19.05.2006, 14:02
Hi,
eigentlich wollte ich mich aus dieser Diskussion raushalten , aber da sie auf wie ich finde ordentlichen Nivaeu verläuft, gebe ich auch noch kurz aus der Sicht der "freien" oder neudeutsch "Mehrmarken-Werkstatt" mein Senf dazu.
Losgetreten wird solch eine Diskussion ja meist von dem Ergebniss einer in Auftrag gegebenen Arbeit. Das ganze in Verhältniss zu den für den Kunden entstandenen Kosten ergibt dann das so oft erwähnte Preis-Leistungsverhältniss. Die Beurteilung des Preis-Leistungsverhältniss sieht wohl aber auch jeder verschieden.
Nun aber kurz erst zu dem "Ergebniss". Das ist wie so vieles Personenabhängig. Die Monteure in den meisten Niederlassungen oder Vertragswerkstätten arbeiten auf " Leistung" . Das heißt sie müssen jeden Tag eine bestimmte Anzahl von AW (Arbeitswerten / Stunden ) abarbeiten um eine entsprechnde Entlohnung erwarten zu dürfen. Und da die Vorgabezeiten immer enger bemessen werden ,ist dies sicher keine leichte Aufgabe. Besonders bei MINI sind die Vorgaben im Inspektionsbereich wirklich eng . Hier ist der erste Unterschied zu den (meisten) freien Werkstätten. Ich gucke natürlich auch darauf das der Monteur nicht viel länger bei der Arbeit ist als wir dem Kunden berechnen können. Im Prinzip gilt aber, berechnet wir dem Kunden die Vorgabezeit egal wie lange wir dabei waren. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wenn der leistungsbezogene Monteur nun noch nebenan so´ne Baustelle mit Fehlersuche stehen hat, der Meister was will, der Kollege mal bittet das Getriebe reinzuheben und am Vorabend der HSV die Meisterschaft verspielt hat, kann das Ergebniss schon mal nicht optimal werden.
Nun geht es aber weiter zur Rechnungsstellung. Das junge Mädel vorn im Büro hat von all den Unwegbarkeiten nichts mitbekommen und bekommt nur eine Unterlage mit dem Auftrag und Arbeitspositionen und dem Material auf´n Tisch und hackt diese in den Computer. Raus kommt eine mehr oder weniger sachlich richtige Rechnung.
Hier der zweite große Unterschied zur "freien". Sie ist meist Inhabergeführt und Annehmer, Monteur, Rechnungsschreiber, Endabnahmer und Controlling in einer Person zu suchen.
Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren sind natürlich ganz andere Stundenlöhne machbar.
Aber genauso haben wir auch defizite was den Servicebreich angeht.
Holen-Bringen, Waschen nach der Reparatur, kompfortabler Kundenwartebereich usw. ist zwar möglich aber schwer zu realisieren.
Nicht das ich jetzt missverstanden werden. Ich möchte nicht mit diesem Posting aufzeigen wer die guten und wer die bösen sind, sonder nur mal die Unterschiede aus MEINER Sicht.
Ganz im Gegenteil. Ich bin schon immer der Meinung das es eine Zusammenarbeit zwischen "freien" und "Vertagswerkstätten" geben muss und kann. Beide haben durchaus ihre Vorteile und Stärken.
Ich für meinen Teil bin sehr froh das ich Menschen wie Projekt24, Herr der Teile und Minimeister kennenlernen durfte und auch mal bei Probleme anrufen darf und mir da freundlich und kompetent weitergeholfen wird.
Leider ist aufgrund der Räumlichen entfernung eine wiedergutmachung meinerseits schwierig. Aber auch wir konnten der Niederlassung hier in Hamburg schon helfen.
