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Weitere Infos erhaltet Ihr im zugehörigen Thema: Time to Say Goodbye: MINI² geht am 30.06.2024 in den Ruhestand

from saving a Clubman ...
#21

Na wenn das kein Großprojekt ist ...  Sonne

Respekt

lg

rubberdi [Bild: red_n_black_devil_kopie.gif] und rubberda [Bild: red_n_black_devilin_kopie.gif]
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#22

Ein gebrauchtes Getriebe mit gut 100.000 km - unbedingt das Getriebeöl wechseln.
Es fällt von den Kosten ja kaum ins Gewicht, es genügen zwei Liter.
Das originale MTF LT-4 ist ok, meine Empfehlung wäre Redline MT85 (GL-4 75W-85).
Ronald hat es in seinem GP. Das BMW MTF LT-4 ist ein 75W-90 GL-4 und damit für
heutige Zeiten vglw. dick. Die Auswahl an API-GL-4-Ölen mit den Viskositäten 75W-90
und 75W-85 ist extrem mau, zumal wenn der Schmierstoff vollsynthetisch sein soll.
Ravenol MTF-2 und vor allem Castrol Syntrans V-FE sind auch gut und bieten sich vor
allem an, falls es sich kalt etwas besser schalten lassen soll. Beide sind 75W-80 GL-4,
sprich etwas dünner. Der Vorteil hält sich allerdings in engen Grenzen.
API GL-4 ist wichtig für Schaltgetriebe in Fronttrieblern mit Quermotor. Ein GL-5 wäre
auf Dauer nicht gut für die Synchronringe. So etwas gehört in Hinterachsdifferenziale
mit Hypoidverzahnung (> "Höhenversatz"). Mit der Viskosität kann man in gewissen
Grenzen spielen, solange man nicht ein zu dünnes Öl unter deutlich zu heißen Umge-
bungsbedingungen einsetzt. Mit zunehmender Temperatur wird Öl bekanntlich dünner.
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#23

(10.10.2020, 16:05)rubberduck schrieb:  Na wenn das kein Großprojekt ist ...  Sonne

Respekt

ist ja auch ein großes Auto Nicken

R53 MCS: 2005/2006; R53 JCW (ab Werk): 2006/2007;
R56 Cooper S: seit EZ 07/2014 + R59 JCW: seit EZ 04/2015; Vorstellung "Vier Briten in Bayern"

Willie: "ALF, fahr sofort rechts raus!" - ALF: "Geht nicht, ich bin auf der Überholspur" Party 02
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#24

Nach bzw. bereits neben der erfolgreich durchgeführten Getriebetransplantation wurden weitere Maßnahmen gesetzt um den Clubman wieder ein wenig "gesünder, hübscher und vollständiger" werden zu lassen.


Die Plexiglasscheibe des Tachometers wurde gegen eine rissfreie getauscht, …

   


die kaputte runde Abdeckung der Innenverkleidung der linken Splitdoor erneuert, das Bordwerkzeug um den fehlenden Inbusschlüssel ergänzt und somit vervollständigt. Des weiteren wurde das vorhandene Noname-Reifenpannenset durch ein MINI Pannenset ersetzt …

   


und neue Fussmatten im MINI platziert.

   

Mit Veloursmatten sieht der Innenraum für mich gleich viel wertiger aus als mit Gummimatten.



Bei der Nachkontrolle nach der ersten kurzen Getriebetestfahrt - alles so dicht wie es sein soll - stellte mein Mech grübelnd fest:

Zitat:Die Rücklichter leuchten aber ziemlich hell!  Head Scratch


Tatsächlich war kein Helligkeitsunterschied feststellbar wenn die Bremse betätigt wurde. Die Rück- bzw. Bremslichter leuchteten immer gleich stark. Der Unterschied, ob das Bremspedal betätigt wurde oder nicht, wurde nur durch die 3. Bremsleuchte ersichtlich, die ihren Dienst nach Vorschrift verrichtete. Zuallererst wurde bei den Glühbirnen kontrolliert ob die richtigen Versionen verbaut sind. Testhalber wurden sie gegen andere Leuchtkörper getauscht, jedoch mit unverändertem Ergebnis. Somit wurde der Tester zu Rate gezogen und dieser meldete Fehler a’la:
  • Rückfahrlicht links defekt
  • Seitenmarkierungsleuchten defekt
Ich verstehe nur Bahnhof ... Das Rückfahrlicht ist rechts und Seitenmarkierungsleuchten hat er keine! Ist ja kein rechtsgelenktes US-Modell? Was will uns dieser R55 damit sagen? Achselzucken 
Laut dem Tester war mein Clubman auch noch am Softwarestand von vor 11 Jahren und erhielt somit seit seiner erstmaligen Auslieferungsdurchsicht kein weiteres Update. Irgendwie habe ich ja Verständnis dafür, denn … "Never touch a running system!" … solange alles funktioniert! Kichern 
Aber jetzt war es dann doch soweit und der MINI wurde an den digitalen Tropf gehängt um mit den neuesten Bits und Bytes versorgt zu werden. Infolgedessen ist er nun wieder up-to-date und die Heckleuchten funktionieren auch wieder so wie sie sollen. 


