(27.11.2019, 20:31)Tom-San1401 schrieb: Also, vorne waren 2,8 und hinten 2,5 drauf. Bin jetzt auf 2,4 / 2,3 runter. Ist zwar etwas besser, aber dennoch zu hart.
Welche Werte sind denn von Herstellerseite vorgegeben?
Die solltest Du bei alltäglicher Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr auch nicht unterschreiten. Eine Luftdruckreduktion zur Fahrkomforterhöhung unterhalb der Vorgaben ist keineswegs sinnvoll, sondern sogar schädlich. Gegenüber einem (eventuellen) Komfortvorteil handelt man sich jede Menge Nachteile ein. Das Fahrverhalten (Sicherheitsfaktor) verschlechtert sich und Deine Kosten steigen unnötig.
Durch jede Luftdruckänderung variiert die Form des Reifens:
a) Bei korrektem Luftdruck liegt der Reifen mit seiner Lauffläche vollflächig auf. Die Haftfläche hat ihr Maximum. Das bedeutet minimaler Bremsweg, optimale Kurvenstabilität und eine gleichmäßige Abnutzung.
b) Bei zu hohem Luftdruck berührt nur noch die Mitte der Reifenlauffläche die Fahrbahn. Dies führt zu längeren Bremswegen, verringerter Stabilität und größerer Härte.
c) Bei reduziertem Luftdruck läuft der Reifen auf seinen Schultern/Profilrändern und die Mitte der Reifenlauffläche wird entlastet. Das ist bei geringen Abweichungen optisch kaum erkennbar, findet aber trotzdem aufgrund der ganz normalen physikalischen Verformung statt. Im Extremfall bildet sich sogar ein Hohlraum, weil sich die Lauffläche in der Mitte anhebt. Die Folgen der reduzierten Fläche sind fehlende Bodenhaftung, Traktion, Fahrstabilität (schwammiges Fahrverhalten), längere Bremswege und früheres Aquaplaning. Durch die Materialverformung (walken) entsteht ein höherer Rollwiderstand, der zu einer Erhitzung mit erhöhtem Reifenabrieb führt und eine verringerte Laufleistung/Lebensdauer des Reifens bringt. Bei längeren Fahrten mit hohen Geschwindigkeiten kann die Reifentemperatur so extrem steigen, dass die Gefahr eines Reifenplatzers oder einer Laufflächenablösung besteht. Zu allem kommt auch noch ein höherer Kraftstoffverbrauch hinzu.
Lösungen für Dich könnten sein:
1) auf einen geringeren Tragfähigkeitsindex wechseln (wenn lt. Fahrzeugpapieren zulässig)
2) auf anderen Reifen(-hersteller) wechseln, der aufgrund seines Reifenaufbaus mehr Komfort bietet
3) auf Serienfedern bzw. das komplette Serienfahrwerk (dazu alle abweichenden Teile herausfinden, die gebraucht sicherlich günstig zu bekommen sind) zurückrüsten
4) auf ein (Sport-)Fahrwerk aus dem Zubehörhandel wechseln (dabei genau erkundigen und möglichst irgendwo probefahren, denn die individuellen Ansichten über Härte und Komfort sind sehr unterschiedlich!)