24.02.2016, 13:11
Für das grösste Manko halte ich beim Mini das Fehlen einer Temperaturanzeige. Auch wenn heutzutage angeblich alles so gebaut ist, dass man diese Dinge gar nicht mehr braucht halte ich sie für nötig. Schon allein deshalb um zu sehen wann ein Motor warm ist und ab wann man wirklich Feuer geben darf. Hinzu kommt der Aspekt dass ich gern sehe wohin die Temperatur meines Motors unter Vollast geht. Die beste Möglichkeit hierzu ist die Messung der Öltemperatur. Ich würde das Fehlen dieser Einrichtung nicht bemängeln, wenn der Mini die 184PS aus einem 3l 6-Zylinder zieht, denn so ein Koloss kommt nicht so leicht in kritische Situationen. Aber aus 1,6l ist das schon eine Ansage.
Zuerst habe ich mich mit den originalen Zusatzarmaturen vertraut gemacht. Außer der Wassertemperatur halte ich die anderen Optionen für Schwachsinn. Demnächst gibt es statt einer Öltemperatur noch Anzeigen über den Gesundheitszustand des Fahrers. Wenn ich Schnupfen habe merke ich das immer noch selbst. Und wenn es meinen Arsch in einer Kurve vom Sitz rückt brauch ich dazu keine Anzeige die mir sagt mit wie viel g das passiert. Das gehört in das Reich der schwachsinnigen Smartphone Apps.
Da also eine echte Öltemperatur nicht aus den Daten des Wagens zu entnehmen ist habe ich mich für eine autarke Lösung entschieden. Zuerst habe ich nach einem Fühler mit Anzeige gesucht die möglichst klein ist und bis 150° anzeigt. Fündig wurde ich hier:
http://www.ebay.de/itm/Mini-LED-Thermome...fe=sidebar
Ich habe ziemlich lange darauf gewartet, denn die rote Anzeige war lange Zeit nicht lieferbar.
Dann war die Frage: Wo nehme ich die Temperatur ab? Leider ist der Deckel des Ölfilters aus Kunststoff, sonst hätte man den Fühler hier anbringen können. Bei den Minis der ersten Generation war dies noch möglich. Also ging kein Weg daran vorbei die Temperatur an bzw. in der Ölwanne abzunehmen.
Ich war grade dabei die Downpipe zu ersetzen. Das war die Gelegenheit auch die Ölwanne abzunehmen und das Projekt Öltemperatur gleich mit durchzuziehen. Ihr seht an den Bildern wo der Fühler verbaut ist. Das Gewinde ist übrigens M8.
Kurz hatte ich überlegt die Ölmenge durch verlängern der Ölwanne nach unten zu vergrößern, aber Schleifspuren an der Wanne machten mich darauf aufmerksam, dass das Teil schon tief genug hängt. Zudem hätte ich erstmal nicht gewusst wie ich den Ansaugschnorchel um die gleiche Länge verlängern könnte. Das war bei meinen früheren Autos einfacher.
Die Ölwanne ist übrigens nur mit Dichtmasse angeschraubt eine Dichtung im herkömmlichen Sinne ist nicht vorgesehen. Die Dichtmasse besorgte ich von BMW.
Die Dichtflächen sind vor dem Anbau penibel zu säubern ohne sie zu verkratzen.
So nun ging es darum das Anzeigeninstrument harmonisch in das Armaturenbrett einzugliedern. Ich hatte lange im Netz gesucht. Irgendwann hatte ich eine schnucklige Lösung gefunden die ich nachempfunden habe.
Wie Ihr seht habe ich mir das Gehäuse aus einem Türknauf gedreht. Eigentlich nahm ich an, dieser wäre aus Vollmaterial. Der Knauf ist um einen holen Blechkern herum gegossen. Es ist einiges übrig geblieben.
Äußerlich habe ich das Gehäuse dem Drehzahlmesser angepasst. Ich finde das passt jetzt sehr gut.