Die nächste mir selbst gesetzte Aufgabe bestand nicht in einer weiteren Instandsetzung oder Vervollständigung, sondern kann in der Kategorie "Ergänzung" abgelegt werden. Da dieser Clubman das Produktionsband in Oxford ohne Sonnenschutzverglasung verlies, entschloss ich mich die Heck- und hinteren Seitenscheiben mit Tönungsfolie zu verdunkeln. Ich bin beim Thema Folierung zwar kein Grünschnabel, mein Vokabular der fluchenden Art wurde dabei jedoch oft von mir grimmig abgerufen. Denn das letzte Quäntchen Talent für ein konstant zufrieden stellendes Endergebnis fehlt mir dann doch. Mal gelingen mir die Folierprojekte einwandfrei, mal kämpfe ich mit einer Überzahl an Luftbläschen oder schon mit der Folie selbst, bevor sie noch in Nähe der zu beklebenden Oberfläche gelangt. Ich wagte mich also trotzdem an dieses Vorhaben heran, wohl wissend, dass das eine beschissene Arbeit werden könnte, bzw. ich mit dem Ergebnis im Detail dann wahrscheinlich unzufrieden sein könnte. Denn …
  • der Einbauort, vor allem die hinteren Seitenscheiben, ist mit der Folie in beiden Händen quasi nur mit Verrenkungen über den Kofferraum zu erreichen. Bin ja auch nicht mehr der Jüngste.
  • aus meinen bisherigen Beobachtungen, hatten diese Folien einen eher filigranen Eindruck hinterlassen, insofern sie auf mich leicht knick- und reissbar, aber kaum dehnbar wirkten.
  • Autoscheiben sind ja nicht eben oder nur zylinderförmig, sondern können in alle Richtungen gerundet sein.
  • ob Zusatzarbeiten durch entfernen von Verkleidungen entstehen würden, damit ich die Folie leichter bzw. flächendeckend anbringen kann. Man will ja nicht, dass es irgendwo nicht abdeckt und auffällig das Licht durchkommt.

Wobei mir auch noch bewusst war, dass die Folie am Übergang zwischen dem geschwärztem Rand und dem durchsichtigem Bereich der Scheibe, welcher durch die schwarze Punktierung sanft überlaufend dargestellt wird, weniger gut haftet. Denn eben bei diesen Punkten löst dich die Folie mit der Zeit immer ein wenig ab und macht so die nachträgliche Folierung deutlich sichtbar. 

Ich habe mir eine Folie von … Vorsicht Produktplatzierung … Foliatec besorgt, die Anleitung studiert, die entsprechenden Vorbereitungen getroffen und mit der rechten Splitdoor, weil klein und leichter zugänglich, als ersten Probelauf begonnen. Nach der obligatorischen Reinigung der Scheibe innen wie außen (Reinigungsmittel als Konzentrat wurde mitgeliefert und das Gemisch dient neben der Reinigung dann auch als Montagehilfe), wurde ein Stück der Folie grob ausgeschnitten und an der mit der Montageflüssigkeit eingesprühten Außenseite der Scheibe aufgelegt, wobei auf die richtige Seite der Folie zu achten ist. Mittels mitgeliefertem Cuttermesser und unter Zuhilfenahme einer Lampe wurde die Folie entlang der Kontur des abzudeckenden Bereichs, also leicht darüber, ausgeschnitten. Nun wurde die Scheibeninnenseite befeuchtet, die Tönungsfolie von der Trägerfolie befreit, ebenfalls mit der Flüssigkeit leicht benebelt und an der Scheibeninnenseite positioniert. Da ich die Innenverkleidung der Splitdoor nicht demontiert habe, war es eine kleine Fummelarbeit die Folie beschädigungsfrei anzubringen. Leichte Korrekturmaßnahmen durch verschieben waren dank der Montageflüssigkeit jedoch noch möglich und auch notwendig, aber dann lag die Folie dort wo sie sollte. Mit der beiliegenden Montagerakel begann ich vorsichtig die Flüssigkeit zwischen Folie und Scheibe rauszustreichen. Da sich dabei die Krümmung der Scheibe in alle Richtungen, sprich leicht kugelförmig, als Widerstand herausstellte und die Folie sich immer wieder ablöste, kam dann noch ein Heißluftfön zum Einsatz um sie zu mehr Anschmiegsamkeit zu animieren. Nach einigen Minuten des immer wieder leicht Anwärmens und Niederstreichens willigte die Folie zur Bindung mit der Heckscheibe langsam ein. Wie zu Beginn dieses Absatzes erwähnt, war diese Scheibe ein erster Probelauf und ich war … nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Ich hatte vereinzelte Luftbläschen nicht rausgebracht und die Folie doch zu knapp ausgeschnitten, sodass sie nicht flächendeckend die Scheibe verdunkelte. Ich belies es vorerst dabei und machte mich an die Scheibe der Clubdoor. Leicht zugänglich, keine störenden Innenverkleidungen, augenscheinlich nicht so gekrümmt. Und tatsächlich konnte ich diese Scheibe einfacher und im Ergebnis besser folieren, sodass ich beruhigter war und wieder mehr Ehrgeiz entwickeln konnte. Es folgten die hintere Seitenscheibe rechts, die Panoramascheibe auf der Fahrerseite und zuletzt die linke Splitdoor. Bei der Panoramascheibe habe ich beim glätten der Folie diese mit der Rakel leider leicht angekratzt Augenrollen . Dieser kleine Schönheitsmakel ist jedoch nur bei aufmerksamerer Begutachtung ersichtlich und fällt nicht so sehr störend auf. Wie bereits mal in diesem Thread erwähnt, sind meine Ansprüche bei diesem MINI eher zurückgestuft. Einen Neuwagen, wie das Mauserl oder der Drachen in einem guten Zustand zu erhalten ist halt doch "leichter", als ein verlebtes Auto wieder in einen Neuwagenzustand zu bringen. Wobei beim Mauserl … aber das ist eine andere Geschichte.
Jedenfalls war ich mit meinem Werk dann doch so zufrieden, dass ich die rechte Splitdoor wieder defolierte und einen neuen Versuch mit deutlich besserem Ergebnis vollzog.

