20.10.2019, 14:56
(16.03.2016, 23:56)Mr_53 schrieb:Miniseb schrieb:Nehme an war von Werk aus falsch eingestellt
Ja das Teil wird ja auch Pi mal Daumen zusammengenagelt. Ich kann mir nicht vorstellen das jedes Fahrwerk vermessen und eingestellt wird.
Damit liegst du falsch. Zumindest von anderen Herstellern weiß ich verbindlich, dass jedes einzelne Auto nach der Endmontage optisch vermessen (und auch eingestellt) wird. Das ist u.a. bei BMW, VW, Audi, Daimler und Porsche so, ich hab es selbst vor Ort gesehen. Ich wüsste auch nicht, wie man sonst halbwegs passable Vorspurwerte sicherstellen sollte. So genau kann man gar nicht fertigen. Und dann wird es bei Mini auch nicht anders laufen, denn sonst müssten sie ja in Oxford präziser fertigen als in München, Wolfsburg oder Zuffenhausen. Glaubst du das?
Dennoch kann ich natürlich nicht ausschließen, dass ein Auto mit nicht optimalen Werten an den Kunden ausgeliefert wird. Noch viel weniger ausschließen können wir allerdings, dass in zwei oder drei Jahren Betrieb auf Deutschland ruinierten Straßen das eine oder andere Schlagloch mitgenommen wurde, vielleicht auf der eine oder andere Bordstein. Mal ehrlich, was ist wohl wahrscheinlicher?
Und an den TE noch ein Rat: Zur ordnungsgemäßen Wartung gehört auch, dass man seine Reifen regelmäßig zwischen beiden Achsen tauscht, als Vielfahrer ggf. auch mal mitten in der Saison. Seltsam ist, dass diese Regel (genauso wie das regelmäßige Vermessen) überall auf der Welt Konsens ist, während (mal wieder nur) in D. irgendwelche gutmeinenden Deppen und Bedenkenträger von ADAC & Co. den Leuten Flausen in den Kopf setzen und davon faseln, die "besseren" Reifen würden nach hinten gehören. Das ist Quatsch, zumindest nicht praxistauglich für Fronttriebler und frontantriebsbetonte Allradler, denn so fährt man allein die vorderen Reifen runter, was dazu führt, dass sparsame Naturen dazu verleitet werden, nur zwei neue Reifen zu kaufen, was wiederum zur Folge hat, dass man unterschiedliche Reifen auf beiden Achsen hat. Nebenbei besitzt heute jedes Auto ESP/DSC, ein Übersteuern ist damit viel weniger wahrscheinlich als früher. ESP/DSC kann bei Fronttrieblern und frontantriebsbetonten Allradlern auch viel leichter ein Übersteuern verhindern als ein Untersteuern, denn bei Übersteuern finden die Regeleingriffe primär an der VA (und dort am kurvenäußeren Rad) statt, und das ist die stärker belastete Achse (oft über 60 % Gewicht statisch). Nur mal so: Bei Übersteuern würde ESP/DSC das kurveninnere Hinterrad abbremsen. Das bringt nahezu gar nichts, weil Fronttriebler dazu neigen, das hintere kurveninnere Beinchen zu heben. Selbst wenn es nicht in der Luft hängt, da ist kaum Radlast drauf. Mit ein Grund dafür, dass man mittlerweile zumindest bei sportlichen Fronttrieblern dazu übergeht, auch das kurveninnere Vorderrad einzubremsen, das nennt sich dann XDS, EDLC usw.. Das ist effektiver.
Desweiteren ist vorne die Aquaplaninggefahr weitaus größer, denn die hinteren Reifen laufen in der bereits von den vorderen Reifen "freigeschaufelten" Spur. Und wer regelmäßig zwischen beiden Achsen rotiert, der wird erst gar keine nennenswerte Profiltiefendifferenz zwischen beiden Achsen zu beklagen haben. Nebenbei mindert dieser Tausch auch die Neigung zur Sägezahnbildung. Und der Verschleiß durch unterschiedlichen Sturz vo/hi wird selbstverständlich auch einigermaßen egalisiert. Vorne trifft es ja eher mal die Außenkanten. Womit die Ausgangsfrage dann beantwortet wäre.
ps:
Auch wenn der Beitrag schon alt ist, ich konnte es so einfach nicht stehen lassen.