MINI² - Die ComMINIty

Normale Version: Fortschritte im Motorenbau
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Hallo zusammen,

ich war gestern bei nem Bekannten, der mir zum hundersten mal sagte, " der Motor deines Mini (cooper s Bj 2007) wird nicht lange laufen".Zu hohe Literleistung. Zu viel Druck auf den Kurbelwellenlagern Pleuellagern etc. Er lebt was Autos angeht iwie noch in den 80igern. Da hat er noch selber reichlich an Autos geschraubt und kennt sich entsprechend mit alten Gurken aus. Meine Frage dazu. Hat sich in den letzten 20 bis 30 Jahren nichts in der Motorenfertigung getan ? Er meint auch damals konnte schon auf tausendstel Milimeter gehont werden auch damals gabe es schon Dreistofflager. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass BMW PSA nen Motor verkauft bei dem sie wissen der macht nicht nur bei permanenter Raserei ohne Verstand nach 100tkm die Grätsche. Die Frage lautet also " kann ein downgesizter Hochleistungsmotor lange laufen ? Auch aufgrund von verbesserter Fertigungstechnik? Das eine hohe Literleistung an sich kein Problem darstellt sieht man ja schon an den Motorrädern. Habe selber mal eine 1000er Fazer mit 130tkm beim Service gesehen. Ausser ner Zündspule war da alles nur regulärer Service gewesen. Auch die 1000er GSX-R sind ja extrem robust. Allerdings wird bei solchen Motorrädern die Leistung kaum je genutzt.Bei meinem Mini gehe ich davon aus, das er in Italien übel misshandelt worden ist (extremes chiptuning oder Rennen). Ev. ist ja hier jemand aus der Branche, der mir Argumente geben kann. Ich kann es nicht mehr hören.MotzenBöse!.Wird ein Minimotor genauso gefertig wir ein Ford Sierra Cosworth Turbo?? Bei dem war scheinbar immer bei 100tkm Schluss mit lustig.

Vg Bernie
Ach was...Zwinkern

Es hat sich in so vielen Bereichen was getan das man das garnicht auszählen kann.
- Eine der wichtigsten sind mit Sicherheit das Bauteile inzwischen genaustens am PC berechnet werden können, und man sehr deutlich sieht wo das Material Schwachstellen hat, und wie man diese beheben kann.

- 80er...naja gut Vergasermotoren waren das auch keine mehr Lol Aber inzwischen sind Motorsteuerungen extrem komplex geworden und überwachen deinen Motor ständig, und passen dem entsprechend das Gemisch an. Die R56er Modellreihe ist z.B. mit einer Breitbandlambdasonde ausgestattet, die immer ein optimales Gemisch im Brennraum gewährleistet.

Ausserdem gibt es viele R56 die über 100t KM gelaufen haben. Das einzige was sich immer verabschiedet ist der Kettenspanner und die Hochdruckpumpe. Peitsche

Verkokungen sind nicht nur bei Mini ein Problem, sondern bei jedem Direkteinspritzer.

Desweiteren ist die Grundverdichtung nichtmal so hoch. Nur die Gesamtverdichtung im Vollastbereich erhöht sich deutlich durch den recht hohen, aber heutezutage als üblich zu bezeichnenden Ladedruck. Die Belastung für den Motor ist nur im Vollgas hoch.

Wenn aber alle Motorparameter stimmen, was bei einem Serienmotor der fall ist, passiert auch nichts!
Natürlich hat sich nicht nix getan. Für konkrete Argumente bin ich nicht genug in der Materie aber ich bin da teilweise schon bei deinem Bekannten und das obwohl ich selber ein Auto fahre mit einer Literleistung von 137PS/L.
Was die Laufleistung betrifft, werden unsere aufgeladenen kleinvolumigen Giftzwerge nie den Km-Stand erreichen, den ein Sauger mit niedrigem Liter/Leistungs-Verhältnis erreicht.

Ich sehe hin und wieder solche Fahrzeuge -meist aus den 90ern/frühen 2000ern- die böse mishandelt werden. Sprich keine Ölchecks und "ist der Motor kalt, gib ihm sechseinhalb". Solche Motoren überleben die Karosse trotzdem noch Wink
Und auf der anderen Seite lese ich im Forum wie die 1.6er oft schon bei unter 50tkm streiken. Sicher liegt das oft an Kleinteilen wie Kettenspanner oder Hochdruckpumpe oder weiß der Geier...aber die Cooperfahrer haben diese Probleme nicht, oder?
Und die Ursache eines Defektes oder Schadens ist immer eine "Kleinigkeit".