         

und ein Blick von Innen:

   


Aufmerksame Betrachter haben auf obigen Bildern vielleicht die kreisrunden Markierungen am Lack entdeckt. Mit ihnen wurden zu dem Zeitpunkt bereits die vorhanden Dellen am Fahrzeug rundum markiert. Insgesamt wurden knapp 20 Dellen "ausgebügelt". Eine Eindellung auf der beifahrerseitigen Dune Line konnte jedoch nicht so ohne Weiteres entfernt werden, da sich diese genau auf der Krümmung befand, dort das Dach aber ziemlich steif und schlecht zugänglich ist. Da diese ungewollte Oberflächenvertiefung jedoch auf der Innenseite liegt und somit kaum wahrnehmbar ist, darf auch sie als markantes Detail bleiben.

Ein paar Tage später habe ich mich dem Lack angenommen und der Politur desselben gewidmet. Nach etwa drei Stunden war mein Ansporn verflogen. Eine Verbesserung gegenüber der Ausgangslage war zwar ersichtlich, dennoch konnte ich nur Teilerfolge im Kampf gegen die unzähligen Kratzer und matten Stellen verbuchen. Auf die nach wie vor vorhandene, ungewöhnlich raue Oberfläche möchte ich gar nicht näher eingehen. Jedenfalls wurden schlussendlich dann noch die zahlreichen sichtbaren Steinschläge und Kratzer mittels Lackstift kaschiert, damit die Lackoberfläche mit seinen etlichen Mängeln auf der ersten Blick nicht wie ein strahlender Sternenhimmel erscheint.

Mit etwas Abstand betrachtet, kann sich das Ergebnis eigentlich dann doch sehen lassen…


               


Fotos aus der Nähe lass ich lieber sein.  Nein, Angst Zwinkern



(10.10.2020, 17:49)ichweißeswirklichnicht schrieb:  Ein gebrauchtes Getriebe mit gut 100.000 km - unbedingt das Getriebeöl wechseln.

Das wurde natürlich gemacht und es wurde das von BMW vorgesehene Öl verwendet.

[Bild: links_134243.jpg][Bild: rechts_506259.jpg]
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#25

Wenn wir die Bilder auf der ersten Seite und diese hier ansehen, hast du eine tolle Arbeit geleistet  Top, optisch ein  Sizes DOES matter! - Unterschied  Cool

Und nebenbei liebe Grüße an unseren Lieblingsmechaniker  Zwinkern

lg

rubberdi [Bild: red_n_black_devil_kopie.gif] und rubberda [Bild: red_n_black_devilin_kopie.gif]
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#26

Nachdem der Kollege von der Aufbereitung so eine tolle Arbeit bei der SPEEDMAUS verrichtet hat, habe ich doch nochmal an weitere Maßnahmen beim Clubman gedacht, da ich mit meinem eigenem Polierergebnis nicht sonderlich zufrieden war Püh! . Und so habe ich ihn gebeten, sein Können auch am Kleinkombi anzuwenden … natürlich mit einem deutlich besseren Resultat! Nicken 

Zur Erinnerung nochmals das Bild vom Dach im ursprünglichen Zustand…

   


dann nach meinem gescheiterten Polierversuch… Augenrollen

   


und nun der aktuelle Status Quo…

         

Da gab es fast keine Kratzer mehr, auf denen die Handkamera fokussieren konnte. Somit ist die Decke der Halle so deutlich zu sehen, die eigentliche Lackoberfläche jedoch nicht. Perfekt wie Neu ist es natürlich trotzdem nicht geworden. Der Versuch dazu hätte wieder einen immensen Mehraufwand bedeutet, der, wie schon mal erwähnt, in keiner Relation zum Fahrzeugwert steht. Viele Kratzer konnten entfernt werden, einige sind noch mehr oder weniger sichtbar. Die unscharfen Punkte bei der Spiegelung der Deckenbeleuchtung geben einen Hinweis darauf, was in Natura leichter zu sehen ist: Irgendetwas - Harz? Oder... Achselzucken - hat sich besonders am Dach schon so in den Lack reingefressen, dass es sich nicht so ohne Weiteres entfernen lies. Die Punkte sind durch die Politur nun nicht mehr so sehr spürbar wie zuvor, aber doch noch immer erfühl- und sichtbar. Das wird ihm nun bleiben. Dafür ist mir jetzt erst im Sonnenlicht ins Auge gestochen, dass Midnight Black einen wunderbaren Metallic-Anteil hat.

    Sonne 


Abschliessend noch die obligatorischen Bilder vom Gesamtauto, wobei ihr da wohl kaum viel Unterschied zu den Bildern nach meiner Politursession erkennen könnt.

         

Ausser dass ich mich mit der Kamera nun näher herangetraut habe. Kichern


Eines noch: Nachdem der R55 nun seine endgültige Aufbereitung erhalten hat, ist mir eine gebrauchte Radhausblende zugeflogen. Diese wird irgendwann die rechte hintere Blende ersetzen, die doch ziemlich unschön abgeschürft ist. 

   

Das wird jedoch wohl erst im Frühjahr passieren. Denn nun ist der Clubman, so wie das Mauserl und der Drachen, bereits im Winterschlaf.

[Bild: links_134243.jpg][Bild: rechts_506259.jpg]
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#27

I had a dream! …

Nun, ganz so weltbewegend wie die Worte eines gewissen Martin L.K. war es bei mir nicht. Und genau genommen war es nicht nur ein, sondern mehrere (Tag)träume über die letzten Jahre, welche schlussendlich bei der optischen Gestaltung meines Clubman zu einem Konzept zusammen gefunden haben.

