22.09.2018, 15:21
Tach Leute,
wenn man ein Auto ganzjährig nutzt, dann ist es sinnvoll, das Öl im Frühjahr zu wechseln, denn in den Wintermonaten, in denen Motor und Öl oft nicht richtig warm werden, leidet das Öl sehr unter vermehrtem Kondenswasser- und Kraftstoffeintrag. Diesen bekäme man zwar durch längeres Warmfahren wieder raus, aber durch diese Verunreinigung hat dann leider auch eine verstärkte Alterung des Öls stattgefunden, und dagegen hilft dann nur ein Wechsel.
Völlig anders liegt der Fall allerdings, wenn das Auto über den Winter stillgelegt wird, so wie es für Oldtimer und Motorräder üblich ist. Dann will man keine innermotorische Korrosion durch saure Bestandteile und Wasser im (bereits alten) Öl riskieren. Deshalb wechselt man dann VOR dem Einmotten das Öl. Frisches Öl schützt erheblich besser vor Korrosion. Nun etwas klarer?
Nächste Frage: Die Viskosität von Schmierstoffen ist zwar nicht egal, aber sie wird in solchen Diskussionen hoffnungslos überbewertet. Die Viskosität ist nur ein Faktor von vielen, wenn es um Öl geht. Über die Qualität sagt sie rein gar nichts aus, und die Normen LL-01 und LL-04 geben ohnehin einen Rahmen vor, der auch sinnvoll ist. Ob man nun ein 5W-30 oder ein 0W-40 fährt, das wird garantiert niemand merken.
Eher schon macht sich ein Unterschied in der Qualität der verwendeten Grundöle bemerkbar. Kurzfristig im Ölverbrauch, längerfristig im Verschleiß, auch z.B. in der Lebensdauer der Steuerkette, wobei die Additivierung da die zweite wichtige Komponente ist.
Fast noch wichtiger ist aber die Länge des Intervalls. Ich kann nur dringend dazu raten, wechselt das Öl mindestens jährlich, egal welche Sorte ihr verwendet. Long (oil) life means short (engine) life!
Und wenn mich jemand fragen würde, welches Öl ich selbst verwende, oder welches das derzeit beste Öl mit einer BMW-Freigabe ist, dann lautet meine Antwort: Ravenol Racing Extra Performance REP 5W-30.
Wer ein paar Euro sparen will, der kann auch zu Ravenol VMP 5W-30 greifen, aber das Bessere ist bekanntlich des Guten Feind. Etwas noch besseres als das REP gibt es momentan jedenfalls nirgedwo, schon gar nicht mit BMW-Freigabe (womit Exoten von Redline bis Penrite raus sind). Wer auf Freigaben pfeift sollte sich auch mal RUP und RCS ansehen, bei 5W-40 und damit etwas dicker.
Wer sich wundert, warum gleich mehrfach Ravenol: Nein, ich habe keine Beziehungen zu diesem Laden, aber es ist unter Insidern ein offenes Geheimnis, dass sie derzeit richtig gute Produkte im Programm haben (und dazu noch mit diversen Herstellerfreigaben). Ganz im Gegensatz zu Castrol, die zwar führend im Marketing sind, aber deren sog. "Edge"-Topöle in den letzten Jahren durch steigende HC-Anteile immer schlechter wurden. Hydrocracköle (also "getunte" Mineralöle) müssen nicht prinzipiell gleich schlecht sein, aber der Hauptgrund, sie zu verwenden, liegt nun mal nicht in der Qualität, sondern ausschließlich darin, dass sie schlichtweg billiger in der Herstellung sind als echte vollsynthetische Grundöle (PAO, Ester, PAG etc.). Nur sollte man dann auch erwarten dürfen, dass der Endpreis auch entsprechend günstig wäre. Bei Castrol nicht der Fall. Für echte Topprodukte, die niedrige Verdampfungsverluste und höchste Alterungsbeständigkeit besitzen sollen, nimmt man auf Polyalphaolefinen und Polyolester basierende Grundöle, Punkt. Und dazu natürlich ordentliche Additivpakete. Das Castrol auf Titan(nitrid) setzt dürfte wohl mehr darin begründet liegen, das "Titanium" toll klingt, jedenfalls in Laienohren. Dagegen klingt "Wolfram" (-disulfid) langweilig. Zumindest für den Laien.
Vielleicht erzähle ich später etwas zu meinem persönlichen Hintergrund. Das hier ist mein allererster Beitrag in diesem Forum und ich muss mir noch überlegen, was ich preisgebe und was nicht. Seid mir nicht böse.
ps:
Das Aral SuperTronic 0W-40 LL-04 ist nicht gleich gut, sondern m.E. sogar besser als das derzeit in D verkaufte Castrol Edge 0W-40.
pps:
Ja, BMW hat derzeit ein Rahmenabkommen und Lieferverträge mit Shell. Bis vor gefühlten 4 (?) Jahren war BMW mit BP (Aral/Castrol) ganz dicke. Shell braut durchaus ordentliche Öle. Die GTL-Grundöle sind so ziemlich das Beste an HC, was derzeit zu haben ist. Mit einem Helix Ultra Professional macht man nicht viel falsch.
wenn man ein Auto ganzjährig nutzt, dann ist es sinnvoll, das Öl im Frühjahr zu wechseln, denn in den Wintermonaten, in denen Motor und Öl oft nicht richtig warm werden, leidet das Öl sehr unter vermehrtem Kondenswasser- und Kraftstoffeintrag. Diesen bekäme man zwar durch längeres Warmfahren wieder raus, aber durch diese Verunreinigung hat dann leider auch eine verstärkte Alterung des Öls stattgefunden, und dagegen hilft dann nur ein Wechsel.