P.S.: Meine beste eigene Erfahrung in dem Bereich war ein ´93er Ford Transit mit 2.0l 75 PS Diesel (kein Turbo). Der Motor ist mal wirklich UNKAPUTTBAR !!
Hallo zusammen,

hier mal Antworten von Leuten die scheinbar einigermassen tief in der Materie sind.
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Es gibt schon ein paar Fortschritte im automobilen Motorenbau. Ich kenn den Mini-Motor nicht und weis jetzt nicht genau wie der aufgebaut ist, aber allgemein gibt es schon ein paar "neue" Dinge beim Automotor. Die meisten Veränderungen der letzten Jahr liefen im Bereich effektive Verbrennung, um den Kraftstoffverbrauch zu senken, bzw. die Leistung zu erhöhen, bei verbessertem Abgasverhalten.
Damit lies sich auch die Literleistung steigern. Hauptsächlich wird die hohe Literleistung der aktuellen Automotoren aber über Aufladung erreicht, Stichwort Turbo oder Kompressor.
Neu sind im Automobilbereich auch die vermehrte Verwendung von Alugehäusen anstatt Grauguß. Es gibt sogar erste Motoren ohne die Graugußbuchsen. Die Alubahnen werden dann beschichtet.
Dies erlaubt engere Toleranzen zwischen Kolben und Zylinder. Die Reibung wird verringert.
So, und nun was zur Lebenserwartung. Einem Pleul- oder Kurbelwellenlager ist die Größe des Kolbens darüber relativ egal, solange es auf die zu erwartende Belastung richtig ausgelegt wird. Wird ein kleiner, 30 Jahre alter Sauger plötzlich aufgeladen, sind die Lager nicht für diese Belastung konstruiert. Wird dies von vorneherein vorgesehen, gibt es normal auch keine Probleme. Auch im Automobilbau wird versucht, die Motoren möglichst kompakt zu bauen, so dass die Kurbelwellenbreite/länge nicht zu groß wird. Die notwendigen Lager haben daher auch schon Platzprobleme. Es ist jedoch noch lange nicht so eng, wie bei einem modernen Motorradmotor. Wenn nun der Kolbendruck entsprechend hoch gefahren wird, so kann man im Automobilbau die Lager darunter durchaus noch ein wenig breiter gestalten, indem die Zylinderabstände vergrößert werden. Dies kommt auch einer leichteren Kühlung entgegen. Der Motor ist dann durch die kleineren Zylinder wiederum schon ausreichend kompakt im Vergleich zu einem Hubraumriesen.
Einfach gesagt, wenn die Kurbelwellendimensionen eines 2Liter 100PS-Motors in einen 1Liter 100Ps-Motor übertragen werden (natürlich mit reduziertem Hub,..), so ist auch die selbe Laufleistung zu erwarten.
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Hi,
keine Bange, dein 'Hochleistungsmotor', was er eigentlich nur im Vergleich zu den Dingern aus den 70ern und 80ern ist, wird locker die 100000er Marke überschreiten.
Der Fortschritt der Fertigungstechnik hat sicher Einfluss auf die Langlebigkeit, aber auch die Verbesserung der Materialien.
Hinsichtlich Temperaturbeständigkeit durch neue Legierungen, Oberflächengüte und Verschleissverhalten hat sich einiges getan.
Auch durch innovative Motorentechnologie wurden die heutigen Literleistungen erst möglich.
Beispiel:
Früher waren Kolbenkühlungen, etwa durch Spritzölkühlung, reinrassigen Rennmotoren vorbehalten. Heute hat es wahrscheinlich jeder Saugmotor, von Turbomotoren ganz zu schweigen.
Oder: Früher hatte man Kolben mit ellenlangen Hemd, nur dass die Dinger einigermassen geführt wurden und riesigem Feuersteg, damit die Bereiche oben nicht zu heiss wurden.
Heute hat man sehr niedrige Kolben aus einer anderen Legierung, mit kleinem Feuersteg, die leicht sind und man somit die Massenkräfte verringern konnte.
Hinzu kommt, dass die Öle verbessert und auf die erhöhten Anforderungen abgestimmt wurden. Öle werden temperaturmässig viel höher beansprucht, da sie auch kühlen müssen (Kolbenkühlung s.o. ).
Aber es wurde auch die Lagergeometrie stehts verbessert. Durch kleinere Spaltmasse entsteht ein kleineres Lagerspiel, das die Ölleckagen im Gleitlager verringert, die hydrodynamische Schmierung verbessert, und Mischreibung im Betrieb verhindert.
Auch wurde die Verbrennung selbst verbessert, dass weniger Rückstände entstehen, weniger Ölkohle gebildet wird und die damit einhergehenden Nebenwirkungen wie festsitzende Kolbenringe oder verkokte Ventile weitestgehend bereits im Ansatz vermieden werden.

