07.01.2012, 04:29
Hallo DFman!*
Bitte sei mir nicht böse wenn ich nicht auf all Deine Punkte eingehen kann.
Hochdruckpumpe getauscht und Superklopfen weg - klingt für mich sehr exotisch.
Kurz zum Verständnis der Funktionsweise der Conti-HDP:
Einlassnockenwelle treibt HDP an. HDP hat zwei Kolben die über eine Taumelscheibe bewegt werden. Die Kolben setzen Öl unter Druck. Das unter Druck stehende Öl drückt Edelstahl-Faltenbälge auseinander. Diese Faltenbälge setzen den Kraftstoff unter Druck.
Es handelt sich hier um eine mechanisch-hydraulisch betätigte Membranpumpe.
Sprit und Kolben kommen nicht in Berührung, deswegen unempfindlich gegen Trockenlaufen / Kraftstoffmangel.
Wenn sich aber die Ölfüllung in der HDP verpisst, kann nicht mehr stabil und ausreichend Hochdruck aufgebaut werden.
(Schleichender Prozess, erste Anzeichen nach Kaltstart: Schlechtes Startverhalten, schlechte Gasannahme, Aussetzer, Ausgeher, Auspuffknallen - Symptome verschwinden spätestens mit erreichen der Betriebstemperatur. Wenn warm immer noch zu wenig Hochdruck -> Gelbe Lampe.)
Außen an der HDP sitzt eine runde Blechdose = Temperaturkompensator. Das Öl in der HDP muss diese vollständig füllen. Unter Erwärmung dehnt sich Das Öl aus und wird in die kleine Dose gedrückt + kleine Reserve. In der Dose ist ein federbelastetes Membran mit Belüftungsöffnung. Bei 20 Grad ist zwischen Dosenunterkante und Membran ein Abstand von etwa 23 mm.
Hat sich das Öl verdünnisiert zeigt der Tiefenmesser der in die Belüftung eingeführt wird 27 mm an. Zur schnellen Grobbestimmung vor Ort kann man sich aus einem Stück Schweißdraht eine Lehre biegen. Erster Schenkel 27 mm, rechter Winkel 25 mm, ca. 45 Grad und etwa 200 mm Rest zum Anfassen. Das 27 mm - Ende bei kaltem Moor von unten in die Belüftung stecken und wenn der waagerechte 25 mm Bereich die Dosenunterkante berührt -> HDP ausbauen und nochmals mit Messschieber nachmessen. Werden die 27 mm bestätigt -> HDP ersetzen.
(Bosch-HDP's setzen den Sprit direkt unter Druck, sind einfacher aufgebaut, aber empfindlich was Trockenlaufen betrifft.)
Das Mengensteuerventil (VCV - Volume Control Valve) der HDP ist im Prinzip sehr einfach aufgebaut. Magnetspule bewegt Steuerkolben. Steuerkolben schließt über Schlitze / Bohrungen den Hochdruckausgang mit dem Niedrigdruckeingang mehr oder weniger Kurz.
(VCV kann unproblematisch vom Gehäuse der HDP getrennt werden, ist aber aus Gründen der Verschmutzungsempfindlichkeit nicht als Einzelteil erhältlich.)
Zu guter Letzt ist ein Überdruckventil eingebaut, welches bei einem Fehlverhalten des VCV den maximalen Druckaufbau begrenzt um Schäden am Hochdrucksystem zu verhindern.
Bei einem klemmendem VCV hat man entweder keinen Hochdruck oder zu viel. Folge Druck hoch: Rütteln, Schütteln bei niedrigen Lasten, kein Leerlauf.
Folge Druck niedrig: Leerlauf, Teillast unauffällig, höhere Lasten / Drehzahlen spucken, ruckeln.
Liegt der Fehler länger an -> Gelbe Lampe
Oftmals ist ein solches Problem nach Motor Aus/Ein wieder weg und tritt u.U. nie wieder auf.
Die Abhängigkeit Zerstäubungsqualität-Kraftstoffdruck ist im Vergleich zur Diesel-Fraktion eher unbedeutend.
Ausschlaggebend ist die Menge und das Timing. Die Einspritzzeit ist Abhängig von Druck und Temperatur (Viskosität).
Dann gibt es noch den Zeitpunkt wann mit der Einspritzung begonnen wird. Dieser ist wiederum Abhängig von Drehzahl, Last, Temperatur, etc., ebenso wan die Einspritzung abgeschlossen sein muss. Andernfalls trifft der Kraftstoff die Zylinderwand, oder erhöhte Partikel, oder, oder, oder.
Wird aufgrund von Druckproblemen eine Grenze verletzt und wird z. B. nicht rechtzeitig die benötigte Menge eingespritzt läuft die Kiste zu mager. Wird bei zu hohem Druck die Grenze der minimalen Einspritzdauer erreicht, läufts zu fett. Im Extremfall wird abgestellt.
Kurzzeitige Ausreißer (innerhalb der Entprellzeit) sind schwierig diagnostizierbar.
Wenn eine HDP reproduzierbar Druckprobleme hat, dann muss auch ein ein Fehler eingetragen sein. Bei z. B. Aussetzerfehlern ist der zum Fehlerzeitpunkt anliegende Kraftstoffdruck in den Umweltbedingungen mit abgelegt. Ist dieser kleiner 4 MPa, ist die HDP verdächtig. (Leerlauf 5 - 7 MPa, Volllast bei 6000 rpm 12 MPa)
Unterschiedliches Verhalten Superklopfen N14 vs N18 - nein.
