Ich hole das Thema mal wieder hoch. Einmal, weil es m.W. keinen jüngeren Thread mit derselben Thematik gibt, dann, weil er es verdient hat, und nicht zuletzt, weil ich heute eine kleine Bastelstunde eingelegt habe.
Ich hatte zugegebenermaßen ein wenig Hemmungen, weil mir die Aktion, den Ansauggeräuschpegel anzuheben, ein wenig pubertär vorkommt.

Ich war aber neugierig und konnte einfach nicht widerstehen. Der Rückbau stellt ja im Regelfall kein größeres Problem dar. Mein Proband ist ein 2013er One N16 mit 75 PS (ja, ich weiß). Wenn es sich bewähren sollte, dann wiederhole ich die Aktion am Cooper.
Vielen Dank insbesondere an chubv, der hier und an anderer Stelle eine nette Anleitung gepostet hatte. Damit mit sollte es eigentlich jeder hinkriegen. Nebenbei ein Hinweis: Von den Bildern ist leider nur noch die kleine Vorschau zu sehen. Mir hat das aber völlig genügt.
Allerdings empfehle ich dringend, auch den Luftfilterkasten (das breite Ding oben hinterm Motor) zu demontieren, denn 1. läuft man sonst Gefahr, den Verbindungsmechanismus zwischen Ansauggeräuschdämpfer und Luftfilterkasten zu beschädigen, und 2. kann man sich sonst kaum sicher sein, dass man diese Verbindung wirklich dicht bekommen hat, und es bleibt zumindest ein ungutes Gefühl. Vielleicht ist es auch eine gute Idee, bei dieser Gelegenheit gleich den Luftfilter zu erneuern. Nein, es muss kein Pipercross, K&N etc. sein, Serie tut auch, Hauptsache neu und sauber.
Desweiteren noch ein dringender Rat, der sich eigentlich fast von selbst versteht, aber von dem ich hier nichtsdestotrotz nichts gelesen habe: Bevor man das Klebeband einbringt gehört die Luftführung im Dämpferkasten gründlich gereinigt, damit das Klebeband auch wirklich die Chance hat seine wesentliche Eigenschaft zu entfalten: zu kleben. Ich habe es mit Bremsenreiniger gemacht. Wichtig dabei auch, die Resonatorkammern (nebenbei, wen es interessiert: das Ding stellt einen bzw. sogar mehrere sog. Helmholtzresonatoren dar) nicht mit (brennbarem) Bremsenreiniger zu fluten

. Ggf. schwenken und ablüften lassen.
Zu meinen Eindrücken:
Man hört es deutlich. Es bleibt noch alltagstauglich, aber man hört es. Diejenigen, die hier geschrieben haben, sie hören davon nicht viel, die müssen entweder über einen lauten Auspuff verfügen, oder sie hatten das Radio aufgedreht. Oder meine Verbindung zum Luftfilterkasten ist nicht dicht, dazu später mehr. Jedenfalls höre ich den Unterschied schon bei Drehzahlen um 2.000/min und etwas über halber Last. Ab 2.500/min wird es mehr, oberhalb von 3.000/min wird das Ansauggeräusch noch kerniger. Ich fühle mich unweigerlich an Weber-IDF40-Vergaser erinnert. Ab etwa 4.000/min plärrt der N16 ja sowieso nur noch, daran kann auch diese Modifikation nicht viel ändern. Bis dahin zieht ein wenig Alfa Spider in den Mini One ein. Es wird kein Sechszylinder draus und kein V8, und ein wenig halbstark kommt man sich schon vor, aber zumindest auf meiner Landstraßenrunde ist mir kein unangenehmes Gedröhne aufgefallen. Es mag sein, dass dies auf der Autobahn bei konstant 160 ein Thema ist, ich kann es bis dato nicht beurteilen.
Soweit sind meine Erwartungen erfüllt. Ob ich es so lasse, oder vielleicht sogar das Peugeot-Rohr einbaue (es hat keinen Ansauggeräuschdämpfer), das muss ich sehen. Wie gesagt, pubertär und halbstark und so. Aber auf jeden Fall werde mir die Verbindung zwischen Ansauggeräuschdämpfer und Luftfilterkasten nochmal genauer ansehen. Mich beschleicht das ungute Gefühl, es könnte dort nicht dicht sein, und dann ist natürlich auch das Ansauggeräusch lauter (was erklären würde, warum manche mehr hören und einige fast nichts), aber nicht nur das, sondern der Motor saugt auch warme Luft aus dem Motorraum an, und wer will das schon.
Also, wer mit den richtigen Erwartungen an die Sache herangeht, der wird voraussichtlich nicht enttäuscht sein. Und da es nichts kostet und ein Rückbau genauso schnell vonstatten geht, kann man ruhig einen Versuch wagen.