08.02.2020, 20:21
(08.02.2020, 12:43)Twin schrieb: ... Auf der Richtbank war er auch, alles OK.
... auf der linken Seite ca. 2,5 - 3cm höher drehen muss, als rechts, damit er gleich da steht. Das war vorher nicht der Fall.
...
Was bitte kann dafür verantwortlich sein, wenn der Rahmen doch ok ist?
...
Der Meister ... meinte, dass dann eigentlich nur mehr der Hinterbau etc. in Frage kommt, da dieser auch nicht getauscht wurde. Er sei sich ziemlich sicher, aber garantieren kann er es nicht.
(08.02.2020, 12:43)Twin schrieb: ... Was dazukommt ist, dass auch das linke hintere Rad ca 1,5cm weiter innen steht, als das rechte, vorher war das auch nicht, wenn mir der meister sagt das sei ok aufgrund und des achssystems beim mini, will ich das nicht so recht glauben. Ein paar mm Ok, aber 1,5cm? Der achsträger hat ja fixe befestigungspunkte, also das kanns nicht sein.
Ich mache noch Bilder um es zu verdeutlichen. Ja, die werte sind alle ok, daher wärs egal, aber das stört mich eben und es war vorher nicht so. Also irgendwas ist da nicht OK, tippe auch am Dom, was solls denn sonst sein?
Meint ihr, würde man evtl was sehen wenn man die Innenverkleidung hinten abnimmt? ...
Die Aussage, dass der Mini auf der Richtbank war, ist keine Garantie für eine einwandfreie Reparatur (eigene Erfahrungen, denn ich hatte in der Branche zu tun). Die hängt einzig von der Qualität der Ausführung ab. Die Karosseriefirmen, die permanent Unfallschäden beseitigen, liefern normalerweise ordentliche Arbeit, soweit sich der Karosseriebauer mit den Richtwerkzeugen auskennt, sie einzusetzen weiß und Interesse an seinem Job hat. Ansonsten kann das Ergebnis schnell schiefgehen. Bei Werkstätten, die in der Ecke der Halle eine dick verstaubte Richtbank zu stehen haben, die nur ein- oder zweimal im Jahr hervorgerollt wird, sieht es anders aus. Da ist das Fachwissen häufig nicht vorhanden (ist genauso verstaubt!) und die Praxis fehlt. Wo Dein Mini damals gelandet ist, weiß ich nicht.
Übung macht den Meister und das gilt ganz besonders bei Karosserieinstandsetzungen. Man muss genau wissen, was man und wie man es macht, mit welchen Werkzeugen und wo z. B. mit dem Dozer oder anderen Hydraulikpressen am Fahrzeug anzusetzen ist. Beim Ziehen sind ständig mehrere Messpunkte/-stellen zu kontrollieren, ob und wo sich etwas verändert, oft auch mit Überraschungsmomenten, die man vorher nicht erwartet hat. Diese Überwachung scheint bei Deinem Mini nicht beachtet worden zu sein. Genau genommen dürfte er, abhängig vom Richtsystem, noch auf den Richtelementen gekippelt haben und wurde so trotzdem von der Richtbank genommen.
Je genauer die Richtung der Krafteinwirkung beim Unfall bestimmt werden kann (das sollte in Deinem Fall eigentlich nicht schwer gewesen sein), desto besser das Resultat beim Ziehen in exakt der Gegenrichtung. Wurde die Hinterachse auch auf der rechten Seite vom Motorradfahrer beschädigt oder gab es nur den linksseitigen Aufprall am Bordstein?
Ich gehe davon aus, dass der Rahmen nicht vollständig instandgesetzt wurde. Die jetzige Aussage, "dass dann eigentlich nur mehr der Hinterbau etc. in Frage kommt", ist wenig konkret und deshalb nicht hilfreich. Etwas auf gut Glück auszutauschen, macht keinen Sinn. Vorher muss präzise lokalisiert werden, wo die Ursache für den Höhenunterschied und Seitenversatz herrührt.
Eigentlich gibt es nur die Möglichkeit, nochmals die Hinterachse auszubauen und den Mini erneut auf die Richtbank zu stellen, um den Fehler zu finden. Je nach verwendetem Richtsystem sind dann eventuell noch weitere Demontagen (z. B. am Vorderwagen) zu machen, um neutrale Orientierungspunkte zur Ausrichtung zu erhalten.
Alternativ wäre eventuell auch eine Komplettvermessung auf einem "Hightech-Prüfstand" möglich. Ob diese alle notwendigen Daten ohne Demontagen liefern kann, die bei Deinem Mini benötigt werden, weiß ich allerdings nicht.
Ich habe vor einiger Zeit bei einem "Crashkurs" einer Fahrzeugvermessung eines 7er BMWs mit mitlenkender Hinterachse in einer BMW/Mini-Niederlassung teilgenommen. Dabei werden jede Menge Mess- und Einstellwerte ermittelt, kontrolliert, abgeglichen und können dann verändert werden. Ob es ein vergleichbares Softwareprogramm für den Mini gibt (mit entsprechend geringerer Datenvielfalt) ist mir leider nicht bekannt. Das könntest Du erfragen. Wenn ja, wäre so der Fehler einfacher ohne größeren Demontageaufwand aufzudecken.
Beide Varianten sind kostenintensiv. Meiner Meinung nach sind die Abweichungen aber zu gravierend, um sie so zu lassen. Gerade mit diesem Wissen ist der Spass am Mini doch erheblich getrübt, aber 7 Jahre nach dem Unfall musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass alle anfallenden Reparaturkosten aus eigener Tasche zu zahlen sind!
... und zu Deiner letzten Frage: Ich würde es machen, vielleicht gibt es neue Erkenntnisse, auch über die Qualität der erledigten Richtarbeiten!