich immer gleich auf den Tacho, und in der Sekunde schnellt dann auch gerade die Temperaturanzeige hoch bis zum Anschlag.
Da ich dann sofort vom Gas gehe und den Wagen auf dem Strandreifen ausrollen lasse, geht sie auch innerhalb einer knappen Minute dann wieder runter.

[freestylesouffleur]

Also wenn der Verbrauch stimmt, dann läuft er wenigstens nicht zu "fett".

Was mich aber wundert ist der rasante Anstieg der Kühlmitteltemperatur. Wenn man annimmt, dass der Temperatursensor funktioniert, kann das eigentlich nur durch eine Unterbrechung im äußeren Kühlmittelkreislauf (der durch den Kühler) erklärt werden.

Aber warum passiert das? Beim R50 ist die Kühlmittelpumpe mechanisch angetrieben. Ein elektrischer Defekt in der Pumpenansteuerung kann es also erstmal nicht sein... Vielleicht spinnt der Thermostat?... Einen elektrischen Defekt am Kühlmitteltemperatursensor würde ich fürs erste ausschließen, da der vom Motorsteuergerät überwacht wird und bei Fehler (Kurzschluß oder Leitungsunterbrechung) die MIL (Fehlerlampe mit Motorsymbol) eingeschaltet werden muss.

Du merkst schon, ich glaube wegen der Kühlmitteltemperatur nicht an einen gerissenen Kopf. Ich würde den Fehler erstmal im Kühlsystem suchen. Denn wenn das versagt, stellt das Motorsteuergerät die Einspritzungen ein... Und nach ner Abkühlphase is alles wieder normal (bis zum nächsten Mal).

Edith: Eine Frage noch, hast Du beim Ausrollen den Gang drin gelassen damit der Motor weiter angeschoben wird? Oder hast Du den Gang rausgenommen und der Motor ist dann stehen geblieben?

[Leekay]

Also das beruhigt mich ja schon mal ungemein, dass Du nicht an einen Kopfriss denkst.
Ein Freund von mir glaubt das auch nicht, der hat schon beim ersten Mal gesagt, dass es wohl eher im Kühlkreislauf liegen muss.

Ich hab den Gang rausgenommen, ihn beim ausrollen lassen dann abgebremst und bin mit laufendem Motor stehen geblieben, dann beginnt die Anzeige bereits gleich wieder langsam runterzugehen, dauert so eine knappe Minute, würde ich sagen, wenn überhaupt.
Hab ihn dann ausgemacht und die Motorhaube aufgemacht weil er etwas gedampft hat.
Das eine Mal hatte er ja massiv Wasser verloren, da hatte ich ihn dann ja lieber abschleppen lassen, da habe ich bemerkt, dass was nicht stimmte, weil es das Heck hochspritzte und der hinter mir die Scheibenwischer betätigen musste, aber diesmal war nichts, hab auch unten drunter geschaut, alles trocken, kein Wasser, kein Öl, nichts.

[Leekay]

Ach so, ich glaube, das hängt zwar nicht zusammen, die beiden Kreisläufe, aber jedenfalls ging die Klimaanlage seit dem letzten Mal auch nicht mehr.
Hat nicht mehr gekühlt aber interessanterweise auch keinen Saft verbraucht.
Wenn ich die Klimaanlage einschalte, ist das sonst immer sofort in der Durchschnittsverbrauchanzeige zu sehen, die geht dann schnell von z.B. 5,1l auf 5,8l hoch bei einer Strecke von vielleicht 30-40km.
Man muss dazu aber auch sagen, dass ich die Anlage vielleicht gerade 4x im Jahr deswegen einschalte, und dann fahre ich sie etwa 400km durchgehend; ist nur für meinen Hund, wenn wir nach DK fahren.
Die kühlt nämlich echt heftig!
Und jetzt sagte sie keinen Ton mehr.
Die Werkstatt meinte, dass da etwa 100ml fehlten von den etwa 800ml?
Wenn ich das richtig verstanden habe.
Und deshalb solle die gleich nicht mehr funktioniert haben.
Doch der Wagen wird ja regelmässig gewartet, und die Klima hatte noch nie was und es steht auch nichts auf den alten Rechnungen,
ich vermute mal, dass das bei BMW warscheinlich einfach dazugehörte.
Oder hängt das eventuell vielleicht doch irgendwie zusammen?

[Leekay]

Nee!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gerade rief die Werkstatt an, scheint eine defekte Sicherung zu sein!!!!
Heute abend noch mal Teststrecke, morgen dann mal sehen....
uiuiui, wenn´s wirklich nur das gewesen sein sollte...!?!?!?


Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!
Dann bin ich ja zum WE vielleicht endlich wieder auf der Piste!!

Aber so ein 1er von meiner Freundin ist auch mal ganz nett, muss ich ja schon eingestehen, hat auch Spass gemacht.

[freestylesouffleur]

Die meinen die Sicherung vom Lüfter? Na das würde beide Effekte (Leistungsabfall und Ausfall der Klimaanlage) erklären...

Hoffen wir mal, dass es nur diese Kleinigkeit ist...

[Leekay]

Jupp, wäre auch zu schön gewesen.

Montag morgen gleich wieder liegengeblieben,
Kühlwasser spritzte an der Heckscheibe hoch,
Leistungsabfall, dann schnellte die Temperatur wieder hoch.
Same procedure.
Diesmal vom gelben Engel zu BMW abschleppen lassen.

Nach kurzem rief der Mechaniker an und fragte völlig entsetzt, was denn da im Motorraum passiert wäre, so viel Öl habe er trotz seiner langjährigen Erfahrung da noch nie gefunden.
Sogar im Kühlwasser sei Öl, es gibt eigentlich nichts, wo er kein Öl gefunden habe.

Laut der vorherigen Werkstatt soll ja bloss eine Schelle nicht richtig fest gewesen sein nach dem Zylinderkopfdichtungswechsel, daher das eine Mal liegenbleiben mit ölbespritzter Heckscheibe.
Dass mein Motorraum wie Sau aussah, hat die ja da gar nicht interessiert...

Dann meinte der BMW-Mensch noch, dass beim Dichtungstausch die alten Schrauben wieder reingedreht wurden.
Diese Schrauben sind aber Dehnungsschrauben, müssen also bei jedem Ausbau ausgetauscht werden.
Das sei auch Vorgabe, egal ob freie oder Vertragswerkstatt.

BMW baut jetzt gerade den Kopf aus und prüft ihn.

Wenn ich noch richtig Glück habe, dann ist es "nur" ein Riss im Zylinderkopf.
Wenns ganz schlimm kommt, Riss im Motor.

Ich warte jetzt auf deren Bescheid.

Bin echt sauer auf die erste Werkstatt.
Die Ersparniss bei den Schrauben kann mich echt den Motor gekostet haben, meinte BMW.
Wenn dem so sei, muss ich die erste Werkstatt wohl mal langmachen oder wie?
Ich hab für einen nicht fachgerechten Austausch der Zylinderkopfdichtung gezahlt, das Geld hätte ich ja mal gerne wieder,
da das gerade mal 4-6 Wochen her ist!
Jetzt muss ich den gleichen Spass schon wieder machen lassen, das sehe ich ja ehrlich nicht ein!