Nach nun zwei Wochen kann ich mal ein erstes Fazit ziehen:
Es kam doch nicht wie befürchtet: Den R56 vermisse ich jetzt schon nicht mehr! Für mich kann der F56 alles noch ein bisschen besser, insbesondere bin ich vom neuen Fahrverhalten und dem Motor begeistert. Hat insgesamt noch mehr Anzug. Endlich hört man auch was vom Motor, beim Hochdrehen hört er sich durch sein dumpferes Grollen endlich der Leistung entsprechend an. Wobei mir die Kraftentfaltung beim Beschleunigung linearer vorkommt als beim R56. Ich beschleunige und sehe, ups, bin ja schon bei 100. Gefühlt habe ich das beim R56 mehr mitbekommen. Aber das ist ja jetzt wirklich kein Mangel
Was ich aber wirklich gut finde ist das Fahrwerk (wenn auch nur das normale, nicht das Sportfahrwerk). Auf meinem Lieblingsteilstück auf dem Weg zur Arbeit bemerke ich deutliche Unterschiede. Die Strecke bergab oder bergauf ist kurvig mit engen Kehren, unterschiedlicher Steigung und teilweise echt sehr schlechtem, löchrigem Belag, besonders in bzw. nach ein paar Kurven. Hier ist mir der R56 oft mit der Vorderachse weggeholpert, der F56 nimmt diese Unebenheiten souverän und hält weitgehend die Spur und verliert vor allem nicht den Grip. Im Gegenzug muss ich allerdings sagen, dass ich von der Lenkung des R56 direktere Rückmeldungen von der Straße bekam. Mit kommt es so vor, als ob der F56 hier ein bisschen davon eingebüßt hat. Aber das vorangegangene Argument macht dies mehr als wett.
In den Sportmodus habe ich erst nach eineinhalb Wochen geschaltet. Wow, wenn man vom Green Modus hochschaltet kommt einem der Mini wie ein ganz anderes Auto vor. Es ist doch ein deutlicher Unterschied zu spüren (eigentlich vom R56 bekannt, beim F56 nur gefühlt noch ein paar Ticken mehr): Die Lenkung ist straffer, er hängt giftiger am Gas und der Motorsound (zumindest im Innenraum) wird zu einem tieferen Grollen und Fauchen. Spätestens ab jetzt war das Mini-Feeling wieder voll da!

Irgendwas muss ich aber noch das adaptive Fahrwerk testen, ob das einen zusätzlichen Unterschied bringt.
Vom Innenraum her gefällt mir das Design ebenfalls besser. Habe die Kneerolls und seitlichen Armauflagen in rot gewählt. Hatte nach der Bestellung noch die Befürchtung, das sei too much, aber beim ersten Einsteigen war gleich klar, ist es für mich doch die richtige Entscheidung gewesen. Sorgt für einen Mini-gemäßen Kontrast im ansonsten fast komplett schwarzen Innenraum. Dass der Tacho jetzt wieder direkt vor mir ist und das Navi-Display dafür breiter werden konnte ist ein weiteres Plus für mich. Durch die Splitscreen Funktion muss ich endlich nicht mehr zwischen Navi und Musik umschalten. Auch funktioniert die Spracheingabe um einiges besser. Beim R56 gab es doch manchmal kuriose Verständigungsprobleme zwischen mir unter Dame. Gut ist auch, dass der Tempomat jetzt in 1er oder 10er Schritten verstellt werden kann und dass er Bergab selbstständig bremst und auch dort die Geschwindigkeit hält. Seit ich Mini fahre nutze ich den Tempomaten regelmäßig und möchte nicht mehr darauf verzichten.
Schade finde ich, dass das Geheimfach auf der Beifahrerseite komplett weggefallen ist, war es doch Ideal zur Aufbewahrung der Sonnenbrillen. Da das Handschuhfach ebenfalls verkleinert wurde, sind die jetzt notgedrungen in den Türablagen untergebracht. Dafür ist der Kofferraum endlich ausreichend groß, um mal die Körbe des Wocheneinkaufs oder Getränkekisten ohne Umlegen der Rücksitze unterzubringen. Hinzu kommt ja noch der praktische doppelte Boden.
Die normalen Sportsitze sind echt bequem und haben jetzt auch höhere Seitenwangen. Das habe ich schon bei meinem 1er geliebt. Die pneumatische Breitenverstellung wäre hier natürlich noch optimal, aber ist für mich jetzt nicht essentiell. Ich hätte zudem nie gedacht, dass ich mir mal so viele Gedanken über die Sitzbezüge machen würde. Ich mag kein Vollleder, wollte dieses Mal aber zumindest eine Teillederkombi nehmen. Aber ich weiß nicht, was Mini sich bei diesen Stoff-Kombinationen gedacht hat.

Entweder gefallen bei den auswählbaren Stoffen die Struktur bzw. das Muster nicht oder der Lederbezug ist auf der Sitzfläche anstatt an den Wangen angebracht. Deshalb habe ich mich letztendlich auch für den günstigeren kompletten Stoffbezug mit „Rennstreifen“ entschieden. Dafür konnte ich dann das Works Aeropaket noch ins Budget quetschen. Definitiv die bessere Wahl.
Was die Individualisierung angeht habe ich deshalb auch keine Veränderungen vor. Von außen habe ich am F56 durch das Aero und die JCW-Felgen eigentlich schon das Maximale rausgeholt. Das einzige was nach Abholung noch ausgetauscht wurde ist die Antenne. Hier konnte ich ja zum Glück die kurze Carbon-Antenne vom R56 weiter verwenden. Und endlich muss ich auch keine Kabel im Innenraum für Musikplayer mehr verlegen. Die Snap In-Adapter für das iPhone 4 sind mittlerweile sehr günstig ab 30-40 € zu bekommen. Habe ich mir eines besorgt und als Snap In für meinen iPod Classic umgebaut.
Neue Bilder mit den JCW-Sommerädern zu machen hat bis jetzt aufgrund dieses wechselhaften Wetters nicht hingehauen, deshalb hier noch ein paar Bilder vom Dezember mit Winterreifen: