Da ich mir gerade einen Neuwagen bestellt habe und das Thema damit für mich brand aktuell ist, habe ich mir den - von mir bereits weiter vorne erwähnten - Artikel noch einmal durchgelesen. Dort wird eine radikal andere Meinung vertreten als allgemein üblich.
Link zum Artikel (auf Englisch).
Wichtig! Ich bin Laie auf diesem Gebiet und gebe lediglich mit eigenen Worten eine Zusammenfassung und/oder Übersetzung des o. g. Artikels wieder.
Jeder muss selbst wissen wie und was er mit seinem Motor macht und trägt auch selbst die Verantwortung für sein Handeln. Ich übernehme keinerlei Verantwortung für etwaige Folgen die dieser Artikel bringen könnte.
Ich fasse der Einfachheit halber die (besonders für mich) relevanten Punkte zusammen:
- Man muss seinen Motor immer erst vollständig warm fahren, bevor man ihm Leistung abverlangt.
- Der Kolbenring/Kolbendichtung ist der wichtigste Faktor beim Einfahren. Der Kolbenring muss sich der Kolbenwand anpassen und das geschieht durch Druck. Wenn man den Motor schonend einfährt, dann hat der Kolbenring durch mangelnden Druck gar keine Chance sich dem Kolben vollständig anzupassen.
- Man hat nur innerhalb der ersten 30-40 KM die Gelegenheit seine Kolbenringe an den Kolben anzupassen. Rund 80% des Anpassungsprozesses geschieht in den ersten 30-40 KM eines Motorlebens. Die restlichen 20% erfolgen im Strassenverkehr nach etwa 2.000 bis 2.500 KM.
- Nach dem der Motor vollständig warm gefahren ist sollte er im zweiten, dritten und evtl. auch vierten Gang stark beschleunigt werden. Hoch- und runterdrehen des Motors in verschiedenen Gängen ist wichtig.
Vorsicht, denn im öffentlichen Strassenverkehr rechnet niemand mit solch einer Fahrweise, deshalb sollte man sehr darauf achten, dass keine anderen Verkehrteilnehmer in der Nähe sind (bzw. keiner davon betroffen ist).
- Da nicht explizit gesagt wird wie (und wie stark) man beschleunigen soll möchte ich an dieser Stelle an die Einfahrmethode auf dem Dyno (Messstand) anlehnen.
Dort wird empfohlen je 3 Durchgänge mit jeweils 3 Wiederholungen zu machen:
1. Durchgang 40%-60% der Motorleistung abrufen
2. Durchgang 40%-80% der Motorleistung abrufen
3. Durchgang 30%-100% der Motorleistung abrufen
Ein paar Anmerkungen (auch in Anlehnung an den o. g. Artikel):
- Man soll kein Vollsynthetisches Motoröl verwenden. Wenn das ab Werk schon eingefüllt ist, soll man zum Einfahren das Öl wechseln (bischen übertrieben finde ich).
- Nach dem Einfahren, also frühestens nach den ersten 50KM (wenn man es nach dieser Anleitung gemacht hat) auf jeden Fall frühzeitig das Motoröl wechseln, um etwaigen Abrieb aus dem Ölkreislauf zu entfernen. So nach 2.500 KM sollte der Motor eingefahren sein und das Öl kann gewechselt werden.
Noch mal ganz deutlich: die oben beschrieben Punkte sind nicht meine Meinung, nicht von mir getestet und auch keine Empfehlung zur Nachahmung. Das ist die Meinung des Verfassers dieser Internetseite:
http://mototuneusa.com/ und stellt einen Ansatz zum Einfahren eines neuen 4-Takt-Motors dar.
Ich persönlich empfinde diesen Ansatz einen Motor einzufahren als radikal und auch gegenläufig sowohl zur "landläufigen" Meinung, als auch zu dem was das Bedienhandbuch in den meisten Fällen sagt.
PS: Höchstwahrscheinlich werde ich bei meinem neuen Wagen diese Methode (zumindest in groben Zügen) ausprobieren.
Dazu werde ich mir am Tag der Abholung eine möglichst verlassene und freie Strecke aussuchen und zumindest die ersten (scheinbar so wichtigen) 30-40 KM den Motor auf möglichst gerader Strecke einfahren - nachdem ich den Motor vollständig warm gefahren habe!
Dann sehen wir weiter...