Neue Motoren einfahren -
Red Gecko - 17.02.2006
Flitzi schrieb:alle Porsche-Motoren werden werksseitig eingefahren - noch Fragen?? 
Ja, was wird beim werksseitigen Einfahren gemacht?
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lindiman - 17.02.2006
Red Gecko schrieb:Was ist dieser Einfahrschutz? Wie funktioniert der?
Eine Drehmoment/Vollastbegrenzung die ca. 6000 km aktiv ist. Das ist der "Schub" den viele nach 6000 km spüren

Kurz gesagt: Erst danach geht die Drosselklappe ganz auf....wobei richt auf geht das Ding mit der Seriensoftware eh nie
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Ford Prefect - 18.02.2006
Also ich hab Motomans sehr interassenten Artikel auch schon mehrmals gelesen und drüber gegrübelt...
Ich bin zwar noch lange kein Fachmann, aber eine winzigkeit gefühl für solche technischen vorgänge trau ich mir schon zu... Eigentlich hören sich seine Argumente sehr plausibel an... Angeblich haben ja inzwischen sogar "approximately 300" seine methode ausprobiert und dabei positive resultate erzielt...
Bleibt aber immer noch die Frage warum die Autohersteller einem was komplett anderes empfehlen und sogar einen Einfahrschutz (

) in die motorelektronik integrieren.... motoman fällt da scheinbar auch nix besseres zu ein als "thats a good question..." Ich glaub´ kaum das die alle einen geheimpakt haben damit auf der ganzen welt möglichst viele motoren nicht die versprochene leistung bringen bzw. den Kunden um die ohren fliegen...
Ich glaube auch kaum das man die einfahrphase eines F1 motors mit unseren motörchen vergleichen kann... ein guter rennmotor bringt brutal viel leistung, hält bis zum ende des rennens (oder bei der F1 halt doppelt so lang), und löst sich dann in seine einzelteile auf...
Was ich mir garnicht erklären kann ist warum er sagt das man am anfang Synthetik-Öl vermeiden sollte... das könnte der kollege vielleicht nochmal ´n bisschen erörtern...
Tja, wär natürlich sehr interessant dieses rätsel zu klären, denn eins ist wohl unumstritten: die einfahrphase ist ausschlaggebend für die lebensdauer und die leistung eines motors.... Gut das ich meinen gebraucht gekauft hab, da brauch ich dann wenigstens kein schlechtes gewissen haben wenn er hochgeht
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Hitec - 19.02.2006
Synthetikoel ist schlecht weil's zu gut schmiert.
Hört sich komisch an,iss aber so.
Ich habe mal einen Rennmotor (über 10.000 U/min.) nach zwei
Rennwochenenden (ca.1800 Km) zerlegt zum vermessen.
Auf den Kolbenhemden waren noch alle Gewichtsangaben vom
wiegen vollständig zu lesen - war mit wasserfestem Filzstift geschrieben.Das heisst,es ist nie zum Kontakt-Kolben und Zylinder
gekommen.Das bedeutet auch,dass alle Teile die "einlaufen" sollen
das nicht tun,weil z.B. die Scherstabilität beim Synt.-Oel deutlich
höher ist als bei Mineraloel.
Zum Einfahren:
Das einzige was bei heutigen Motoren mit modernen Dreistofflagerschalen noch einlaufen muss sind die Kolbenringe.
Auf allen Prüfständen gelten auch Herstellerspezifische Einlaufvorschriften.Auf keinen Fall wird in den ersten 30 Stunden
Vollast gefahren.Eben weil die Kolbenringe noch kein 100%
Tragbild haben.Die Methode,gleich am Anfang viele Vollastanteile
zu fahren führt vielleicht zu dem Erfolg,dass die Ringe schneller
Einlaufen weil tatsächlich durch den hohen Verbrennungsdruck
die armen Kolbenringe mit Gewalt an die relativ rauhen Zylinderwände
gedrückt werden und sich schnell abnutzen,bis es passt.
Dass dabei aber heisse Verbrennungsgase duch die noch undichten
Ringe blasen,ist auch sicher.Das kann dazu führen,dass sich die
Kolbenringe durch die örtliche Übertemperatur stark erhitzen,zudem
sie die Hitze mangels kontakt zur Laufbahn auch nicht abführen
können.Wenn Sie dann verzogen sind,bleibt's ewig ein "Gurkenmotor"
der vor allem später in Teillast gefahren keine hohe Kompression hat
(weniger Leistung,höherer Verbrauch) und vor allem mehr Öl verbraucht.
Deshalb werden bei fast allen Motorenherstellern die Motoren mit
relativ hohen (bis 5000 U/min.) Drehzahlen und wenig Last eingefahren.
Also wenig Gas aber ruhig höher Drehen.Dadurch werden die Ringe
mit hohen Geschwindigkeiten durch die Laufbahn gezogen ohne zu
fest "draufzudrücken" was das sanfte "Einschleifen" fördert,ohne
grossen Verschleiss zu verursachen.
Gruss
Hartmut (Tippwunder)
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lindiman - 19.02.2006
Danke Hartmut
Hitec schrieb:Gruss
Hartmut (Tippwunder)

