MINI² - Die ComMINIty

Normale Version: R 53 Tuning - Räder
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hab jetzt den letzten Post gelesen und habs anscheinend eh gecheckt, nur denk ich mir dass die Traktion sicherlich merklich darunter leidet. Wahrscheinlich ganz extrem beim Herausbeschleunigen aus der Kurve oder ?
Ein negativer Sturz wäre sicherlich interessant, wie kann man sowas vorne machen ?
Außerdem wenn der negative Sturz nur vorteilhaft für die Vorderachse wäre, dann wärs ja sicherlich ab Werk schon so verstellt oder ?
also ich hatte bisher noch keine probleme Wink und mein mini hat ausreichend leistung Pfeifen

das merkt man auf der geraden beim beschleunigen bedeutend weniger als du dir das jetzt vorstellst Wink
mrCel schrieb:Wieso will man vorne mehr negativen Sturz ?
wenn ich, ganz vereinfacht gesagt, weniger Lauffläche auf den Asphalt bringe hab ich auch weniger Traktion... und das is ja nicht das was wir wollen oder ?
Hinten is ja als "Nichtantriebsrad" egal und da wirkt es sich positiv aufs Kurvenverhalten aus aber vorne leuchtets mir nicht ein Head Scratch

Gründe für negativen Sturz an der Vorderachse ( Im Straßenbetrieb ca. 2° , in der Mini-Challenge je nach Strecke bis 4° ) :

- Durch die "dynamische Radlstverschiebung " ( Ich liebe diesen Begriff ) , also beim Beschleunigen vorn hoch und hinten runter und beim Bremsen eben genau umgekehrt, kommt ein Rad , das an der Vorderachse negativ steht näher an 0° und steht mit der Lauffläche voll auf der Straße = bessere Traktion beim Beschleunigen. Immer. Bei jedem Gangwechsel.

- Ein Rad , dass bereits bei 0° steht, "kippt" beim Beschleunigen = Entlasten der Vorderachse in Richtung positiver Sturz, steht also nur auf der Außenkante der Lauffläche = Schlechte Traktion.

- Die Räder an der Außenseite der Kurve übertragen durch den höheren Druck des Autos - bedingt durch die Neigung des Autos in Folge der Zentrifugalkraft nach außen ( Fliehkraft, also Geradeaus, gibt es nur beim Bremsen ) die größeren Lenk- und Seitenführungskräfte. Wenn sie also dann unter Belastung einfedern, stellt sich ein Rad mit negativem Sturz gerade ( das Auto steht dabei aber schräg - je nach Fahrwerk ) und nutzt demzufolge die ganze Breite der Lauffläche. Ein Rad mit 0° Sturz steht dann schon auf der Außenkante der Lauffläche, hat also weniger Gummi auf der Straße, rutscht früher, das Auto untersteuert.

- Das Einlenkverhalten wird mit etwas negativem Sturz quicker, direkter. Dies hängt aber auch von der Spur ab ( Vorspur : Räder sehen senkrecht, aber nicht genau parallel, sondern so, dass sie beim Geradeausrollen in ca. 100 m aufeinandertreffen. Nachspur = Die Räder laufen auseinander ).

Gründe gegen negativen Sturz :

- Die Reifen verschleißen etwas schneller, sind daher auch öfter zu kontrollieren.

- Die Antriebswellen haben in der Übertragung der Kraft auf die Räder einen "Knick", d.h. die äußeren Gelenke der Antriebswellen verschleißen etwas schneller ( und verursachen bei sehr starker Tieferlegung = viel negativer Sturz Vibrationen ).

- Die Lenkkräfte werden etwas höher ( natürlich nur an der Vorderachse Pfeifen) , was aber bei der Servolenkung des Minis kaum spürbar ist.

Ich werde dieses Posting in das "Fahrwerkkapitel" kopieren, wenn ich es einrichte.
2mD schrieb:mehr sturz vorne: mehr gripp in der kurve, wirkt untersteuern entgegen bzw födert übersteuern
mehr sturz hinten: wirkt übersteuern entgegen bzw. fördert untersteuern

von daher is viel sturz an der Hinterachse eigentlich garnicht sooo gut fürs fahrverhalten ( meine meinung )

und ja, jeh mehr sturz vorne desto weniger traktion beim geradeaus fahren.
aber wer will schon geradeaus fahren Wink

Alles Korrekt. Es kommt - wie immer - auf die Ausgewogenheit und die Dosierung an, d.h zwischen Vorder- und Hinterachse muss das Verhältnis stimmen. Wenn ein Mini vorne und hinten gleich tiefergelegt wird, nimmt der Negativ-Sturz an der Hinterachse mehr / stärker zu.

Da wir aber alle wissen, dass der Mini besser zu fahren ist und höhere Kurvengeschwindigkeiten erreicht, wenn er den "hängenden A...h" hat, also hinten einen Tick tiefer als vorne ist, wird dieses Verhältnis noch schlimmer. Von extremen Tieferlegungen ist also auch aus diesem Grund abzuraten ( neben der höheren Antriebswellenbelastung ), es sei denn , weitergehende Arbeiten am Fahrwerk werden zum Ausgleich vorgenommen.

Zur Ausgeglichenheit am Fahrwerk zwischen vorne und hinten müssen neben dem Sturz der Räder aber auch die Faktoren
- Spurweiten ( Unterschiede zwischen beiden Achsen )
- Reifenbreite
- Luftdrücke
- und Spur
berücksichtigt werden.

mrCel schrieb:hab jetzt den letzten Post gelesen und habs anscheinend eh gecheckt, nur denk ich mir dass die Traktion sicherlich merklich darunter leidet. Wahrscheinlich ganz extrem beim Herausbeschleunigen aus der Kurve oder ?
Ein negativer Sturz wäre sicherlich interessant, wie kann man sowas vorne machen ?
Außerdem wenn der negative Sturz nur vorteilhaft für die Vorderachse wäre, dann wärs ja sicherlich ab Werk schon so verstellt oder ?