Es muss so vor 10, 11 Jahre gewesen sein, da hatte ich das Buch "MINI - eine Hommage an die Kleinwagen-Legende" von Graham Robson bekommen. Also nicht von ihm persönlich, er war der Autor!  Party 02

Darin wurde die Entwicklung des Classic Mini, die verschiedenen Modelle und vieles mehr informativ aufbereitet. Im Kapitel, welches die 1970er Jahre beleuchtete, war ein Mini Clubman 1275 GT des Jahrgangs 1978 abgebildet. Ich bin ja kein großer Freud von schwarzen Autos - aber auch kein Gegner. Genauso wie Grau nicht meine erste Farbwahl für ein Auto ist, mein MINI-Fuhrpark spricht also Bände! Pfeiff 
Der in dem Buch dargestellte 1275 GT war also Schwarz. Jedoch hatte der Classic Mini ja bekanntermaßen viele Chrom-Applikationen. Zierleisten, Stoßstangen, Fensterrahmen, Kühlergrill, Wischerarme, Außenspiegel* usw. welche einen schönen Kontrast zum schwarzen Lack herstellten und die Form des Blechkleides betonten. Dieser hatte jedoch zusätzlich noch die in diesem Jahrzehnt beliebten Sportzierstreifen auf der Seite. In goldener Farbe! Und ebenso waren die Felgen in Gold lackiert.

   
Mich hat die Kombination sofort angesprochen. Durch die dritte Farbe, empfand ich das Auto nicht nur nobel, sondern auch sportlich.

   
MINI hatte 2018 diese Optik für eine Hommage an den 1275 GT bei einem Sondermodell aufgegriffen. Leider nur halbherzig, wie ich finde.


*Mir ist jetzt erst beim wiederholten Durchblättern des Buchs aufgefallen, dass die darin abgebildeten Minis bis in die 70er hinein, oft keine Außenspiegel hatten! Bei den Rennsport-Versionen noch nachvollziehbar, aber bei den zeitgenössischen Bildern bzw. Pressefotos der zivilen Varianten hat mich das jetzt doch verwundert.  Head Scratch


Als 2012 der MINI Clubvan vorgestellt wurde, hat MINI bei der Präsentation die Gestaltung der Foto-Fahrzeuge an die Beschriftung von Lieferwagen angelehnt, wie es bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus verbreitet war.

   
Dieses Old-School-Design eines Firmenschriftzugs bzw. -logos für einen „Kombi“ hat mir irgendwie gefallen.


2012 kam auch der Roadster auf den Markt. Wir hatten einen Cooper S mit Automatik als Vorführwagen geordert. Farbe Midnight Black Metallic. Polster Leder Lounge Toffy. Neben der Motor-Getriebe-Kombination, welche mich schon bei der ersten Generation begeistern konnte, hat mich auch die naturbraune Lederpolsterung im Kontrast zu der schwarzen Außenfarbe optisch erfreut. Ich mag einfach gegensätzliche, aber aufeinander abgestimmte Färbungen. Einheitlichkeit ist mir persönlich zu langweilig.


Als uns 2014 die Information über das baldige Produktionsende des R55 erreichte, habe ich mal wieder den Konfigurator angeworfen und mir einen Clubman zusammengestellt. Die bisher gewonnenen, zuvor beschriebenen Eindrücke, hatte ich bis dahin noch nicht wirklich miteinander kombiniert. Als ich jedoch die diversen Häkchen setzte, hatte ich dies unbewusst getan und es formte sich mir ein Bild eines Clubman, der mein in mir schlummerndes Faible für diese Baureihe vor den Vorhang holte.
  • Cooper S Clubman mit Automatik-Getriebe
  • Midnight Black Metallic mit Dach in Wagenfarbe
  • Polsterung Leder Lounge Toffy
  • Colourline Toffy
  • Interieuroberfläche Piano Black
  • Sonnenschutzverglasung
  • Außenspiegelkappen verchromt
  • Chrome Line Exterieur
  • bestimmte 17"-Felgen, aber dazu später mehr
Nur um die für den optischen Auftritt relevanten Details anzuführen.

Nun hatte ich also eine Wunschvorstellung für einen Clubman. Man entwickelt so etwas im Laufe der Zeit ja auch für viele verschiedene MINI-Modelle … aber was erzähl ich euch das ! Zwinkern
Es gibt bei derartigen Wunschträumen jedoch meistens den einen nicht zu verachtenden Punkt, der den Traum einen Wunsch bleiben lässt: das liebe Geld. Man hat es für solche Spielereien oft nicht zum richtigen Zeitpunkt. Außer man trennt sich vom bisherigen Fahrzeug, aber das kam für mich nicht infrage! Die Produktion des R55 lief aus und somit auch die Möglichkeit die Konfiguration in ein reales Auto aufbauen zu lassen.

Ich habe mich später noch öfters dabei ertappt, wie ich hin und wieder diverse Gebrauchtwagenbörsen nach Angeboten durchstöberte, die meiner R55-Vorstellung nahekamen. Selbst wenn es dabei welche gab … das Leben nimmt immer wieder Abzweigungen, die Pläne jeglicher Art verzögern oder gar über den Haufen werfen. Und manchmal meldet sich dann auch noch eine Stimme im Kopf, die sich Vernunft nennt und irgendwas von Sinnhaftigkeit und ähnlichen Dingen faselt. Püh! 


Dann kam 2020! Und mit ihm nicht nur Corona, sondern auch der MINI um den es in diesem Thread geht. Wie ihr sicherlich nun schon bemerkt habt: Es ist kein S, er hat auch keine Automatik und auch kein braunes Interieur. Allerdings, wie in meinem ersten Post bereits erwähnt, besitzt er viele andere Ausstattungsdetails die sich mit meiner Idealvorstellung deckten. Als ich das erste Mal vor diesem leicht heruntergekommenen R55 stand, formten sich die Vorstellungen aus der Vergangenheit sofort zu dem Bild in mir, wie er mal aussehen wird.  Sonne


Nachdem nun die technische Aufbereitung großteils abgeschlossen wurde, habe ich mich über die Wintermonate mit der Umsetzung der visuellen Gestaltung meines R55 beschäftigt.