[ot]Wenn Du weiter solche Dinger hier raushaust spendiere ich Dir nen Schreibmaschinenschreibkurs. Wobei, wenn ich da an deinen Englishkurs denke, ich da besser vorher überprüfen sollte dass im Nebenzimmer kein interessanteres Thema unterrichtet wird

[/ot]
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Skullz101 - 19.02.2006
lindiman schrieb:Das Übliche: Ordentlich warmfahren bevor man Vollgas gibt 
Yep, so habe ich es bei all' meinen Neuwägel'chen gemacht und es hat
nie geschadet. Die Autos haben grundsätzlich immer (sei es auf dem
Prüfstand oder beim späteren Verkauf) auch andere Fahrer überzeugt.
Warm fahren und dann gehts los. Vollgas habe ich den Motoren allerdings
meist erst nach ca. 1.000km, also nach ungefähr einer Woche

gegeben.
CU Oli
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Dennis77 - 19.02.2006
Ich habs bislang bei allen Motoren (zwomal Motorrad, beide Zweitakt, dann zwomal Auto) so gehalten, daß ich in den ersten tausen Kilometer schaltfreudig fahre. Im kalten Zustand nicht zu hoch drehen, und erst wenn sie wirklich warm sind; damit meine ich das Öl, nicht das Wasser; mal etwas mehr Drehzahlen. Dabei keine Angst vor höheren Drehzahlen, aber natürlich keine Vollast. Vor allen Dingen habe ich lange Phasen mit gleicher Last vermieden. Mit zunehmender Laufleistung habe ich dann die Anforderungen gesteigert. Bislang bin ich damit bei allen Motoren sehr gut gefahren.
Ach ja; ich hab nach 1000 bis 1500 km auch immer freiwillig einen Ölwechsel durchführen lassen. Hat auch nie geschadet.
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Ford Prefect - 19.02.2006
@Hartmut:
du solltest vieeeel öfter solche beiträge ´rauslassen!!!
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Red Gecko - 23.02.2006
bigagsl schrieb:aloha @ all
aus gegebenem anlaß
möchte ich mal wieder ein thema anschneiden, welches schon häufiger kontrovers hier diskutiert wurde: das einfahren von neuen motoren.
Aus gegebenen Anlass ... ??? Heisst das, dass Du demnächst einen
neuen Motor einfahren "musst"? Wenn ja, wie machst Du sowas?
Mein Kleiner steht in gut einer Woche vor der Tür und ich weiss immer
nocht nicht recht, wie ich ihn einfahren soll. Nach Hartmuts Beitrag
tendiere ich zu folgendem Programm:
0 - 250 km:
- Den Motor ca. 10-20 km warmfahren (niedrige Drehzahlen, wenig Last)
- Möglichst wenig mit gleicher Drehzahl fahren.
- Zwischendurch immer mal wieder beschleunigen, dabei die Gänge vom
2. bis zum 4. durchschalten und mit Drehzahlen zwischen
2.000 und 4.000 U/min und wenig Gas (max. 50%) arbeiten.
- Danach den Motor im 4. Gang auf 2.000 U/min runterrollen lassen.
250 - 1000 km: wie oben, aber bis 5.000 U/min.
Dann bei 1000 km ein Öl- und Ölfilterwechsel.
1000 - 4000 km: wie oben, aber bis 6.000 U/min. Gegen Ende zu auch mal für kurze Zeit Vollgas.
Bei 4000 km dann nochmal ein Öl- und Ölfilterwechsel. Dabei auf
Synthetiköl umstellen (muss man da was spezielles beachten, oder
verwendet man ab diesem Zeitpunkt einfach das Synthetiköl?)
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Ford Prefect - 24.02.2006
naja, das Auto wird ja schon mit Synthetik-Öl ausgeliefert, wenn du den mit gutem altem erdöl einfahren willst müsstest du ganz am anfang erstmal welches reinkippen....
aber ansonsten denke ich, wenn du dir eh schon so viele gedanken machst wie du deinen Motor am besten einfährst wird dein MINI es bei dir recht gut haben