Die Trakton leidet nicht, siehe das Posting zuvor.

Die Interessen "ab Werk" zielen nicht unbedingt auf max. Kurvengeschwindigkeit, sondern auf Fahrbarkeit ( auch für Mädels !) , reduzierte Material-Belastungen ( erlauben evtl. den Einsatz preiswerterer Teile ), evtl. akustische Besonderheiten usw.
herbie?..woher weißt du das alles?
bigmaniac2k schrieb:herbie?..woher weißt du das alles?

Ich bin jetzt 55 und habe mit 13 angefangen an Mopeds zu schrauben. Dann an VW-Käfern, NSU TT, Escorts, Capris, Gölfen, Polos usw usw usw. Dazu habe ich immer viel gelesen ( meistenteils auch verstanden ). Frühere Freunde , die Kfz-Schlosser lernten sind heute Meister und/oder Ingenieure ( und immer noch Freunde ) , so dass auch immer Gesprächpartner da sind.

Da meine alleinerziehende Mutter mir aber keinen techn. Beruf erlaubte, musste ich das, was ich wissen und lernen wollte, eben anderswo bekommen. Und wenn man mit Neugier und Interesse lernt, bleibt eben mehr hängen.

Inzwischen kann ich auch in ca. 9m techn. Literatur ( Die Bücher stehend, nicht nebeneinander gelegt Zwinkern ) nachschlagen, ich kann ja nicht alles behalten...Pfeifen
herbi schrieb:Ich bin jetzt 55 und habe mit 13 angefangen an Mopeds zu schrauben. Dann an VW-Käfern, NSU TT, Escorts, Capris, Gölfen, Polos usw usw usw. Dazu habe ich immer viel gelesen ( meistenteils auch verstanden ). Frühere Freunde , die Kfz-Schlosser lernten sind heute Meister und/oder Ingenieure ( und immer noch Freunde ) , so dass auch immer Gesprächpartner da sind.

Da meine alleinerziehende Mutter mir aber keinen techn. Beruf erlaubte, musste ich das, was ich wissen und lernen wollte, eben anderswo bekommen. Und wenn man mit Neugier und Interesse lernt, bleibt eben mehr hängen.

Inzwischen kann ich auch in ca. 9m techn. Literatur ( Die Bücher stehend, nicht nebeneinander gelegt Zwinkern ) nachschlagen, ich kann ja nicht alles behalten...Pfeifen

Anbeten
bigmaniac2k schrieb:Anbeten
genug, genug, bitte keinen Personenkult.....................Lol

btw : Wenn etwas zu ergänzen ist, nicht richtig verständlich ist , andere Ansichten bestehen oder so, bitte mitteilen : Die Qualität und die allgemeine Verständlichkeit der Threads für Nicht- oder Noch-Nicht Äkspärden ist das Ziel .
Wirklich beeindruckend. Mal abgesehen von deinem unfassbaren Know-How auch noch die Motivation aufzubringen das alles penibel aber dennoch verständlich für Jedermann niederzuschreiben, solche Leute und Leistungen bringen ein Forum voran Top

Zu dem einen Absatz hät ich dennoch eine Frage. Habs einfach nicht ganz verstanden...
Zitat:- Die Räder an der Außenseite der Kurve übertragen durch den höheren Druck des Autos - bedingt durch die Neigung des Autos in Folge der Zentrifugalkraft nach außen ( Fliehkraft, also Geradeaus, gibt es nur beim Bremsen ) die größeren Lenk- und Seitenführungskräfte. Wenn sie also dann unter Belastung einfedern, stellt sich ein Rad mit negativem Sturz gerade ( das Auto steht dabei aber schräg - je nach Fahrwerk ) und nutzt demzufolge die ganze Breite der Lauffläche. Ein Rad mit 0° Sturz steht dann schon auf der Außenkante der Lauffläche, hat also weniger Gummi auf der Straße, rutscht früher, das Auto untersteuert.

Wenn ich schon einen negativen Sturz habe an der Vorderachse, fahre ich auf gerader Strecke quasi auf den Innenkanten des Reifens. Wenn das Auto jetzt in eine Kurve geht neigt es sich zur Kurvenaußenseite und federt am kurvenäußeren Rad ein. Erhöt sich an diesem Rad dann nicht der Negativsturz? Wie kann es sein dass ich dann mehr auf der gesamten Lauffläche fahre?
Oder ist es so, dass -Formulierungsschwierigkeiten- wenn sich das Auto neigt, der Negativsturz ausgeglichen wird?
Also salop ausgedrückt stehen dann im Gegensatz zu gerade Strecke nicht Reifen schief und Karosse gerade, sondern Reifen gerade und Karosse schief.

Bitte um Korrektur. Wenn das dann aber alles so stimmt hab ich es glaube ich beim Schreiben verstanden Mr. Orange
auf den reifen wirken dann seiten kräfte -> der bleibt nicht in seiner form sondern walkt, und das nicht wenig !


irgendwo giebts en bild von baraka bei dem man das sehr sehr gut sieht...
bei zu wenig sturz und nem "weichen" reifen kann das dann soweit gehen das sogar abfahr spuren auf der seite des reifens zu sehen sind eek!
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