Bei den Sportstreifen auf der Seite wollte ich mich Design-technisch am Original aus den 1970er Jahren orientieren, jedoch macht "MINI 1275 GT" natürlich keinen Sinn. Ebenso gefällt mir die einfache Änderung auf den korrekten Hubraum meines Cooper, so wie es MINI beim F56 Sondermodell mit "MINI 1499 GT" vollzogen hat, auch nicht. 1598 ist so eine unrunde Zahl. Die Bezeichnung GT passte mir ebenfalls nicht. Einfach Cooper zu schreiben war mir dann auch zu Trivial. Gibt es davon doch bereits verschiedenste Varianten für die New Generation MINI. Ich entschied mich dafür, den R55 zu huldigen und fixierte die Idee einfach "Clubman" zwischen die Linien zu schreiben. Onkel Google hätte mir zumindest keine ähnlich geartete Umsetzungen gebracht.
Der digitale Suchhund war mir jedoch auch keine Hilfe, als es darum ging herauszufinden, welche Schriftart bei den Aufklebern des Classic Mini verwendet wurde bzw. ob es eine gäbe, welche ich einfach nur zu installieren bräuchte. Alternativ habe ich geeignete Bilder von Anbietern gesucht, welche derartige Folien mit dieser Schriftart anbieten und wurde eben nur bei "MINI 1275 GT" und "COOPER" fündig. Immerhin konnte ich mir aus den Buchstaben dieser Vorlagen das Wort CLUBMAN per Bildbearbeitungsprogramm selbst zusammen basteln.

Auf den hinteren Seitenscheiben wollte ich einen Schriftzug wie bei einem alten Lieferwagen haben. Ich überlegte mir verschiedene fiktive Firmennamen, welche in irgendeiner Form einen Bezug zu MINI bzw. zu diesem MINI haben und "flüssig" zu lesen sind. "Cooper Garage" oder "Cooper Car Company" waren solche Beispiele. Doch waren mir die meisten dann doch wieder zu naheliegend (und auch nicht fiktiv) und ich habe auch hier wieder beim Thema Clubman selbst angeknüpft, da dies diesbezüglich ebenso kaum bisher aufgegriffen wurde.
Ursprünglich wäre es angedacht gewesen, unter dem Firmenschriftzug auch noch ein Logo setzen, welches in meinen Gedanken aus zwei Fahrzeugen bestand. Einem Mini Clubman Estate und einem MINI Cooper Clubman. Eine passende Vorlage, die meinen Vorstellungen entsprechen würde und auch den Anforderungen entspricht, dass man sie mittels Folienplotter schneiden kann, konnte ich auch nach längerer Suche in den weiten des Internets nicht finden. Am ehesten konnte ich mich noch mit der Silhouette eines Classic Mini anfreunden. Beim R55 fand ich einfach keine geeignete Vorlage. Ich habe meine weitere Suche auf reale Bilder von Fahrzeugen konzentriert, welche aus dem Blickwinkel aufgenommen wurden, wie ich mir es vorstellte. So hatte ich passende Fotos gefunden, bei welchen ich die Konturen abmalen hätte können. Nun ist es so, dass ich ziemlich talentbefreit bin, wenn es um das Zeichnen per Stift auf Papier oder auch am Computer im Malprogramm per Maus geht. Die Umsetzung dessen, was mein Gehirn an Befehlen an die auszuführende Hand weiterleitet, kann diese einfach nicht den Vorstellungen entsprechend verwirklichen. Eine schön geschwungene Linie in der Fantasie wird zu einer unharmonisch hin und her wandelten Zick-Zack-Line auf dem (virtuellen) Zeichenbrett. Nicht mal Start- und Endpunkt werden dabei von mir korrekt getroffen. Püh! Mit anderen Worten: Eine Vollkatastrophe für mein Vorhaben…. wenn man mal wirklich ernstzunehmende Katastrophen im Leben außen vor lässt. Aber nicht nur die Ernährung eines Eichhörnchens ist bekanntermaßen mühsam. Und so habe ich mich mittels Photoshop an die Arbeit gemacht, über die Originalfoto-Vorlage eine Ebene gelegt und hier versucht die charakteristischen Konturen des Mini/MINI nachzuzeichnen. Dank meiner vorhin erwähnten mangelhaften bewegungskoordinativen Fähigkeit, durfte ich jede Linie Pixel für Pixel bearbeiten, damit sie meinem Wunschergebnis ähnlicher sah. Beim Classic hatte ich noch die Silhouetten-Vorlage, auf der ich aufbauen konnte und musste dabei in erster Linie die Front auf Clubman und das Heck auf Estate abändern. Während mir das noch einigermaßen zügig gelang, durfte ich beim R55 mit einem blanken Blatt beginnen und jede einzelne Linie neu ziehen. Und das zog sich über Stunden, Tage und Wochen. Wenigstens konnte ich mir dabei selbst beweisen, dass beharrliche Wiederholung einer ausführenden Tätigkeit, die Fähigkeit diese schneller oder gar besser zu bewältigen, bei mir in keiner Weise verbessert. Nach sich über Wochen ziehenden frustrierten Stunden, in denen ich oft nur 4 bis 5 Linien in einer Sitzung vollenden konnte (meine Motivation konnte ich dabei nur schwer über eine Stunde aufrechterhalten), kristallisierte sich ein weiteres Problem heraus. Ich habe es einfach nicht geschafft, die Räder beim R55 stilistisch so herauszuarbeiten, dass es sich harmonisch in das Gesamtbild des MINI einfügt und auch im finalen Schritt auf die Klebefolie übertragbar ist. Wenn wer nun glaubt, dass man dabei einfach nur die Konturen des Reifens bzw. Felge nachziehen muss, dann irrt er sich gewaltig … oder ich bin einfach noch unfähiger als gedacht! Die Linie muss nämlich zumindest so dick sein, dass sie der Plotter schneiden und man auch damit noch vernünftig weiterarbeiten kann. Da das fertige Bild nur aus einer Folienfarbe bestehen soll (mehr Farben/Folien machen das Unterfangen nur noch komplizierter und umfangreicher und in der geforderten Filigranität nicht unbedingt haltbarer), war es für mich ziemlich schwierig, die richtigen Linien zu finden, die alle Anforderungen erfüllen. Da gingen auch wieder einige Stunden drauf. Nach einigen Tagen habe ich jedoch eine Lösung gefunden, welche mich auf den möglicherweise richtigen Weg brachte und ich war auch schon ein paar Schritte weiter bei dem Thema, als mich ein Geistesblitz traf! Die fertige Silhouette des Classic wies eine eher rundliche, simplifizierte Charakteristik auf, während sich beim R55 die Linien mit der Zeit vielmehr in eine gerade und präzisere Richtung entwickelten. Dazu kam dann noch der Firmenschriftzug darüber, welcher sich mit seiner schwungvollen Schriftart an dem Stil der 50er-Jahre anlehnen sollte … und mit einem Mal schoß es mir in den Kopf, dass sich da drei unterschiedliche Stile treffen würden. Innerhalb von wenigen Minuten beschloß ich, die Arbeit von mehreren Wochen an diesem Punkt abzubrechen und die beiden Fahrzeuge nicht mehr in das Firmenlogo zu integrieren! Dafür, dass ich nun die verschiedenen Stile untereinander anpassen hätte müssen, damit die ganze Erscheinung einheitlich wirkt, hätte ich quasi wieder bei null anfangen müssen! Das wollte ich mir dann auch wieder nicht antun. Frei nach dem Motto "Weniger ist mehr", blieb es nur bei dem Schriftzug! Im gleichen Stil des Firmenlogos wurde auch noch ein beliebter Werbeslogan für Teileversorger aus jener Mitte des 20sten Jahrhunderts aufgegriffen, mit einer Adresse aus dem aktuellen Jahrtausend kombiniert und am Heck positioniert.