Vor der Verkabelung war einfacher als gedacht. Das Geberkabel habe ich zur leichteren Montage des Gebers nach ca. 10cm getrennt und wieder mit einem Tamiya Ministecker verbunden um flexibel zu bleiben. Unter der Lenksäule mündet es zusammen mit Plus und minus, welche ich vom Zigarettenanzünder abnahm, in einen 4-fach Stecker. Der Drehzahlmesser ist so zusammen mit der Öltemperaturanzeige abnehmbar.
Es funktioniert wunderbar. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass 80° Öltemperatur viel später erreicht werden als man gemeinhin denkt. Zumindest bei den aktuellen Temperaturen. Das Auto steht im Freien.
Wenn ich meine Kinder zur U-Bahn fahren muss, fahre ich nach ein paar hundert Metern Landstrasse auf eine Schnellstrasse mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120km/h auf. Nach ca. 6 km fahre ich wieder ab. Ich fahre im 6. Gang. Das Öl hat dann bei 0° Außentemperatur ungefähr 40°. Nach 2km auf einer Einfallstrasse mit einem Ampelstopp hat das Öl dann, wenn ich die Kinder aussteigen lasse, ca. 50°. Dann mach ich mich wieder auf den Heimweg. Wenn ich zuhause bin hat das Öl ca.74°. Ich dachte das ginge zügiger, zumal die Heizung ja schon nach 2km warm bläst. So kann man sich täuschen. Die Innenraumtemperaturregelung steht auf 21°.
Das alles geht bei 10°+ Außentemperatur zügiger vonstatten. Auch im Stadtverkehr mit viel Stop and Go geht es schneller. Aber ich denke es ist eine Orientierungshilfe.
Bei einer kurzen, schnellen Fahrt auf einer BAB konnte ich bei 230km/h 84° ablesen. Also alles im grünen Bereich. Ich bin mal gespannt wie es aussieht wenn es im Sommer 35° hat.
Öl: Mobil 5W50. Da es nicht mehr lange kalt sein wird, war das meine Wahl. Der nächste Wechsel wird im Herbst anstehen. Für den Winterbetrieb nehme ich dann: Mobil 0W40
So, nun habe ich fast alle Unzulänglichkeiten des Wagens beseitigt. Demnächst kommt noch ein Wagner LLK dann ist erstmal Schluss.
Marce
Ein Leben ohne Drehbank ist vorstellbar, aber sinnlos
Zuerst habe ich mich mit den originalen Zusatzarmaturen vertraut gemacht. Außer der Wassertemperatur halte ich die anderen Optionen für Schwachsinn. Demnächst gibt es statt einer Öltemperatur noch Anzeigen über den Gesundheitszustand des Fahrers. Wenn ich Schnupfen habe merke ich das immer noch selbst. Und wenn es meinen Arsch in einer Kurve vom Sitz rückt brauch ich dazu keine Anzeige die mir sagt mit wie viel g das passiert. Das gehört in das Reich der schwachsinnigen Smartphone Apps.
Da also eine echte Öltemperatur nicht aus den Daten des Wagens zu entnehmen ist habe ich mich für eine autarke Lösung entschieden. Zuerst habe ich nach einem Fühler mit Anzeige gesucht die möglichst klein ist und bis 150° anzeigt. Fündig wurde ich hier:
http://www.ebay.de/itm/Mini-LED-Thermome...fe=sidebar
Ich habe ziemlich lange darauf gewartet, denn die rote Anzeige war lange Zeit nicht lieferbar.
Dann war die Frage: Wo nehme ich die Temperatur ab? Leider ist der Deckel des Ölfilters aus Kunststoff, sonst hätte man den Fühler hier anbringen können. Bei den Minis der ersten Generation war dies noch möglich. Also ging kein Weg daran vorbei die Temperatur an bzw. in der Ölwanne abzunehmen.
