19.05.2012, 19:16
Hallo zusammen,
hier mal Antworten von Leuten die scheinbar einigermassen tief in der Materie sind.
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Es gibt schon ein paar Fortschritte im automobilen Motorenbau. Ich kenn den Mini-Motor nicht und weis jetzt nicht genau wie der aufgebaut ist, aber allgemein gibt es schon ein paar "neue" Dinge beim Automotor. Die meisten Veränderungen der letzten Jahr liefen im Bereich effektive Verbrennung, um den Kraftstoffverbrauch zu senken, bzw. die Leistung zu erhöhen, bei verbessertem Abgasverhalten.
Damit lies sich auch die Literleistung steigern. Hauptsächlich wird die hohe Literleistung der aktuellen Automotoren aber über Aufladung erreicht, Stichwort Turbo oder Kompressor.
Neu sind im Automobilbereich auch die vermehrte Verwendung von Alugehäusen anstatt Grauguß. Es gibt sogar erste Motoren ohne die Graugußbuchsen. Die Alubahnen werden dann beschichtet.
Dies erlaubt engere Toleranzen zwischen Kolben und Zylinder. Die Reibung wird verringert.
So, und nun was zur Lebenserwartung. Einem Pleul- oder Kurbelwellenlager ist die Größe des Kolbens darüber relativ egal, solange es auf die zu erwartende Belastung richtig ausgelegt wird. Wird ein kleiner, 30 Jahre alter Sauger plötzlich aufgeladen, sind die Lager nicht für diese Belastung konstruiert. Wird dies von vorneherein vorgesehen, gibt es normal auch keine Probleme. Auch im Automobilbau wird versucht, die Motoren möglichst kompakt zu bauen, so dass die Kurbelwellenbreite/länge nicht zu groß wird. Die notwendigen Lager haben daher auch schon Platzprobleme. Es ist jedoch noch lange nicht so eng, wie bei einem modernen Motorradmotor. Wenn nun der Kolbendruck entsprechend hoch gefahren wird, so kann man im Automobilbau die Lager darunter durchaus noch ein wenig breiter gestalten, indem die Zylinderabstände vergrößert werden. Dies kommt auch einer leichteren Kühlung entgegen. Der Motor ist dann durch die kleineren Zylinder wiederum schon ausreichend kompakt im Vergleich zu einem Hubraumriesen.
Einfach gesagt, wenn die Kurbelwellendimensionen eines 2Liter 100PS-Motors in einen 1Liter 100Ps-Motor übertragen werden (natürlich mit reduziertem Hub,..), so ist auch die selbe Laufleistung zu erwarten.
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Hi,
keine Bange, dein 'Hochleistungsmotor', was er eigentlich nur im Vergleich zu den Dingern aus den 70ern und 80ern ist, wird locker die 100000er Marke überschreiten.
Der Fortschritt der Fertigungstechnik hat sicher Einfluss auf die Langlebigkeit, aber auch die Verbesserung der Materialien.
Hinsichtlich Temperaturbeständigkeit durch neue Legierungen, Oberflächengüte und Verschleissverhalten hat sich einiges getan.
Auch durch innovative Motorentechnologie wurden die heutigen Literleistungen erst möglich.
Beispiel:
Früher waren Kolbenkühlungen, etwa durch Spritzölkühlung, reinrassigen Rennmotoren vorbehalten. Heute hat es wahrscheinlich jeder Saugmotor, von Turbomotoren ganz zu schweigen.
Oder: Früher hatte man Kolben mit ellenlangen Hemd, nur dass die Dinger einigermassen geführt wurden und riesigem Feuersteg, damit die Bereiche oben nicht zu heiss wurden.
Heute hat man sehr niedrige Kolben aus einer anderen Legierung, mit kleinem Feuersteg, die leicht sind und man somit die Massenkräfte verringern konnte.
Hinzu kommt, dass die Öle verbessert und auf die erhöhten Anforderungen abgestimmt wurden. Öle werden temperaturmässig viel höher beansprucht, da sie auch kühlen müssen (Kolbenkühlung s.o. ).
Aber es wurde auch die Lagergeometrie stehts verbessert. Durch kleinere Spaltmasse entsteht ein kleineres Lagerspiel, das die Ölleckagen im Gleitlager verringert, die hydrodynamische Schmierung verbessert, und Mischreibung im Betrieb verhindert.
Auch wurde die Verbrennung selbst verbessert, dass weniger Rückstände entstehen, weniger Ölkohle gebildet wird und die damit einhergehenden Nebenwirkungen wie festsitzende Kolbenringe oder verkokte Ventile weitestgehend bereits im Ansatz vermieden werden.
Fazit…
Argumente warum moderne Motoren immer noch langlebig sind, gibt es genug. Man könnte Bücher darüber schreiben.
Jetzt kommen aber genau diejenigen Spezialisten, die das ein oder andere Gegenbeispiel anführen.
Ja, früher (in den 70ern) gab es von Benz einen 3,0l Diesel, mit 5 Zylindern. Der hatte brachiale 88PS und hielt, entsprechende Pflege vorausgesetzt, locker 500 000km. Nur welcher normalsterbliche Autofahrer braucht das?
Heute liefern diese Leistung aufgeladene Motörchen mit 1,2 oder 1,3l Hubraum, sind entsprechend kleiner, leichter und machen weit weniger Lärm bei geringerem spezifischen Kraftstoffverbrauch.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Tja downgesized heisst demnach nicht zwingend geringe Laufleistung. Fakt ist das bei meinem Cooper s der 3. Turbo der 2. Zylinderkopf und der 2 Block verbaut ist.Werde ihn immer schön warmfahren und hoffe er macht mir noch viel Freude.
