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Oelzusatz, ja oder nein?
#11

@duffy duck,

vielen Dank! Das war jetzt mal super erklärt!!
Gruß 
Bernhold
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#12

Ich ergänze mal in einigen Details. Das heißt nicht, dass ich grundsätzlich
widerspreche, sondern in erster Linie präzisieren möchte, vielleicht auch
hier und da was geradebiege, damit es wirklich passt.


(05.11.2021, 09:22)daffy_duck schrieb:  Da geht also ein Hersteller X daher und stellt aus verschiedenen Grundölen und Additiven ein Öl zusammen, sagen wir ein 5W-30. Das hält er für so gut, dass er bei BMW anklopft und gern eine Freigabe nach LL-04 haben möchte. BMW sagt also zu dem Hersteller „Hier ist die Spezifikation und der Test, den musst Du jetzt machen lassen, uns die Ergebnisse nachweisen, unsere Rechnung noch bezahlen und wenn alles passt, bekommst Du die Freigabe“.

Ich bin jetzt nicht mit den Details im Hause BMW vertraut, aber im Allgemeinen
ist es so, dass das Vertrauen der Hersteller ggü. den Antragstellern nicht so weit
reicht, dass sie letztere die Tests selbst durchführen lassen würden. BMW dürfte
ein eigenes Labor haben, mindestens aber beauftragen sie selbst eins. Der Antrag-
steller, bspw. Liqui Moly oder Castrol, darf das Öl einsenden (und muss zusichern
es nicht zu verändern bzw. im Falle einer Änderung muss es BMW darüber infor-
mieren), den Rest macht BMW (oder VW oder Daimler etc.). Neben Laborprüfungen
sind auch Motorentests dabei. Das tun zumindest VW, Daimler und Porsche. Deshalb
dauert das Verfahren mindestens einige Wochen. Ich könnte zuhause nachsehen, was
genau alles enthalten ist, aber es ist letztlich auch egal. Jedenfalls sehr aufwendig.
Wer es wissen will googelt nach "Afton Specification Handbook" und guckt rein. Da
steht's drin.



(05.11.2021, 09:22)daffy_duck schrieb:  Das zweite Problem ist, dass durch die Änderung sich zum einen die Fließeigenschaften des Öls ändern können und es somit im Ernstfall dicker werden kann.

Ja, das kann ggf. sein. Im vorliegenden Fall nicht gravierend. Ceratec weist in etwa
die Viskosität eines 10W-40 auf. Wenn man nur etwa 5 % hinzugibt wird der Unter-
schied mit und ohne je nach Viskosität des eigentlichen Öls kaum messbar sein.



(05.11.2021, 09:22)daffy_duck schrieb:  Dazu kommt, dass viele Zusätze damit werben, sich zum Schutz (!) im Motor anzulagern. Da muss also irgendwas in Pulverform drin sein (sehr klein, zugegeben), was dann mit durch den Motor gepumpt wird und daran anpappen soll. Da sind wir wieder bei z.B. kleinen Ölbohrungen, die dadurch dann noch kleiner gemacht werden. Hydrostößel können verstopfen und so weiter.