Ich war grade dabei die Downpipe zu ersetzen. Das war die Gelegenheit auch die Ölwanne abzunehmen und das Projekt Öltemperatur gleich mit durchzuziehen. Ihr seht an den Bildern wo der Fühler verbaut ist. Das Gewinde ist übrigens M8.
Kurz hatte ich überlegt die Ölmenge durch verlängern der Ölwanne nach unten zu vergrößern, aber Schleifspuren an der Wanne machten mich darauf aufmerksam, dass das Teil schon tief genug hängt. Zudem hätte ich erstmal nicht gewusst wie ich den Ansaugschnorchel um die gleiche Länge verlängern könnte. Das war bei meinen früheren Autos einfacher.
Die Ölwanne ist übrigens nur mit Dichtmasse angeschraubt eine Dichtung im herkömmlichen Sinne ist nicht vorgesehen. Die Dichtmasse besorgte ich von BMW.
Die Dichtflächen sind vor dem Anbau penibel zu säubern ohne sie zu verkratzen.
So nun ging es darum das Anzeigeninstrument harmonisch in das Armaturenbrett einzugliedern. Ich hatte lange im Netz gesucht. Irgendwann hatte ich eine schnucklige Lösung gefunden die ich nachempfunden habe.
Wie Ihr seht habe ich mir das Gehäuse aus einem Türknauf gedreht. Eigentlich nahm ich an, dieser wäre aus Vollmaterial. Der Knauf ist um einen holen Blechkern herum gegossen. Es ist einiges übrig geblieben.
Äußerlich habe ich das Gehäuse dem Drehzahlmesser angepasst. Ich finde das passt jetzt sehr gut.
Vor der Verkabelung war einfacher als gedacht. Das Geberkabel habe ich zur leichteren Montage des Gebers nach ca. 10cm getrennt und wieder mit einem Tamiya Ministecker verbunden um flexibel zu bleiben. Unter der Lenksäule mündet es zusammen mit Plus und minus, welche ich vom Zigarettenanzünder abnahm, in einen 4-fach Stecker. Der Drehzahlmesser ist so zusammen mit der Öltemperaturanzeige abnehmbar.
Es funktioniert wunderbar. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass 80° Öltemperatur viel später erreicht werden als man gemeinhin denkt. Zumindest bei den aktuellen Temperaturen. Das Auto steht im Freien.
Wenn ich meine Kinder zur U-Bahn fahren muss, fahre ich nach ein paar hundert Metern Landstrasse auf eine Schnellstrasse mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120km/h auf. Nach ca. 6 km fahre ich wieder ab. Ich fahre im 6. Gang. Das Öl hat dann bei 0° Außentemperatur ungefähr 40°. Nach 2km auf einer Einfallstrasse mit einem Ampelstopp hat das Öl dann, wenn ich die Kinder aussteigen lasse, ca. 50°. Dann mach ich mich wieder auf den Heimweg. Wenn ich zuhause bin hat das Öl ca.74°. Ich dachte das ginge zügiger, zumal die Heizung ja schon nach 2km warm bläst. So kann man sich täuschen. Die Innenraumtemperaturregelung steht auf 21°.
Das alles geht bei 10°+ Außentemperatur zügiger vonstatten. Auch im Stadtverkehr mit viel Stop and Go geht es schneller. Aber ich denke es ist eine Orientierungshilfe.
Bei einer kurzen, schnellen Fahrt auf einer BAB konnte ich bei 230km/h 84° ablesen. Also alles im grünen Bereich. Ich bin mal gespannt wie es aussieht wenn es im Sommer 35° hat.
Öl: Mobil 5W50. Da es nicht mehr lange kalt sein wird, war das meine Wahl. Der nächste Wechsel wird im Herbst anstehen. Für den Winterbetrieb nehme ich dann: Mobil 0W40
So, nun habe ich fast alle Unzulänglichkeiten des Wagens beseitigt. Demnächst kommt noch ein Wagner LLK dann ist erstmal Schluss.
Marce
Ein Leben ohne Drehbank ist vorstellbar, aber sinnlos