Fazit…
Argumente warum moderne Motoren immer noch langlebig sind, gibt es genug. Man könnte Bücher darüber schreiben.
Jetzt kommen aber genau diejenigen Spezialisten, die das ein oder andere Gegenbeispiel anführen.
Ja, früher (in den 70ern) gab es von Benz einen 3,0l Diesel, mit 5 Zylindern. Der hatte brachiale 88PS und hielt, entsprechende Pflege vorausgesetzt, locker 500 000km. Nur welcher normalsterbliche Autofahrer braucht das?
Heute liefern diese Leistung aufgeladene Motörchen mit 1,2 oder 1,3l Hubraum, sind entsprechend kleiner, leichter und machen weit weniger Lärm bei geringerem spezifischen Kraftstoffverbrauch.
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Tja downgesized heisst demnach nicht zwingend geringe Laufleistung. Fakt ist das bei meinem Cooper s der 3. Turbo der 2. Zylinderkopf und der 2 Block verbaut ist.Werde ihn immer schön warmfahren und hoffe er macht mir noch viel Freude.

Lg Bernie
Natürlich ist die Zeit nicht stehen geblieben und es wurde in allen Bereichen verbessert. Am Ende stehen sich Theorie und Praxis aber wieder gegenteilig gegenüber - jedenfalls nach meiner persönlichen Erfahrung.

Übrigens ist es meiner Meinung nach von den Ingenieuren nichtmehr vorgesehen, dass ein Autoleben länger als 200tkm ist.
Kabrüggen schrieb:Am Ende stehen sich Theorie und Praxis aber wieder gegenteilig gegenüber - jedenfalls nach meiner persönlichen Erfahrung.
Wohl war. In meinem Cooper S werkelt seit km 78000 der dritte Turbo und der zweite Zylinderkopf. Seit km 96000 ein neuer Block.

Kennt jemand Details zum Turbomotor im Vergleich zum Sauger ??
Ist der Kopf z.B. der Gleiche ??

Vg Bernie
Die Zylinderköpfe sind verschieden, im online ETK kannst Du alles vergleichen.

Guckst du hier --> http://www.realoem.com/bmw/index.do
.... mal so nebenbei: Einfach mal in die Fachliteratur schauen, wann:
  • es die ersten aufgeladenen Motoren gab (Gebläse, Kompressor, Turbo)
  • es die ersten Einspritz-Motoren gab
So neu ist die Technik dann doch nicht.
Kabrüggen schrieb:Übrigens ist es meiner Meinung nach von den Ingenieuren nichtmehr vorgesehen, dass ein Autoleben länger als 200tkm ist.

Das ist nicht nur deine Meinung, das geben die meisten Kunden ja indirekt vor. Wer fährt denn bitte heute noch ein Auto länger als 5-10 Jahre bei moderater Laufleistung? Die meisten wollen ja immer nach einigen Jahren das neuste Modell haben. Von daher ist es zumindest in den unteren Klassen Material- und Geldverschwendung für die Konzerne, wenn ein Auto für 500tkm designed wird. Sogar zweierlei: 1. Am Preis des Wagens direkt, 2. es braucht zyklisch weniger Ersatzteile/Service...
Die Umweltlüge unterstützt dieses Bewusstsein nochmal mit Downsizing..
Ein "guter" Ingenieur baut übrigens nichts für die Ewigkeit.
Das ist ja mal geil Yeah!

Also die Motoren von heute leben ja von einer Literleistung von 100 PS und mehr. Die Toleranzen im Motorenbau sind ja nicht mehr auf dem Stand von vor 20 Jahren, außerdem gibt es maßgebliche neue Entwicklungstechniken, die es damals nicht gab. Stichwort CFD im Ansaug und Abgasbereich,um nur ein Beispiel zu nennen. Die Direkteinspritzung tut ihr übriges. Außerdem geht der Trend beim Turbo dahin, dass man versucht die Grundkompression hoch zu halten, und "künstlich" über frühen bzw. späten Einlassschluss zu senken. Das erhöht den Wirkungsgrad in der Hochdruckschleife und verbessert das Brennverhalten.

Dazu noch die Ventilhubversteller a la Valvetronic - wobei ich hydraulische Systeme mittlerweile vorziehe - und die Nockenwellenphasensteller. Ein solcher Ventiltrieb ist zu weit mehr Variabilität in der Lage, als ein Standard-Ventiltrieb von vor 20 Jahren. Dadurch, dass so stark mit den Ventilöffnungskurven / Ventilhüben und Phasenlagen gearbeitet werden kann, ist es nur natürlich, dass der Wirkungsgrad der Maschine und damit auch die Leistungsausbeute steigt.

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