Struppi schrieb:Soll jetzt nicht arrogant klingen, aber es dauert meistens ewig und viele Seiten (die hier nicht hingehören), bis man Leuten (meistens überzeugten Dieselfahrern) den Unterschied zwischen dem Motordrehmomentwert und der Zugkraft am Rad (=für Durchzug verantwortlich) erklärt hat.
Und am Ende kommt dann doch nix raus.
Da gehört ein gaaanz klein bißchen Physik dazu, und die dafür notwendige geistige Anstrengung steht in keinem Vergleich zur subjektiven Überzeugung, wenn man schon jahrelang immer nur (Motor-)NM-Werte verglichen hat.
Da haben in anderen Foren sich schon andere Leute die Finger wund getippt, und die Diesel-Fans raffen es dann trotzdem nicht.
Siehe z.B. hier: http://www.motor-talk.de/blogs/br0wn-blo...25277.html
Beispiel
305 NM vs 280 NM
305 NM (Cooper SD):
80-120 km/h (4./5./6. Gang): 5,9 s / 7,0 s / 8,9 s
80-160 km/h (4./5./6. Gang): 16,0 s / 17,4 s / 22,1 s
280 NM (JCW):
80-120 km/h (4./5./6. Gang): 5,2 s / 6,2 s / 7,3 s
80-160 km/h (4./5./6. Gang): 11,2 s / 13,7 s / 16,9 s
Quizfrage: Wie kann das sein?
A: Übersetzung
B: Je höher die Drehzahl, desto mehr übernimmt die tatsächliche Motorleistung die Beschleunigung
C: Papierwerte; genau so unrelevant wie der 0-100km/h Wert
Hab ja nicht behauptet, daß ein Diesel bessere Werte erzielt als ein Benziner. Ich habe nur dem Satz wiedersprochen "die PS Zahl merkt man am Durchzug" und korrigiere: Beide hängen eng zusammen und wirken gemeinsam:
Analogie: Ein Gewichtheber und ein Sprinter wollen eine Last einen Berg hochziehen.
Gewichtheber schafft mehr Gewicht, bewegt sich aber langsam;
benötigte Kraft x Weg steht für das Drehmoment
Sprinter schafft nicht so viel, rennt aber den Berg hoch;
multipliziert mit der Geschwindigkeit entspricht der Leistung
Übertrag auf das Auto: gleicher Berg - 2 verschiedene Wege
gerader Weg (Falllinie); viel Kraft erforderlich, niedrige Drehzahl
Serpentinen; weniger Kraft erforderlich, dafür mit hoher Drehzahl
P = F x v
Wenn das Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit gleich groß ist (gleiche Leistung) kommen beide gleichzeitig oben an.
Hohe Leistung ermöglicht hohe Drehzahl. Dies bedeutet auch hohe Geschwindigkeit (mit dem Produkt der Getriebegesamtübersetzung).
Hohes Drehmoment steht für Durchzugskraft.
Leistung und Drehmoment hängen eng miteinander zusammen.
Die Höhe des Drehmoments und die dazugehörige Drehzahl sind für die Leistung maßgeblich. Die Leistung entsteht aus der zeiteinheitsbezogenen Arbeit. Dies kann man aus der Formel für die mechanischen Leistung besonders deutlich ablesen.
W* = F x s und P = F x s / t (*Die mechanische Arbeit entspricht dem Drehmoment )
Die mechanische Arbeit, also das Drehmoment, ist die Wirkung des Verbrennungsdrucks auf Kolben und Kurbelwelle (s.a. Drehmoment und Füllung). Dies lässt sich mit der folgenden Formel ausdrücken:
P = M x T ( T= Winkelgeschwindigkeit = A x n / 30000 ) daraus ergibt sich: P = M x n / 9551
Wir können uns also einigen, daß wir beide Recht haben oder beide falsch liegen. Hand drauf?