(16.02.2021, 12:02)bittlingo schrieb: Ich habe meinen R55 JCW noch nicht so arg lange aber es zeichnet sich ab, dass er sich schon das ein oder andere Schlückchen Öl genehmigt, deshalb die Frage in die Runde:
Hat schon jemand mal ein Öl mit einer höheren Warmviskosität versucht? Also irgendwas mit 5W50 oder 10W60?
Von den Motorrädern her kenn ich das, dass sich das Öl über die Ventischaftabstreifer "verdünnisiert". Dem ist dort genau mit dieser Maßnahme, ohne sich Nachteile dadurch einzuhandeln, wirksam bei zu kommen.
Fast nichts ist ohne Nachteile. Viskosität ist nichts anderes als Widerstand (einer Flüssigkeit gegen Fließen). Mehr Widerstand, mehr Verlust, weniger Leistung. Außerdem weißt du doch noch gar nicht wo genau Öl verlustig geht. Sinnvoller wäre es, zuerst die Ursache zu ermitteln, und dann gezielte Maßnahmen zu ergreifen, ggf. ist das eine Instandsetzung. Viskosität ist auch nur ein Faktor von vielen. Noch wichtiger sind Verdampfungsverluste, und da sieht manches 5W-30 besser aus als viele 5W-50 oder 10W-60, und zwar ohne den erhöhten Kaltstartverschleiß, ohne Verbrauchsnachteile und Leistungsverluste. Es hat seine Gründe, warum der Motorenhersteller Viskositätsklassen zwischen 0W-30 und 5W-40 vorschreibt. Peugeot sieht für die Prince-Motoren sogar dünnere Öle vor (30er mit einem HTHS von nur 3,0 mPas), und das gilt auch für die stärksten Varianten in RCZ-R und 308 GTi mit 270 PS, wovon ich zwar kein Fan bin, allerdings sollte man es trotzdem im Hinterkopf behalten.
Unterm Strich finde ich es sinnvoll, sich an den von BMW vorgesehenen Viskositätsklassen zu orientieren. 0W-30, 5W-30, 0W-40 und 5W-40, möglichst mit LL-04-Freigabe. Die alte LL-01 ist nach heutigem Wissensstand für Direkteinspritzer weniger geeignet (LSPI), die LL-01FE bietet weniger Schutz und ist auch kaum noch zu finden. Mobil M1 ESP 5W-30 und Ravenol REP 5W-30 bleiben meine Allroundtipps, ggf. das RUP 5W-40 wenn dir was dickeres sympathischer ist. Aber keine Viskositätslage dieser Welt wird verschlissene Kolbenringe oder ebensolche Ventilschaftdichtungen "reparieren" können. Wenn überhaupt, dann kann ein hoher Estergehalt alten Dichtungen geringfügig auf die Sprünge helfen, und dann sind wir wieder bei REP und RUP.
(20.02.2021, 01:54)Cabby2012 schrieb: Ist es schlimm sen Mini auf Minimum erst wieder aufzufüllen? Habe gestern einen etwas lauteren Motorlauf bemerkt und dabei das Öl Kontrolliert, war vielleicht 3 mm über Minimum. Das dürfte dem Motor ja nicht Schaden oder?
Wenn ich dich richtig verstehe und du fragst, ob es ok ist, erst dann wieder nachzufüllen, wenn der Pegel auf MIN abgefallen ist, dann kann ich nur sagen, dass in diesem Punkt die Meinungen auseinander gehen. Hier im Forum ist eine Mehrheit der Ansicht, dass es für unsere Motoren besser oder sogar zwingend ist, den Ölstand immer nahe bei MAX zu halten. Ich persönlich kann es zwar nur bedingt nachvollziehen, aber da ich sowieso an allen meinen Autos den Stand immer nahe MAX halte, schon weil ich es für vorteilhaft halte, möglichst viel Öl im Motor zu haben, ist mir diese Diskussion einigermaßen egal. Ich habe aber auch an keinem Auto einen nennenswerten Ölverbrauch, und wenn dann nur nach nächtlichen Langstreckenfahrten mit Tacho >250 überall wo es geht (nicht der Mini). Ein "Schaden" tritt ggf. dann auf, wenn die Ölpumpe Luft ansaugt, d.h. der Öldruck gegen Null sinkt. Dann leuchtet eine Warnlampe. Eine Leuchte für zu geringen Ölstand hat der Mini leider nicht.