Und dann sicher das wichtigste: Man muss das Produkt mögen an dem man arbeitet. Alles andere ist im vorwege schon zum scheitern verurteilt .
schöne Grüße aus Hamburg
Tim
eigentlich wollte ich mich aus dieser Diskussion raushalten , aber da sie auf wie ich finde ordentlichen Nivaeu verläuft, gebe ich auch noch kurz aus der Sicht der "freien" oder neudeutsch "Mehrmarken-Werkstatt" mein Senf dazu.
Losgetreten wird solch eine Diskussion ja meist von dem Ergebniss einer in Auftrag gegebenen Arbeit. Das ganze in Verhältniss zu den für den Kunden entstandenen Kosten ergibt dann das so oft erwähnte Preis-Leistungsverhältniss. Die Beurteilung des Preis-Leistungsverhältniss sieht wohl aber auch jeder verschieden.
Nun aber kurz erst zu dem "Ergebniss". Das ist wie so vieles Personenabhängig. Die Monteure in den meisten Niederlassungen oder Vertragswerkstätten arbeiten auf " Leistung" . Das heißt sie müssen jeden Tag eine bestimmte Anzahl von AW (Arbeitswerten / Stunden ) abarbeiten um eine entsprechnde Entlohnung erwarten zu dürfen. Und da die Vorgabezeiten immer enger bemessen werden ,ist dies sicher keine leichte Aufgabe. Besonders bei MINI sind die Vorgaben im Inspektionsbereich wirklich eng . Hier ist der erste Unterschied zu den (meisten) freien Werkstätten. Ich gucke natürlich auch darauf das der Monteur nicht viel länger bei der Arbeit ist als wir dem Kunden berechnen können. Im Prinzip gilt aber, berechnet wir dem Kunden die Vorgabezeit egal wie lange wir dabei waren. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wenn der leistungsbezogene Monteur nun noch nebenan so´ne Baustelle mit Fehlersuche stehen hat, der Meister was will, der Kollege mal bittet das Getriebe reinzuheben und am Vorabend der HSV die Meisterschaft verspielt hat, kann das Ergebniss schon mal nicht optimal werden.
Nun geht es aber weiter zur Rechnungsstellung. Das junge Mädel vorn im Büro hat von all den Unwegbarkeiten nichts mitbekommen und bekommt nur eine Unterlage mit dem Auftrag und Arbeitspositionen und dem Material auf´n Tisch und hackt diese in den Computer. Raus kommt eine mehr oder weniger sachlich richtige Rechnung.
Hier der zweite große Unterschied zur "freien". Sie ist meist Inhabergeführt und Annehmer, Monteur, Rechnungsschreiber, Endabnahmer und Controlling in einer Person zu suchen.
Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren sind natürlich ganz andere Stundenlöhne machbar.
Aber genauso haben wir auch defizite was den Servicebreich angeht.
Holen-Bringen, Waschen nach der Reparatur, kompfortabler Kundenwartebereich usw. ist zwar möglich aber schwer zu realisieren.
Nicht das ich jetzt missverstanden werden. Ich möchte nicht mit diesem Posting aufzeigen wer die guten und wer die bösen sind, sonder nur mal die Unterschiede aus MEINER Sicht.
Ganz im Gegenteil. Ich bin schon immer der Meinung das es eine Zusammenarbeit zwischen "freien" und "Vertagswerkstätten" geben muss und kann. Beide haben durchaus ihre Vorteile und Stärken.
Ich für meinen Teil bin sehr froh das ich Menschen wie Projekt24, Herr der Teile und Minimeister kennenlernen durfte und auch mal bei Probleme anrufen darf und mir da freundlich und kompetent weitergeholfen wird.
Leider ist aufgrund der Räumlichen entfernung eine wiedergutmachung meinerseits schwierig. Aber auch wir konnten der Niederlassung hier in Hamburg schon helfen.
Und dann sicher das wichtigste: Man muss das Produkt mögen an dem man arbeitet. Alles andere ist im vorwege schon zum scheitern verurteilt .
schöne Grüße aus Hamburg
Tim