Völlig anders liegt der Fall allerdings, wenn das Auto über den Winter stillgelegt wird, so wie es für Oldtimer und Motorräder üblich ist. Dann will man keine innermotorische Korrosion durch saure Bestandteile und Wasser im (bereits alten) Öl riskieren. Deshalb wechselt man dann VOR dem Einmotten das Öl. Frisches Öl schützt erheblich besser vor Korrosion. Nun etwas klarer?
Nächste Frage: Die Viskosität von Schmierstoffen ist zwar nicht egal, aber sie wird in solchen Diskussionen hoffnungslos überbewertet. Die Viskosität ist nur ein Faktor von vielen, wenn es um Öl geht. Über die Qualität sagt sie rein gar nichts aus, und die Normen LL-01 und LL-04 geben ohnehin einen Rahmen vor, der auch sinnvoll ist. Ob man nun ein 5W-30 oder ein 0W-40 fährt, das wird garantiert niemand merken.
Eher schon macht sich ein Unterschied in der Qualität der verwendeten Grundöle bemerkbar. Kurzfristig im Ölverbrauch, längerfristig im Verschleiß, auch z.B. in der Lebensdauer der Steuerkette, wobei die Additivierung da die zweite wichtige Komponente ist.
Fast noch wichtiger ist aber die Länge des Intervalls. Ich kann nur dringend dazu raten, wechselt das Öl mindestens jährlich, egal welche Sorte ihr verwendet. Long (oil) life means short (engine) life!
Und wenn mich jemand fragen würde, welches Öl ich selbst verwende, oder welches das derzeit beste Öl mit einer BMW-Freigabe ist, dann lautet meine Antwort: Ravenol Racing Extra Performance REP 5W-30.
Wer ein paar Euro sparen will, der kann auch zu Ravenol VMP 5W-30 greifen, aber das Bessere ist bekanntlich des Guten Feind. Etwas noch besseres als das REP gibt es momentan jedenfalls nirgedwo, schon gar nicht mit BMW-Freigabe (womit Exoten von Redline bis Penrite raus sind). Wer auf Freigaben pfeift sollte sich auch mal RUP und RCS ansehen, bei 5W-40 und damit etwas dicker.
Wer sich wundert, warum gleich mehrfach Ravenol: Nein, ich habe keine Beziehungen zu diesem Laden, aber es ist unter Insidern ein offenes Geheimnis, dass sie derzeit richtig gute Produkte im Programm haben (und dazu noch mit diversen Herstellerfreigaben). Ganz im Gegensatz zu Castrol, die zwar führend im Marketing sind, aber deren sog. "Edge"-Topöle in den letzten Jahren durch steigende HC-Anteile immer schlechter wurden. Hydrocracköle (also "getunte" Mineralöle) müssen nicht prinzipiell gleich schlecht sein, aber der Hauptgrund, sie zu verwenden, liegt nun mal nicht in der Qualität, sondern ausschließlich darin, dass sie schlichtweg billiger in der Herstellung sind als echte vollsynthetische Grundöle (PAO, Ester, PAG etc.). Nur sollte man dann auch erwarten dürfen, dass der Endpreis auch entsprechend günstig wäre. Bei Castrol nicht der Fall. Für echte Topprodukte, die niedrige Verdampfungsverluste und höchste Alterungsbeständigkeit besitzen sollen, nimmt man auf Polyalphaolefinen und Polyolester basierende Grundöle, Punkt. Und dazu natürlich ordentliche Additivpakete. Das Castrol auf Titan(nitrid) setzt dürfte wohl mehr darin begründet liegen, das "Titanium" toll klingt, jedenfalls in Laienohren. Dagegen klingt "Wolfram" (-disulfid) langweilig. Zumindest für den Laien.
Vielleicht erzähle ich später etwas zu meinem persönlichen Hintergrund. Das hier ist mein allererster Beitrag in diesem Forum und ich muss mir noch überlegen, was ich preisgebe und was nicht. Seid mir nicht böse.

ps:
Das Aral SuperTronic 0W-40 LL-04 ist nicht gleich gut, sondern m.E. sogar besser als das derzeit in D verkaufte Castrol Edge 0W-40.

pps:
Ja, BMW hat derzeit ein Rahmenabkommen und Lieferverträge mit Shell. Bis vor gefühlten 4 (?) Jahren war BMW mit BP (Aral/Castrol) ganz dicke. Shell braut durchaus ordentliche Öle. Die GTL-Grundöle sind so ziemlich das Beste an HC, was derzeit zu haben ist. Mit einem Helix Ultra Professional macht man nicht viel falsch.