Nee, nicht unbedingt. MoS2 wird als Feststoff in Öl schwimmend verkauft,
soweit richtig. In Ceratec aber sind Molybdän und Bor jedoch in gelöster Form ent-
halten. Deshalb ist es auch nicht dunkel (sondern weiß-gelblich). Selbstverständlich
bilden sich unter Hitze und Druck an den besonders belasteten Stellen Schichten aus
MoS2 und BN2. Das ist ja das Prinzip und es ist mit den bereits in vielen Ölen enthal-
tenen Bor- und Mo-basierten Friction Modifiern nicht anders. Das ist bestens bewährt
und heute so üblich, zusammen mit dünnen Ölen (0W-20 oder 0W-16) sogar weitge-
hend unverzichtbar, weil es damit viel häufiger zu Mischreibungsbedingungen kommt.
Nehmen wir LM MoS2 dazu, was ja bekanntlich MoS2 als Feststoff enthält, dann besteht
hier eine Gefahr unerwünschter Ablagerungen bspw. nach längeren Standzeiten schon
etwas eher. Allerdings sind die Teilchen maximal 1 µm groß, denn sonst wären sie nicht
filtergängig. Schon bei rund 10 µm würde ein großer Teil im Filter hängen bleiben, und
ab rund 20 µm hält der Filter nahezu alles zurück. Es ist ja eigentlich auch seine Aufgabe
- Feststoffe = Partikel abscheiden. Da man das aber mit einem Zusatz nicht möchte ver-
wendet LM kleinere Partikel. In der Praxis deshalb i.d.R. kein Problem. Lediglich während
längerer Standzeiten und wenn die Ölwanne aufgrund zu langer Intervalle (Longlife) sehr
verschlammt ist, dürfte sich dann viel des MoS2 genau dort absetzen
und damit raus sein aus dem Kreislauf. Schaden richtet es dort nicht an, man hat nur nichts
mehr davon. Schädlich ist eher der Ölschlamm selbst. Kürzere Intervalle helfen. Ich rate
jedem dringend zu mindestens jährlichen Ölwechseln.



(05.11.2021, 09:22)daffy_duck schrieb:  Bestimmt ist Liqui Moly auch grundsätzlich eine deutlich seriösere Firma als manches Wundermittel aus Amerika.

Eindeutig. LM braut auch Öle mit VW-, BMW-, MB- und Porsche-Freigaben. Damit
ist zumindest sichergestellt, dass sie wissen worauf es ankommt. Ob sie es auch
immer tun, und nicht vielleicht die Gewinnerzielungsabsicht (die jedes Unterneh-
men hat) überwiegt, das ist eine andere Frage. Die allerbesten Motorenöle machen
sie derzeit nicht, da liegen momentan andere vorne. Konkret Mobil1, Rowe, Fuchs
und allen voran Ravenol. Spielt der Preis keine große Rolle, dann sind Ravenol VMP,
REP 5W-30 und RUP 5W-40 die derzeit führenden Öle mit Freigabe nach BMW LL-04.
Sie übertreffen zumindest nach Labordaten jedes Liqui Moly und jedes Castrol bei
weitem. Ja, jedes. Ob deshalb auch der Motor gleich doppelt so lange hält? Vermutlich
nicht, aber es wird sich auch nicht herausfinden lassen. Er wird aber wahrscheinlich
etwas weniger Verschleiß aufweisen und sauberer sein, auch die DI-typischen IVD-
Problemchen sollten - sonst identische Betriebsbedingungen vorausgesetzt - voraus-
sichtlich weniger schlimm ausfallen. Wer einen N14 oder N18 fährt und am Öl spart,
der spart m.E. am falschen Ende. Günstiger als in der BMW-Apotheke gekauft (36 €
je Liter beim meinem Freundlichen) ist selbst ein REP (um 12 €/Liter je nach Menge).



(05.11.2021, 09:22)daffy_duck schrieb:  Ich bin aufgrund dieser Dinge und auch Tests, die es über Jahrzehnte immer wieder gegeben hat, einfach skeptisch, was die „pauschale“ Verwendung von Zusätzen betrifft.

Diese Skepsis unterschreibe ich trotz meiner kleinen Einwände. Im Allgemeinen
machen Zusätze gar keinen Sinn, wenn man ein gutes Öl mit Freigabe verwendet,
denn da ist alles nötige bereits drin. Wir haben immerhin das Glück, dass BMW
sich die Mühe macht recht strenge Freigaben auszuarbeiten und sie auch regel-
mäßig anzupassen. BMW hat die LL-01 und die LL-04 m.W. zuletzt 2018 oder 2019
aktualisiert, d.h. verschärft. Damals flogen etliche Öle aus den Freigabelisten raus.
Teils dauerte es Monate bis wieder neue Freigaben erteilt waren, einige bekamen
sie nie (leider auch M1 ESP 5W-30 und da liegt es sicherlich nicht an fehlender
Qualität, es bleibt absolut empfehlenswert, sofern Garantie und Kulanz kein Thema
mehr sind).

.
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#13

Super@daffyduck,

vielen Dank nochmals für die ausführliche Erklärung.
Gruß Bernhold
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