(29.02.2020, 23:46)cvittas schrieb: (29.02.2020, 19:16)chevini schrieb: (29.02.2020, 14:42)cvittas schrieb: Was passt nicht zusammen?
Die Sport Serie Stoßdämpfer mit den Tieferlegungsfedern von H&R? 
Richtig! 
Ich verstehe nicht. Kannst du bitte mal erklären?
Ich versuche es in der Hoffnung, dass es gelingt !!!
Die Federung eines Fahrzeugs erfolgt standardmäßig über die Federn und Stoßdämpfer. Die Feder verbindet die gefederten (Karosserie) und ungefederten (Achsen/Radaufhängung) Massen und sorgt dafür, dass Fahrbahnunebenheiten abgefangen werden. Der Stoßdämpfer ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil, reduziert und bremst die Schwingungen der Feder, wobei der Begriff "Stoßdämpfer" eigentlich falsch ist, da er ein Schwingungsdämpfer ist. Er sorgt dafür, dass die Reifen auf der Straße gehalten werden, da ansonsten nach dem Einfedern wieder ein Ausfedern stattfinden, sich das Fahrzeug anheben und die Kraft der Räder auf die Fahrbahn verringern würde.
Die Auswahl beim Umrüsten auf andere Komponenten erfordert Fachkenntnis und Fingerspitzengefühl, denn die Kombination von Feder mit Dämpfer ist nur so gut, wie die Abstimmung gelingt. Beim Überfahren von Hindernissen nimmt die Feder die entstehenden Kräfte auf und wird zusammengepresst. Sie wird vom Stoßdämpfer unterstützt, der in diesem Moment in der Druckstufe arbeitet, darf dabei jedoch nicht durch eine zu hohe Dämpfleistung behindern. Nachdem die Feder die Kräfte ausgeglichen hat, bremst der Stoßdämpfer die Bewegung der sich entspannenden Feder ab. Er arbeitet jetzt in der Zugstufe. Das Schwingen muss vorhanden sein, soll aber möglichst schnell abklingen. Die Dämpfung soll nur beim Ausfedern, nicht beim Einfedern erfolgen. Bei Dämpfern mit Einstellmöglichkeiten von Druck- und Zugstufe gilt grob (eine Herstellerangabe), dass die Druckstufe ca. 25% der Dämpfkraft, die Zugstufe ca. 75% erhalten soll. Wird die Zugstufe zu weich abgestimmt, schaukelt sich das Rad nach dem ersten Bodenkontakt noch einmal auf.
Ein generelles Problem bei jeder, von der Serie abweichenden Fahrwerksveränderung ist, einerseits einen gewissen Fahrkomfort zu erreichen (geschieht durch die Schwingungen), andererseits eine hohe Fahrsicherheit zu erzielen (erfolgt durch den Bodenkontakt). Beide Anforderungen laufen konträr und schließen sich gegenseitig aus, so dass immer ein Kompromiss gefunden werden muss, den jeder nach seinen individuellen Vorstellungen durch den Einbau von anderen Federn, Dämpfern oder beidem in diese oder jene Richtung verändern kann. Je besser die Kombination gelingt (sehr stark abhängig von den Informationen der Hersteller über ihre Produkte), desto besser fällt das gewünschte Zusammenspiel von Fahrkomfort und Fahrbahnkontakt aus. Wichtig ist, dass Feder und Stoßdämpfer immer miteinander harmonieren müssen (z. B. muss die Arbeitshöhe des Stoßdämpfers zur Feder passen, die Federrate der Feder muss zum Dämpfer passen usw.).
Bei der Kombination der Mini-Sportdämpfer mit den H&R-Tieferlegungsfedern ist das nicht der Fall. Im ehemaligen, anderen Miniforum war diese Problematik häufiger ein Thema (auch hier im Forum gibt es Beiträge dazu) und immer einhelliges Fazit, dass beide Komponenten nicht zusammen passen. Was jetzt die genaue Ursache für diese Unverträglichkeit ist, kann ich leider nicht sagen und hat auch nie jemand herausgefunden. Entscheidend ist die Tatsache, dass sich das Fahrwerk in dieser Konstellation sehr unruhig verhält, stuckert und hüpft und auch zu harten Stößen neigt, von einem angenehmen und ausgewogenen Fahrverhalten jedenfalls keine Spur. Ich meine, irgendwo einmal einen Hinweis von H&R gelesen zu haben, dass ihre Tieferlegungsfedern nur als Ersatz der Serienfedern eines serienmäßigen Fahrwerks geeignet sind, was die Praxis bestätigt hat.