Da nun die logomäßige Visualisierung von Fahrzeugen meinerseits gestrichen wurde, habe ich jedoch eine andere Idee umgesetzt und den vierbeinigen MINI-Botschafter am Fahrzeug verewigt. Eine ansprechende Vorlage fand ich in einem US-Forum. Die musste ich zwar auch noch bearbeiten, da die Grundlage eine viel zu geringe Auflösung vorwies. Hier wurde dafür dann doch mit mehreren Farben gearbeitet um dem Ergebnis ein wenig mehr "Lebendigkeit" einzuhauchen.

Im Innenraum wollte ich nun ebenfalls einen der äußeren Optik entsprechenden Akzent setzen, damit dieser im Gegensatz nicht gar so nüchtern wirkt. Sonderliche Designentwicklungen waren dafür aber nicht mehr notwendig. Eine simple MINIaturisierung einer Außenvorlage konnte diese Aufgabe erfüllen. Die für die Veredelung vorgesehenen Interieurteile wurden zwecks leichterer Handhabung ausgebaut, poliert und gereinigt, bevor das Designvorhaben umgesetzt wurde.

[Bild: links_134243.jpg][Bild: rechts_506259.jpg]
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#28

Zwischen Planung, Vorbereitung und Umsetzung der folientechnischen Gestaltung wurde auch noch eine meiner anderen, für den finalen Auftritt nicht unwesentliche R55-Wunschvorstellung verwirklicht.


(20.07.2020, 08:30)Harox schrieb:  Die Cross Spokes hättest du jetzt gut verwenden können. Ich finde, die würden dem Clubman gut stehen. 

Ich bin damals auf deinen Vorschlag nicht näher eingegangen, weil zu dem Zeitpunkt meine finale Vorstellung, die Felgen betreffend, bereits fixiert war und ich dem noch jungen Projekt nicht schon vorgreifen wollte. Ich mußte allerdings ein wenig schmunzeln, da du mit deiner Idee nicht so weit entfernt warst. Dass ich prinzipiell von den Cross Spokes angetan bin, vor allem in Anthrazit, habe ich im SPEEDMAUS-Thread schon erwähnt, die diese Felgen ja auch kurze Zeit schmückte - oder umgekehrt. Aber die Cross Spoke ist meinem Empfinden nach eine Felge für die erste Generation. Das kantige Design der Speichen harmoniert besser mit dem R50/R52/R53 und passt für mich nicht so gut zur eher runderen Formgebung der 2. MINI-Generation. Nah an meiner Vorstellung war Hary, weil ich auch eine geschraubte Felge wollte, die mit einem poliertem (oder glanzgedrehtem) Felgenhorn aufwarten konnte, während der färbige Felgenstern für Kontrast sorgte. Sicherlich würde es am Aftersales-Markt einige Angebote seitens unterschiedlicher Felgenhersteller geben, jedoch bin ich ein Freund von Original-MINI-Felgen. Passt für mich designmässig einfach besser zum Fahrzeug. Unter diesen Aspekten kam dann sowieso nur noch eine Felge für mein Vorhaben infrage: die Web Spoke Composite R98.  Sonne

Um jetzt ein paar Klischees zu bedienen: Was den Frauen die Schuhe, sind den Männern die Autofelgen. Man(n) kann bei beidem Unmengen an Geld ausgeben. Ich habe natürlich keinen neuen Komplettradsatz gekauft, denn der wäre dann trotzdem nicht meinen Wünschen gerecht geworden. Dass bei den Kosten für meinen fertigen Wunsch-Radsatz schlussendlich nicht mehr viel zum Kaufpreis des defekten MINI gefehlt hat, könnte man als Ironie bezeichnen.

