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George, ich muss mal was loswerden, auch wenn mir klar ist, dass es etwas ungerecht ist, wenn es dich trifft.
Sorry, aber es gährt so lange, das muss einfach mal raus.
Mit dem Wort "optimieren" wäre ich vorsichtig. Es ist eine Kreation von Softwareanbietern, die dem Käufer
Sorgenfreiheit & Perfektion suggerieren soll. Die Wahrheit ist wohl eher, dass ein einzelner Entwickler, selbst
wenn er Talent hat, mit vglw. kleinem Budget niemals die geballte Entwicklungspower eines Auto- und Motoren-
herstellers mit hunderten Ingenieuren, eigenen Motorenprüfständen und riesigem Budget abliefern kann. Auch
wenn selbst da nicht alles immer richtig läuft und Zeitdruck herrscht: Wenn irgendwo das Know-How vorhanden
ist, dann dort. Und deshalb gibt es da auch nicht wirklich was zu "optimieren". Nur schneller machen kann man
beinahe jede Kiste, aber immer zu Lasten anderer Parameter wie Lebensdauer und Abgaswerten. Das ist aber
dann kein "Optimieren", sondern nur ein "Modifizieren"/Verändern, um nicht das böse Wort Verschlimmbessern
zu sagen. Deshalb mein Appell hier im Forum, lasst euch nicht verkackeiern durch solche Euphemismen, nennen
wir die Dinge doch lieber beim Namen.
Zu deiner Frage: Ich habe über Winter nie etwas schlechtes gehört. Über Gigamot allerdings auch nicht. Sein
wir mal realistisch, beide werden im Regelfall lediglich SW aus der Schublade aufspielen. Das muss aber auch
kein Nachteil sein, ganz im Gegenteil. Die ist dann nämlich seit rund einem Jahrzehnt erprobt und ggf. nach-
gebessert, wenn man so will - hier passt es - "optimiert". Da nie ganz auszuschließen ist, dass du später noch-
mals hinmusst, such dir jemanden, zu dem du es nicht weit hast. Krumm, RW, DA sind sicherlich auch nicht
verkehrt, besonders Krumm, schon weil er hier aktiv ist und auch mal Hilfestellung in kniffeliegen Fragen gibt.
Begeh auf jeden Fall nicht den Anfängerfehler, dich von möglichst hohen Leistungsversprechungen blenden zu
lassen. Was auf dem Papier steht ist Makulatur, sobald der Hobel rollt. Und mehr Dampf bedeutet auch mehr
Verschleiß. Insbesondere mit dem Drehmoment übertreiben es viele Tuner - zu Lasten deiner Kupplung, deines
Getriebes und deiner Antriebswellen. Klar, viel Drehmoment rausholen ist einfach, viel leichter als viel Leistung,
weil die Stopfgrenze eines Laders immer "obenraus" begrenzt, da wo der Luftbedarf am größten ist, nicht schon
bei mittleren Drehzahlen. Und das füllige Drehmoment beeindruckt den Kunden, macht ihn glücklich. Bis seine
Kupplung zu rutschen beginnt. Dann wird die Schuld gerne dem ungenügend dimensioniertem Serienmaterial
zugeschoben (achte mal darauf, das kannst du in fast jedem Forum verfolgen). Oder - es dauert meist länger -
irgendwann das Getriebe knirscht. Das erzählt meist keiner in einem Forum. Meist wird die Kiste dann verkauft.
Du merkst langsam, ein Freund von Chiptuning wird aus mir nicht mehr. Ich weiß allerdings auch, wie Zahnflan-
ken in Getrieben aussehen, die über längere Zeit mit Drehmomenten 30 % über Spezifikation gefahren wurden.
Schon aus Gewichts- und Kostengründen (und weil man es kann, CAD sei Dank) wird heute alles recht genau
auf die zu erwartenden Anforderungen = Belastungen ausgelegt, und nicht darüber. Das GS6-53 BG kann rund
300 Nm ab, nominell sogar weniger (Getrag nannte es nicht zufällig 6MTT285). Mehr geht durchaus, aber nicht
für 100.000 oder gar 200.000 km. Frisches Getriebeöl schadet übrigens nicht. Das meine ich übrigens ironisch,
denn eigentlich versteht es sich wohl von selbst: Frisches Öl ist Pflicht, wenn man schon die Belastung erhöht.
ps:
Bitte komme mir jetzt niemand mit "VW & Diesel". Andere Baustelle, Kostendruck, an Hardware gespart (SCR).
An zu blöden Ingenieuren lag es ganz sicher nicht, sondern an Gewinnmaximierungsdruck von ganz ganz oben.