Leistung vs. Drehmoment - und viele andere Einflußfaktoren -
Ben - 06.01.2012
JumboHH schrieb:Geht es hier eigentlich noch um die Aussage, dass das Drehmoment ausschlaggebend für die Durchzugskraft eines Motors ist? Oder wo sind wir gerade?
Man könnte sagen, wir beleuchten Beschleunigungsvermögen und Verbrennungsprinzipien von verschiedenen Seiten

. Und ich bemühe mich sicherzustellen, dass neben einer Erläuterung der allg. physikalischen Prinzipien und der Anwendung auf Minis hier keine unrichtigen Aussagen stehen bleiben

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Leistung vs. Drehmoment - und viele andere Einflußfaktoren -
PuristenFerkel - 06.01.2012
Ben schrieb:Das kommt hin, ändert aber nichts daran, dass Deine Aussage, dass der SD 80...140 km/h schneller beschleunigt, schlicht falsch ist, weil man beim S das ebenfalls im 3. Gang machen würde und er auf Grund der Übersetzung zu jeder Zeit ein mind. genauso hohes bzw. höheres Raddrehmoment hat, trotz geringerem Motordrehmoment.
Das ist der springende Punkt. Weniger Drehmoment wird durch eine höhere Drehzahl ausgeglichen.
Leistung vs. Drehmoment - und viele andere Einflußfaktoren -
bonsaiSUV - 06.01.2012
embe schrieb:Geht mir genau so, selbst nach einiger Zeit mit dem 335d würde ich z.B. auch den 330i bezüglich der Motorcharakteristik jederzeit vorziehen, vom 335i ganz zu schweigen...
Ein Diesel fühlt sich aufgrund des engen Drehzahlbands für mich einfach unsportlicher an als ein Benziner, zumal am oberen Ende das Drehmoment meist sehr deutlich nachlässt.
Man muss einen diesel auch gewohnt sein und entsprechend fahren, dazu braucht es viele tausend km.
Ich hatte mal einen baerenstarken V8 diesel mit ueber 300PS.
Als ersatzwagen, mal fuer ein paar tage einen 12 zylinder benziner (vergleichbares auto).
Der benziner hatte mehr hubraum, sehr viel mehr PS und
gefuehlt deutlich weniger bums. Das war enttaeuschend.
Dabei sind grade hubraumstarke benziner mit vielen zylindern untenrum sehr gut. Aber gegen den diesel keine chance.
Das tatsaechliche drehzahlband eines benziners ist kleiner als man denkt, das geht eben nicht von 1500 bis 7500, sonder das geht von 3500 bis 7500, alles darunter ist schlappi.
(das aendert sich mit den modernen biturbo benzinern, aber die haben andere nachteile)
Aber du hast recht, in einem diesel muss man viel schalten, der benziner hat, solange er nicht im kampfmodus ist, ein groesseres, nutzbares drehzahlband. Das man in der unteren haelfte nicht volle leistung hat, spielt im alltag kaum eine rolle.
Deswegen ist der einwand meines vorredners auch richtig.
Moeglicherweise haben S und SD im 3 und 4. gang die gleiche uebersetzung. Man kann den S ganz sicher im alltag von 80 auf 140 beschleunigen im 4. Aber im kampfmodus, macht man das im 3. gang, dann hat er bums. Dann allerdings steht der naechste schaltvorgang kurz bevor. Man benutzt, wenn man schnell sein will, nur das obere drittel des bandes beim benziner.
xxxx
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bonsaiSUV - 06.01.2012
PuristenFerkel schrieb:Das ist der springende Punkt. Weniger Drehmoment wird durch eine höhere Drehzahl ausgeglichen.
Durch die andere uebersetzung.
"falschenzugprinzip"
Erst so bringt die hoehere drehzahl was. Also ja du hast recht.
xxx
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Ben - 06.01.2012
bonsaiSUV schrieb:Man muss einen diesel auch gewohnt sein und entsprechend fahren, dazu braucht es viele tausend km.
Das stimmt, so tickt der Mensch. Vor diesem Hintergrund sind ja wahrscheinlich auch die öffentlichkeitswirksamen Audi R 10 TDI zu sehen - bekannte Gewohnheiten hinterfragen.
bonsaiSUV schrieb:Man benutzt, wenn man schnell sein will, nur das obere drittel des bandes beim benziner.
Sehr schöne Aussage - die sich übrigens auch direkt aus Emilios Tabelle ergibt. (Du hattest ja eben gefragt, was man daraus lesen kann).
Noch interessanter wirds, wenn man das vor dem Hintergrund betrachtet, dass der Turbo ja schon für volles Drehmoment sorgt ab 1700 rpm, und man den Motor im S (bis auf im 1. Gang) für max. Beschleunigung quasi ausschließlich in dem Drehzahlband bewegt, in dem das Drehmoment bereits zurückgenommen wird. Und das sogar beim S, wo sich doch immer alle beschweren, dass der S obenrum zu macht

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Danke für den interessanten Ansatz! Man könnte fast sagen: "Drehzahl ist durch nichts zu ersetzen." (Siehe auch BMW Hochdrehzahlkonzept und Formel 1.) Von 2000 rpm auf 6000 rpm ist halt einfach mal eine Verdreifachung (!) der Leistung, solche Unterschiede im Drehmoment findet man in typischen Drehzahlbereichen bei Verbrennern einfach nicht.