Lg Bernie
hier mal Antworten von Leuten die scheinbar einigermassen tief in der Materie sind.
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Es gibt schon ein paar Fortschritte im automobilen Motorenbau. Ich kenn den Mini-Motor nicht und weis jetzt nicht genau wie der aufgebaut ist, aber allgemein gibt es schon ein paar "neue" Dinge beim Automotor. Die meisten Veränderungen der letzten Jahr liefen im Bereich effektive Verbrennung, um den Kraftstoffverbrauch zu senken, bzw. die Leistung zu erhöhen, bei verbessertem Abgasverhalten.
Damit lies sich auch die Literleistung steigern. Hauptsächlich wird die hohe Literleistung der aktuellen Automotoren aber über Aufladung erreicht, Stichwort Turbo oder Kompressor.
Neu sind im Automobilbereich auch die vermehrte Verwendung von Alugehäusen anstatt Grauguß. Es gibt sogar erste Motoren ohne die Graugußbuchsen. Die Alubahnen werden dann beschichtet.
Dies erlaubt engere Toleranzen zwischen Kolben und Zylinder. Die Reibung wird verringert.
So, und nun was zur Lebenserwartung. Einem Pleul- oder Kurbelwellenlager ist die Größe des Kolbens darüber relativ egal, solange es auf die zu erwartende Belastung richtig ausgelegt wird. Wird ein kleiner, 30 Jahre alter Sauger plötzlich aufgeladen, sind die Lager nicht für diese Belastung konstruiert. Wird dies von vorneherein vorgesehen, gibt es normal auch keine Probleme. Auch im Automobilbau wird versucht, die Motoren möglichst kompakt zu bauen, so dass die Kurbelwellenbreite/länge nicht zu groß wird. Die notwendigen Lager haben daher auch schon Platzprobleme. Es ist jedoch noch lange nicht so eng, wie bei einem modernen Motorradmotor. Wenn nun der Kolbendruck entsprechend hoch gefahren wird, so kann man im Automobilbau die Lager darunter durchaus noch ein wenig breiter gestalten, indem die Zylinderabstände vergrößert werden. Dies kommt auch einer leichteren Kühlung entgegen. Der Motor ist dann durch die kleineren Zylinder wiederum schon ausreichend kompakt im Vergleich zu einem Hubraumriesen.
Einfach gesagt, wenn die Kurbelwellendimensionen eines 2Liter 100PS-Motors in einen 1Liter 100Ps-Motor übertragen werden (natürlich mit reduziertem Hub,..), so ist auch die selbe Laufleistung zu erwarten.
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Hi,
keine Bange, dein 'Hochleistungsmotor', was er eigentlich nur im Vergleich zu den Dingern aus den 70ern und 80ern ist, wird locker die 100000er Marke überschreiten.
Der Fortschritt der Fertigungstechnik hat sicher Einfluss auf die Langlebigkeit, aber auch die Verbesserung der Materialien.
Hinsichtlich Temperaturbeständigkeit durch neue Legierungen, Oberflächengüte und Verschleissverhalten hat sich einiges getan.
Auch durch innovative Motorentechnologie wurden die heutigen Literleistungen erst möglich.
Beispiel:
Früher waren Kolbenkühlungen, etwa durch Spritzölkühlung, reinrassigen Rennmotoren vorbehalten. Heute hat es wahrscheinlich jeder Saugmotor, von Turbomotoren ganz zu schweigen.
Oder: Früher hatte man Kolben mit ellenlangen Hemd, nur dass die Dinger einigermassen geführt wurden und riesigem Feuersteg, damit die Bereiche oben nicht zu heiss wurden.
Heute hat man sehr niedrige Kolben aus einer anderen Legierung, mit kleinem Feuersteg, die leicht sind und man somit die Massenkräfte verringern konnte.
Hinzu kommt, dass die Öle verbessert und auf die erhöhten Anforderungen abgestimmt wurden. Öle werden temperaturmässig viel höher beansprucht, da sie auch kühlen müssen (Kolbenkühlung s.o. ).
Aber es wurde auch die Lagergeometrie stehts verbessert. Durch kleinere Spaltmasse entsteht ein kleineres Lagerspiel, das die Ölleckagen im Gleitlager verringert, die hydrodynamische Schmierung verbessert, und Mischreibung im Betrieb verhindert.
Auch wurde die Verbrennung selbst verbessert, dass weniger Rückstände entstehen, weniger Ölkohle gebildet wird und die damit einhergehenden Nebenwirkungen wie festsitzende Kolbenringe oder verkokte Ventile weitestgehend bereits im Ansatz vermieden werden.
Fazit…
Argumente warum moderne Motoren immer noch langlebig sind, gibt es genug. Man könnte Bücher darüber schreiben.
Jetzt kommen aber genau diejenigen Spezialisten, die das ein oder andere Gegenbeispiel anführen.
Ja, früher (in den 70ern) gab es von Benz einen 3,0l Diesel, mit 5 Zylindern. Der hatte brachiale 88PS und hielt, entsprechende Pflege vorausgesetzt, locker 500 000km. Nur welcher normalsterbliche Autofahrer braucht das?
Heute liefern diese Leistung aufgeladene Motörchen mit 1,2 oder 1,3l Hubraum, sind entsprechend kleiner, leichter und machen weit weniger Lärm bei geringerem spezifischen Kraftstoffverbrauch.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Tja downgesized heisst demnach nicht zwingend geringe Laufleistung. Fakt ist das bei meinem Cooper s der 3. Turbo der 2. Zylinderkopf und der 2 Block verbaut ist.Werde ihn immer schön warmfahren und hoffe er macht mir noch viel Freude.
Lg Bernie