Als Hary sein Posting verfasste, hatte ich bereits den Komplettradsatz daheim liegen. Allerdings nicht in dem Zustand wie er schlussendlich am Clubman montiert wurde. Ich wurde bei willloswerden.at bezüglich einem gebrauchten Radsatz fündig. Terminvereinbarung mit dem Verkäufer getroffen und ein paar Tage später fuhr ich nach der Arbeit rund eineinhalb Stunden Richtung Süden. Als schon die Dämmerung ihren diffusen Schleier ausbreitete, traf ich am Ziel ein. Der Verkäufer hatte die Räder bereits an die Wand im Hof einer kleinen Firma gelehnt und ich konnte sie begutachten. Ich war müde von einem langen Arbeitstag und der Anfahrt, sodass mir die Ausführungen des Verkäufers zum Zustand der Felgen ein wenig egal waren. Auch wenn ich im selben Moment sehen konnte, dass seine Beschreibung nicht so gut zum tatsächlichen Zustand passt. Entweder hatte er einfach eine andere Einstellung zu Phrasen wie "gepflegter Zustand", "perfekte Optik"“ oder "vom Profi gemacht" … oder das war mal vor einer langen, langen Zeit der Fall. Hätte nur noch gefehlt: "Ist ein Erstbesitz von einer alten Oma!" (Dazu fällt mir dieser Werbespot ein. Devil! )
Nicht dass ich den Radsatz dermaßen günstig bekommen hätte, aber es war mir dann nicht nur wegen des langen Tages auch schon gleichgültig, sondern auch unter dem Blickwinkel, dass ich die Felgen sowieso aufbereiten lassen hätte wollen.

Der Radsatz war zuletzt auf einem VW Golf montiert und hatte noch Reifen der Marke Nankang in der Dimension 185/35-R17 aufgezogen. Bei eigentlich normaler 205/45er-Besohlung könnt ihr euch vielleicht vorstellen, wie sich der feige schmale Reifen weit hinter dem Felgenhorn vor jeglichem Randstein versteckt hat. Wundersamerweise wiesen die Felgen jedoch keine derartigen Mängel auf. Astrein war ihr Zustand dennoch nicht. Unregelmäßige Bearbeitungsspuren am Felgenhorn, überlackierte Schrammen und Schleifspuren am Felgenstern sowie die eine oder andere Lackträne qualifizieren den Verursacher dieses Kunstwerks nicht gerade zum Profi. Dass an weiteren Stellen die Farbe auch noch abplatze, von selbst aus Schande oder durch äußere Fremdeinwirkung ist nicht mehr nachvollziehbar, oder durch Korrosion aufblühte, war da dann auch schon unerheblich. Die Innenseite konnte ich mir noch weniger erklären. Abgesehen von einem langen, wirklich tiefem Kratzer, welcher schräg über die Breite einer Felge ging, waren die Felgen in einem schwarz-dunkelgrünem Farbmischmasch gehalten, welcher mich an den ungewollten Versuch einer Camouflage erinnerte. Ich dachte, dass sich nach einer ordentlichen Reinigung eine der beiden Grundfarben als die Dominante herauskristallisieren würde und die andere sich einfach nur als Schmutz entpuppen würde, … dem war aber nicht so. Vielleicht sollte dieser Anstrich, falls der Golf mal am Dach in der Botanik liegen würde, als Tarnung dienlich sein? Achselzucken Die knallroten, auf den Nabenabdeckungen schlecht aufgeklebten und zu großen BBS-Plastikplaketten hätten dieses Ansinnen jedoch gleich wieder zunichtegemacht.

                     

Die Felgen waren also eher in einem erbärmlichen Zustand …. genauso wie der Clubman, als er zur mir fand. So gesehen passt das ja auch wieder. Nach einem bedauernswerten Leben unter einem VW können sie nun wieder Glanz und Würde an einem MINI ausstrahlen. Ok, das war jetzt fies! Devil!

Die Reifen wurden demontiert und über willdaswerhaben.at konnte ich sogar noch einen Käufer dafür finden - obwohl einseitig abgefahren. Die kamen wieder unter einen VW … denen ist einfach kein besseres Leben beschert. Es verging dann Dank viel Arbeit, den Corona-Beschränkungen und auch sonst wenig Ansporn meinerseits einige Monate bis mir Mitte Jänner 2021 Herr K. von der nahegelegenen Felgenklinik auf unserem Firmengelände über den Weg lief. Ich nutze die Gelegenheit, zeigte ihm die vier Patienten und äußerte meine Vorstellungen bzw. holte mir seine Expertise ein. Wir einigten uns auf folgende Punkte neben der Behebung der offensichtlichen optischen Mängel:
  • Felgenstern in Gold Metallic pulvern (Vorgabe: zumindest annähernd die Folienfarbe)
  • Felgenhorn nochmals im Originalzustand aufbereiten
  • Innenseite der Felge in Schwarz lackieren
  • Schrauben einem Zugtest unterziehen und gegebenenfalls erneuern
  • leichte Unwucht bei den Felgen beheben (ist meinem Mech bei der Reifendemontage bei drei Felgen aufgefallen)
Er machte mir dann noch einen guten Preis und ich ihm dafür keine terminliche Vorgabe, da der Clubman sowieso eingewintert war. Nach einer Woche wurde ich trotzdem schon nervös, aber es sollte dann doch nochmal knapp 2 Monate dauern bis die Felgen wieder den Weg zu mir fanden. Die Zeit nutze ich, um die Nabenabdeckungen zu bearbeiten: BBS-Plaketten runter, Klebereste unter Zuhilfenahme eines Heißluftfön entfernt und Abdeckungen gereinigt. Dann noch schwarze Folie als Untergrund sowie einen goldenen MINI-Schriftzug kleben und mit Klarlack versiegeln.
Außerdem wurde in dieser Zeit die Reifenfrage geklärt. Eine Frage war es zwar nicht, denn meine eigene Vorgabe neben der Originaldimension war eigentlich schon fixiert: Michelin und RunFlat! Da werden jetzt einige von euch die Augen verdrehen - Teuer, Hart, usw. - aber ich habe meine Gründe. Ich musste einige Online-Reifenanbieter durchforsten, bis ich diese Konfiguration in der benötigten Dimension fand. Interessanterweise waren sie dann sogar günstiger als manche Händler die Michelin-Non-RunFlat angeboten haben. Außerdem sind die auserwählten Reifen, Michelin Primacy 3, für eine Geschwindigkeit freigegeben, welche mein Cooper wohl nur im freien Fall erreichen wird: 270 km/h! Eine kleine Reserve kann ja nicht Schaden.  Motoring