Bitte sei mir nicht böse wenn ich nicht auf all Deine Punkte eingehen kann.
Hochdruckpumpe getauscht und Superklopfen weg - klingt für mich sehr exotisch.
Kurz zum Verständnis der Funktionsweise der Conti-HDP:
Einlassnockenwelle treibt HDP an. HDP hat zwei Kolben die über eine Taumelscheibe bewegt werden. Die Kolben setzen Öl unter Druck. Das unter Druck stehende Öl drückt Edelstahl-Faltenbälge auseinander. Diese Faltenbälge setzen den Kraftstoff unter Druck.
Es handelt sich hier um eine mechanisch-hydraulisch betätigte Membranpumpe.
Sprit und Kolben kommen nicht in Berührung, deswegen unempfindlich gegen Trockenlaufen / Kraftstoffmangel.
Wenn sich aber die Ölfüllung in der HDP verpisst, kann nicht mehr stabil und ausreichend Hochdruck aufgebaut werden.
(Schleichender Prozess, erste Anzeichen nach Kaltstart: Schlechtes Startverhalten, schlechte Gasannahme, Aussetzer, Ausgeher, Auspuffknallen - Symptome verschwinden spätestens mit erreichen der Betriebstemperatur. Wenn warm immer noch zu wenig Hochdruck -> Gelbe Lampe.)
Außen an der HDP sitzt eine runde Blechdose = Temperaturkompensator. Das Öl in der HDP muss diese vollständig füllen. Unter Erwärmung dehnt sich Das Öl aus und wird in die kleine Dose gedrückt + kleine Reserve. In der Dose ist ein federbelastetes Membran mit Belüftungsöffnung. Bei 20 Grad ist zwischen Dosenunterkante und Membran ein Abstand von etwa 23 mm.
Hat sich das Öl verdünnisiert zeigt der Tiefenmesser der in die Belüftung eingeführt wird 27 mm an. Zur schnellen Grobbestimmung vor Ort kann man sich aus einem Stück Schweißdraht eine Lehre biegen. Erster Schenkel 27 mm, rechter Winkel 25 mm, ca. 45 Grad und etwa 200 mm Rest zum Anfassen. Das 27 mm - Ende bei kaltem Moor von unten in die Belüftung stecken und wenn der waagerechte 25 mm Bereich die Dosenunterkante berührt -> HDP ausbauen und nochmals mit Messschieber nachmessen. Werden die 27 mm bestätigt -> HDP ersetzen.
(Bosch-HDP's setzen den Sprit direkt unter Druck, sind einfacher aufgebaut, aber empfindlich was Trockenlaufen betrifft.)
Das Mengensteuerventil (VCV - Volume Control Valve) der HDP ist im Prinzip sehr einfach aufgebaut. Magnetspule bewegt Steuerkolben. Steuerkolben schließt über Schlitze / Bohrungen den Hochdruckausgang mit dem Niedrigdruckeingang mehr oder weniger Kurz.
(VCV kann unproblematisch vom Gehäuse der HDP getrennt werden, ist aber aus Gründen der Verschmutzungsempfindlichkeit nicht als Einzelteil erhältlich.)
Zu guter Letzt ist ein Überdruckventil eingebaut, welches bei einem Fehlverhalten des VCV den maximalen Druckaufbau begrenzt um Schäden am Hochdrucksystem zu verhindern.
Bei einem klemmendem VCV hat man entweder keinen Hochdruck oder zu viel. Folge Druck hoch: Rütteln, Schütteln bei niedrigen Lasten, kein Leerlauf.
Folge Druck niedrig: Leerlauf, Teillast unauffällig, höhere Lasten / Drehzahlen spucken, ruckeln.
Liegt der Fehler länger an -> Gelbe Lampe
Oftmals ist ein solches Problem nach Motor Aus/Ein wieder weg und tritt u.U. nie wieder auf.
Die Abhängigkeit Zerstäubungsqualität-Kraftstoffdruck ist im Vergleich zur Diesel-Fraktion eher unbedeutend.
Ausschlaggebend ist die Menge und das Timing. Die Einspritzzeit ist Abhängig von Druck und Temperatur (Viskosität).
Dann gibt es noch den Zeitpunkt wann mit der Einspritzung begonnen wird. Dieser ist wiederum Abhängig von Drehzahl, Last, Temperatur, etc., ebenso wan die Einspritzung abgeschlossen sein muss. Andernfalls trifft der Kraftstoff die Zylinderwand, oder erhöhte Partikel, oder, oder, oder.
Wird aufgrund von Druckproblemen eine Grenze verletzt und wird z. B. nicht rechtzeitig die benötigte Menge eingespritzt läuft die Kiste zu mager. Wird bei zu hohem Druck die Grenze der minimalen Einspritzdauer erreicht, läufts zu fett. Im Extremfall wird abgestellt.
Kurzzeitige Ausreißer (innerhalb der Entprellzeit) sind schwierig diagnostizierbar.
Wenn eine HDP reproduzierbar Druckprobleme hat, dann muss auch ein ein Fehler eingetragen sein. Bei z. B. Aussetzerfehlern ist der zum Fehlerzeitpunkt anliegende Kraftstoffdruck in den Umweltbedingungen mit abgelegt. Ist dieser kleiner 4 MPa, ist die HDP verdächtig. (Leerlauf 5 - 7 MPa, Volllast bei 6000 rpm 12 MPa)
Unterschiedliches Verhalten Superklopfen N14 vs N18 - nein.