Nach ein paar weiteren Wochen fügte sich dann alles zusammen. Die Felgen kamen runderneuert zurück und ein Freitagnachmittag wurde genutzt, um den R55 offiziell zu begutachten damit seine Straßentauglichkeit mit der Ausstellung eines gültigen Pickerls bis Jahresende beglaubigt werden konnte. Im Zuge dessen habe ich auch gleich diverse Lampen - Blinker rundum und Standlichter vorne - gegen LEDs getauscht, damit bei Nichtnutzung der Fahrtrichtungsanzeiger die Farbe Orange nicht die Reflektoren ausfüllt und die Standlichter im annähernd selben Weiss wie die Xenonlampen strahlen. Die Felgen bekamen noch neue Ventile verpflanzt bevor die Michelins aufgezogen wurden und die frisch gewuchteten Räder eine fixe Verbindung mit ihrem neuen Träger eingegangen sind.

Eine weitere Woche später wurden die geplanten Maßnahmen folientechnischer Natur schlussendlich umgesetzt. Dabei habe ich auch die Radhausblende für hinten rechts im Kofferraum wiedergefunden, die ebenso noch montiert wurde. Somit ist die abgeschürfte Blende nun Geschichte und stört den glanzvollen Auftritt meines "Company Cars" nicht mehr.

[Bild: links_134243.jpg][Bild: rechts_506259.jpg]
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#29

Ich war bei meinen bisherigen Ausführungen eher zurückhaltend was die Fotodokumentation betrifft, denn ich habe nur sehr selten daran gedacht die Zwischenschritte festzuhalten. Dafür aber nun konzentriert und ohne Kommentar ein paar Bilder vom Endergebnis.

                     

                     

               

Mitfahrer gibt es auch in diesem MINI wieder!

   


Es fiel mir natürlich selber bereits auf, und jeder Mech der an dem MINI vorbeiging, musste es mir auch noch unter die Nase reiben: die Radschrauben sind nicht mehr wirklich Schwarz! Ich dachte bereits daran sie auch noch zu sanieren … oder gleich neue zu kaufen. Aber ich war einfach zu faul! Um dieser meiner Inaktivität auch noch die Absolution zu erteilen, habe ich mein Gewissen weiter ignoriert, indem ich mir sagte, dass schwarze Schrauben farblich bei den hellen Felgen herausstechen würden und sich Rostbraun eher mit dem goldenen Farbton arrangiert! … man kann sich alles Schön reden!  Kichern

Schlussendlich wurde dann noch eine Vorsorgemaßnahme umgesetzt und der Unterboden oberflächlich saniert. Nach einer Reinigung und einer eintägigen Trocknungsphase wurde mit diversen Mittelchen eine Schutzschicht aufgetragen. Auch wenn der Wagen von meiner Seite aus nicht mehr im Winter bewegt wird, schaden wird es nicht. Ebenso wurde noch ein transparenter Ladekantenschutz verklebt. Hier nicht unbedingt gut ersichtlich, da nach den ersten rund 10 Kilometern in diesem Jahr der MINI schon ziemlich verstaubt war.

   



Making of:
Hier noch ein paar wenige Impressionen während den unterschiedlichen Arbeitsschritten:


   
Vergleich der ursprünglichen Felgenfarbe mit der Folienfarbe. Der Schnipsel diente den Felgenaufbereitern als farbliche Vorlage.


   
Die Felgeninnenseite in Schwarz matt. Zu spät an die Dokumentation gedacht, daher nur dieses Bild einer Felge im bereits montierten Zustand. Zum wieder abnehmen war ich schon wieder zu faul!  He He


   
Das ausgebaute, polierte und fertig folierte Dashboard.


   
Die Dogge in einem Zwischenschritt nach zwei Folienebenen. Zwei weitere für die Details sollten noch folgen.


   
Auf der Panoramascheibe hab ich mit dem "Firmenlogo" das Folienprojekt begonnen. Wie im Bericht erläutert, hätten zwei Fahrzeuge das Logo ursprünglich noch ergänzen sollen...

   
Hier der Erstentwurf mit der unbearbeiteten Vorlage des Classic Mini.

   
Diese Vorlage wurde dann in einen Mini Clubman Estate umgewandelt.

   
Der Letztstand des MINI Clubman, als ich beschloss diese Umsetzung in dieser Form abzubrechen. Die Felge bzw. der Reifen waren zu diesem Zeitpunkt noch in Bearbeitung. 




Ein paar offene Punkte technischer Natur gibt es noch, aber erstmal wird der Clubman diesen Sommer fahrtechnisch genossen.

   

[Bild: links_134243.jpg][Bild: rechts_506259.jpg]
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#30

Man sieht sofort die Liebe zum Detail..... ein wunderschönes Unikat.
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